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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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getroffen hatten, war notwendig gewesen, denn einen Absturz aus beinahe hundert Metern Höhe hätte keiner der Insassen überstanden. So sackte der Gleiter nur ruckartig durch und stabilisierte sich knapp unterhalb seiner maximalen Flughöhe.
    »Zurück zur Station!«, befahl Germaar-Vonk. »Sofort!« Er war wieder in seinem Element.
    Kershyll Vanne gehorchte. Erst als der Gleiter sich den Kuppeln näherte, bemerkte er Tallmarks eigenartigen Blick. »Was gefällt dir nicht?«, fragte er.
    »Hast du gesehen, wie langsam sich der Übertrittseffekt entwickelte? Normalerweise geschieht das so schnell, dass kein Auge die einzelnen Vorgänge trennen kann.«
    Etwas verwundert fragte sich Vanne, was der Kelosker unter normalerweise verstand. Waren solche Durchbrüche von einem Universum zum anderen etwas völlig Normales für ihn?
    »Das bedeutet, dass wir von Glück sagen können, dass wir zurück sind«, erklärte Tallmark. »Die Raum-Zeit-Verspannung hat sich abgeschwächt und wird bald völlig verschwunden sein. Ohne Verspannung aber gibt es keine Risse in den Wänden der Universen.«
    Es war nicht zu erkennen, ob der Stützpunktkommandant auch nur ein Wort der Unterhaltung mitbekommen hatte. Er saß weit vornübergebeugt und starrte nach draußen. Hinter den Kuppeln war eine grell leuchtende große Kugel sichtbar geworden, ein larischer Strukturvariabler-Energiezellen-Raumer, dessen Hülle aus purer Energie bestand. Allerdings leuchtete dieser Raumer weit greller als alle anderen, die Kershyll bislang zu Gesicht bekommen hatte.
    »Der Verkünder!«, stieß Germaar-Vonk hervor. »Ich erkenne sein Schiff. Hotrenor-Taak ist auf Houxel gelandet.«
    Der Verkünder der Hetosonen erwartete den Kommandanten von Houxel in dessen privaten Gemächern. Germaar-Vonk hatte Tallmark und den Sieben-D-Mann fortgeschickt. Im Angesicht des Verkünders wollte er nicht in Begleitung eines Keloskers und schon gar nicht eines Terraners erscheinen.
    »Ich freue mich, Sie wohlbehalten wiederzusehen«, eröffnete Hotrenor-Taak in gesprächigem Tonfall die Unterhaltung. »Ich wurde unterrichtet, dass Sie spurlos verschwunden wären. Allerdings waren es nicht Ihre Leute, die mir das sagten, ich erfuhr die traurige Nachricht von den Keloskern.«
    »Die Sonne Arcur-Beta erzeugt hin und wieder merkwürdige Veränderungen des Raum-Zeit-Gefüges in ihrer Umgebung«, antwortete Germaar-Vonk. »Es kam zu einer Verspannung. Ich war mit einem Gleiter unterwegs und verschwand plötzlich von Houxel.«
    »Ich weiß von der Verspannung. Unsere Geräte registrierten sie, als wir uns Houxel näherten. Sie war schon im Abklingen und muss inzwischen vollends erloschen sein. Wohin wurden Sie versetzt?«
    »Auf eine fremde Welt«, antwortete Germaar-Vonk lakonisch.
    »Und Sie fanden den Rückweg? Ich beglückwünsche Sie!«
    »Ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben, wenn der Sieben-D-Mann mich nicht gerettet hätte.«
    »Ah, richtig – er befand sich bei Ihnen, zusammen mit Tallmark. Ich hörte auch davon. Wie hat er Ihnen das Leben gerettet?«
    Germaar-Vonk berichtete wahrheitsgetreu, was sich ereignet hatte. Er erzählte Geheimnisvolles über das Volk der Trümmerleute, nur um Hotrenor-Taak davon abzulenken, dass er sich nicht aus eigener Kraft hatte retten können. Diese Bemühung erwies sich indes als unnötig. Hotrenor-Taak interessierte sich ohnehin für ganz andere Dinge als die Fähigkeit oder Unfähigkeit seines Kommandanten.
    »Sie haben mir von dem Sieben-D-Mann berichtet«, erinnerte er Germaar-Vonk. »Sind seine Fähigkeiten wirklich so erstaunlich?«
    »Außerordentlich, Verkünder!«, versicherte Germaar-Vonk. »Er arbeitet mit den Keloskern bestens zusammen. Seitdem er hier ist, gewinne ich die Überzeugung, dass die Kelosker uns nicht verraten wollten, sondern nur einen Teil ihrer Fähigkeiten vorübergehend verloren haben.«
    »Die Kelosker?«, staunte der Verkünder. »Uns verraten?« Sein Gesicht nahm einen verächtlichen Ausdruck an. »Quatsch! Aber diesen Sieben-D-Mann muss ich mir ansehen. Seinetwegen bin ich gekommen. Ich werde ihn auf die Probe stellen.«
    »Sie verstehen es, mit dem Rechner der Kelosker umzugehen?«, fragte der Verkünder der Hetosonen.
    Kershyll Vanne stand aufrecht vor ihm und überragte ihn um wenigstens eine Haupteslänge. Ringsum an den Wänden des Rechnerraumes saßen oder standen alle sechsundzwanzig Kelosker.
    »Vorsicht!«, drang Indira Vecculis Gedankenstimme aus der Tiefe des Gemeinschaftsbewusstseins.
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