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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume
Autoren: Lisa Capelli
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lautem Wiehern begrüßt wurden, hatten Annit und Mannito einen aufregenden Arbeitstag im Natari-Park hinter sich gebracht.
    Mannitos Mutter freute es, dass Mannito so schnell eine Arbeit gefunden hatte, während Pelikan nur missmutig die Nase rümpfte. „Naturschutz, so ein Blödsinn“, knurrte er. „Bärendreck und Wolfsblut.“
    Nachdem Mannito beim Abendessen ihren ersten Tag im Naturpark geschildert hatte, fragte er: „Hast du eine Ahnung, Papa, was Karla Holm damit gemeint haben könnte? Sie machte so eine geheimnisvolle Andeutung, dass der Natari-Park in Gefahr ist.“
    Sie saßen alle in der geräumigen Küche beisammen - so wie überhaupt das Familienleben sich hauptsächlich in der Küche abspielte. Im Holzofen knisterte ein Feuer, das mollige Wärme im Raum verbreitete. Teller, Besteck, Gläser und eine Karaffe mit Wasser und eine mit Rotwein
standen auf dem blank gescheuerten Holztisch. Es roch köstlich nach Holzfeuer und gebratenem Gemüse. Dazu gab es Reis und einen großen Teller Schafskäse. Während alle anderen Wasser tranken, griff Pelikan als Einziger beim Rotwein zu.
    „Wüsste nicht, warum dieser Naturpark in Gefahr sein sollte“, brummte Pelikan. „Das Gebiet ist schließlich riesig. Da wird das bisschen Freizeitpark ja wohl keine Rolle spielen.“ Weiter äußerte er sich dazu nicht.
    Doch Annit hatte das Gefühl, dass viel mehr dahintersteckte. Was hat das zu bedeuten mit diesem Freizeitpark ?  War Karla Holm deswegen mit einem Male so ernst gewesen?  Annit merkte, dass auch Mannito nachdenklich war.
    „Vielleicht erzählt Karla Holm uns ja morgen, was da los ist“, sagte Annit, als sie und Mannito nach dem Essen die Pferde versorgten.
    Mannito nickte. „Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl.“
    Am nächsten Morgen sollten Annit und Mannito lernen, Tierspuren im Park zu entdecken und zu lesen. Karla Holm führte sie durch das Gelände, begleitet von Hugo. Genau wie seine Chefin zeigte er sich dabei als wahrer Experte.
    „Hugo riecht einen Wolf auf fünfhundert Meter“, erklärte Karla Holm. „Und auch die Bären vertrauen ihm, sie kommen ganz dicht heran.“ Die junge Leiterin sprach voller Hochachtung von dem kleinwüchsigen Mann, sodass erst gar kein Vorurteil aufkommen konnte.
    Während ihres Rundgangs durch den Naturschutzpark erfuhren Annit und Mannito auch, dass man die Wölfe und Luchse nur mit sehr viel Glück im Park wirklich sehen konnte.
    „Sie sind sehr scheu und weichen dem Menschen eher aus“, fügte Karla Holm hinzu. „Allerdings sind die Tiere hier alle mit einem Sender ausgestattet, sodass wir ihnen folgen können.“ Dann lachte sie auf. „Die Bären hingegen bekommt man eher zu Gesicht. Sie kommen in den frühen Morgenstunden ins Dorf und plündern die Mülleimer. Da kann man sie beobachten.“
    Den ganzen Tag verbrachten sie im Freien: Nur Karla Holm hatte sich mittags in ihr Büro zurückgezogen, weil sie noch dringende Aufgaben erledigen wollte. Wieder machte sie dabei ein sehr ernstes Gesicht, ohne weiter zu erläutern, was sie vorhatte.
    Als die Leiterin des Naturparks gegangen war, zeigte Hugo Annit und Mannito, den Rest des Naturparks. Dabei steuerten sie auch ein paar Bienenstöcke an, die auf einer Lichtung standen. „Hier wohnen unsere fleißigen Honigproduzenten. Im Sommer, wenn es überall blüht, herrscht hier Hochbetrieb. Dann surrt es überall, wenn die Bienen von Blüte zu Blüte schwirren, um Nektar zu sammeln.“
    Weiter ging’s dann zu einer alten Höhle, bei der Hugo ihnen Abdrücke im Schlamm zeigte. „Hier, miss sie nach“, forderte er Mannito auf und reichte ihm ein Metermaß.
    „Sechzehn Zentimeter“, sagte Mannito.
    „Richtig“, bestätigte Hugo. „Das ist die Vorderpfote eines Braunbären. Ich glaube, der ist von Nummer sieben. Die kommt manchmal zu der Höhle.“ Er erklärte ihnen, dass die dreizehn Bären im Naturpark keine Namen hätten, sondern nach Nummern bezeichnet wurden. „Nummer sieben zum Beispiel ist das Junge von  Nummer drei.“ Er deutete auf einen weiteren Abdruck.  „Den misst du jetzt, Annit.“
    „Sechsundzwanzig Zentimeter“, stellte sie fest.
    „Richtig. Die typische Länge der Hinterpfote eines Bären. Dreimal so groß wie deine Handfläche.“
    Auf Händen und Füßen führte Hugo ihnen dann vor, wie Bären sich fortbewegten. „Trotz ihrer Größe sind die Tiere sehr flink“, erläuterte er. „Sie können auch
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