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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde
Autoren: Perry Rhodan
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lange gestrebt hatte.
    Auf dem Rückweg zum Labor meldete sich Larsas Armband.
    »Ich nehme an, Sie haben das Singen und Leuchten schon wahrgenommen«, meldete sich der Leiter eines Suchtrupps. Nachdem Larsa das bestätigte hatte, fuhr er fort: »Wir sind an einer Stelle, an der es gestern noch grüne Quarzstücke in großer Zahl gab. Jetzt finden wir kein einziges mehr.«
     
    Durch Finsternis und Schmerz kämpfte sich Grador Shakos Bewusstsein zum Licht. Ein Bild entstand vor seinem inneren Auge, hundertfach gesehen in Nachrichtensendungen und Aufzeichnungen. Die Sensation des Tages vor ... Mein Gott, war das wirklich erst vier Monate her? Marcon Sarders Entdeckung auf dem Planeten der gespaltenen Sonne, Skuurdus-Buruhn.
    Das Skelett eines Garbeschianers, auf rätselhafte Weise über mehr als eine Million Jahre hinweg erhalten. Die Überreste eines Wesens, das selbst jetzt noch eine Aura ungezähmter Wildheit ausstrahlte. Ein lang gestreckter, hundeähnlicher Schädel mit einem mächtigen Zangengebiss und zwei riesigen Augenhöhlen. Ein allseits von Knochenmasse umschlossener, kugelförmiger Rumpf, getragen von zwei unglaublich langen Beinen, die von der Natur in erster Linie mit den Aufgaben des Laufens und Springens bedacht zu sein schienen. Vierzehige Füße. Zwei kurze Arme mit ebenfalls viergliedrigen Händen.
    Grador würde das Bild nie vergessen. Exobiologen hatten in ihren Extrapolationen das Skelett mit Fleisch, Muskeln und Haut überzogen und eine Darstellung des Wesens geschaffen, das ihm in der Zentrale des kastenförmigen Schiffes gegenübergetreten war.
    Er lag auf einem kalten, kahlen Boden aus Metall und richtete sich nun zögernd auf. Eine trübe Leuchtplatte glomm in der Decke. Der Raum war nicht besonders groß. In einer Ecke kauerte Paar Kox.
    »Wir hätten auf Larsa hören sollen«, sagte Kox, als er Shako sich in die Höhe stemmen sah.
    »Unsinn. Wir sind ein kalkuliertes Risiko eingegangen.« Gradors Stimme klang rau. Das Sprechen schmerzte in seiner Kehle. »Wo sind die andern?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin erst vor ein paar Minuten wieder zu mir gekommen.«
    Shako kam mit Mühe auf die Beine. Wenn nur der verdammte Kopfschmerz nicht gewesen wäre. Er fand ein Schott, hoch und schmal, für einen Garbeschianer gemacht. Nirgendwo fand er einen Mechanismus, mit dem es sich hätte öffnen lassen.
    »War jemand hier?«, fragte er.
    »Nicht in den letzten Minuten.« Kox' Stimme hatte einen ängstlichen Klang. »Aber sie werden bald kommen, um uns endgültig zu erledigen.«
    »Red keinen Quatsch!«, murrte Shako. »Wenn Amtranik uns umbringen wollte, hätte er das sofort getan. Er fürchtet, dass wir seinen Standort verraten.«
    »Du übersiehst eines.«
    »Was?«
    »Er hat uns. Er braucht uns nur richtig nett zu verhören, und schon weiß er, dass es kein einziges Funkrelais gibt, das wir von hier aus erreichen können.«
    Es lief Shako kalt über den Rücken. Daran hatte er noch nicht gedacht.
     
    Amtranik verfluchte seine Unbeherrschtheit. Es war unklug gewesen, die Terraner niederzuschießen, zumal er andere Pläne mit ihnen gehabt hatte. Er hätte sie gezwungen, mit ihrem Mutterschiff zu sprechen und zu erklären, dass es sich bei dem Verband wirklich um die POL-Flotte der Orbiter handelte. Aber seine Gedanken waren verwirrt, und als der fette Rothaarige ihn einen Barbaren nannte, war der Zorn mit ihm durchgegangen.
    Er konnte nichts mehr daran ändern. Stunden würden vergehen, bis die Terraner wieder zu sich kamen, und nur die Teufel in der Tiefe wussten, was sich bis dahin zutragen konnte. Noch meldeten die Sonden keine interstellare Hyperfunkaktivität des terranischen Raumschiffs auf dem zweiten Planeten; aber das konnte sich sofort ändern.
    Amtranik war unschlüssig. Es war an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen, doch das Denken fiel ihm immer noch schwer. Zeitweise empfand er den Drang, auf den zweiten Planeten zuzustoßen und das terranische Schiff zu vernichten. Aber eine warnende Stimme im Hintergrund seines getrübten Bewusstseins hielt ihm vor, dass er damit einen entscheidenden Fehler begehen würde.
    Er war der Erbe der großen Heerführer von Garbesch. Er war zum Kämpfer geboren und zum Feldherrn ausgebildet. Das Temperament des Kämpfers hatte zu schweigen, wenn der Verstand des Feldherrn sprach. Er war der einzige Erbe. Versagte er, dann war das Ziel der Horden von Garbesch für immer verloren.
    Also musste er warten. Auf einen der seltener werdenden Momente, in denen
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