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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm
Autoren: Perry Rhodan
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verließ und zu Dalaimoc ging. Aber niemand bemerkte mich. Neben dem Tibeter blieb ich stehen.
    »Einen schönen guten Tag auch, Feldsklave!«, wünschte ich so leise, dass nur Rorvic es hören konnte.
    Er arbeitete weiter daran, die steinige Krume mit einem Spaten aufzulockern. Moderne Geräte standen anscheinend noch nicht zur Verfügung.
    »Ihr Bhavacca Kr'a ist offenbar nicht einmal einen Möwendreck wert, Sir!«, stichelte ich weiter. »Wo ist eigentlich Ihr Stolz geblieben, dass Sie für einen unsichtbaren Herrn den Dreck durchwühlen?«
    Rorvics Ohren zuckten.
    »Sie sind vielleicht ein Schwachkopf!«, spottete ich. »Lassen sich von einem eingemauerten Organklumpen ausbeuten, während ich, Tatcher a Hainu, die Hälfte aller auf der Erde weilenden Molekülverformer mit links überwältigt habe.«
    Dalaimoc Rorvic hörte auf zu arbeiten, richtete sich ächzend auf und blickte umher, ohne mich zu sehen. »Tatcher a Hainu?«, flüsterte er unsicher.
    »Richtig! Ich, Tatcher a Hainu, Marsianer der a-Klasse, mache wie üblich die Drecksarbeit. Und Sie fettes leichenhäutiges Scheusal haben Ihr Bhavacca Kr'a gegen eine verschrumpelte Mohrrübe eingetauscht und als Zugabe die Sklaverei bekommen.«
    Rorvics rote Augen drohten aus ihren Höhlen zu quellen, während sein Nacken und sein Gesicht blaurot anliefen.
    »Du bist doch irgendwo, du marsianischer Heimtücker!«, grollte er. »Was hast du mit dem Bhavacca Kr'a gemacht? Ich drehe dir den dürren verstaubten Hals um und …«
    Ein Terraner, offensichtlich der Anführer der Versklavten, kam näher und versetzte dem Tibeter einen Fußtritt ins Gesäß. »Weiterarbeiten, dalli!«, schimpfte er.
    »Dalai heißt er, genau genommen Dalaimoc«, korrigierte ich.
    Der Unterkiefer des Mannes klappte herab. Er stammelte irgendetwas, und in seine Augen trat ein irrer Ausdruck.
    Ich nahm Sagullias Kette ab, hielt das Amulett dicht vor Rorvics Augen und entließ es aus meinem Wahrnehmungsschutzbereich. »Das ist es, was aus deinem Bhavacca Kr'a eine wertlose Wurzel gemacht hat«, erklärte ich.
    Der Terraner stieß einen Schreckensschrei aus, denn er hatte das Amulett ebenfalls gesehen, und da er mich nicht erblickte, schien es, als schwebte die glühende Scheibe aus eigener Kraft in der Luft.
    Im nächsten Moment wurde es ringsum lebendig. Die Kleine Majestät musste aufmerksam geworden sein. Vielleicht hatte auch Kaalech Alarm geschlagen. Ich hängte mir die Kette mit dem Amulett wieder um.
    Abermals war alles vergebens gewesen. Schon stürmten die ersten Hulkoos heran. Sie hielten ihre stabförmigen Energiewaffen in den Händen.
    Dalaimoc warf seinen Spaten weg, ballte die Hände und rollte mit den Augen. Zwischen den Hulkoos und uns tanzten rötlich gelbe Flammen auf dem Boden. Risse bildeten sich im Boden, zischend entwich Dampf.
    Die Hulkoos ließen ihre Waffen fallen und hoben die Arme schützend vor ihre lichtempfindlichen Augen.
    Der Tibeter lachte schallend. »Kommen Sie, Hainu – und Sie auch, Bosketch!«
    Er rannte auf den Teil des Walles zu, der uns am nächsten lag. Ich atmete auf. Endlich konnte er wieder klar denken und sogar einen Teil seiner parapsychischen Fähigkeiten anwenden. Die Flammen und Bodenrisse waren bestimmt nicht materiell gewesen, aber für die Hulkoos wirkten sie so.
    Ich folgte Rorvic, indem ich mein Flugaggregat einschaltete. Als ich ihn schon fast erreicht hatte, flimmerte die Luft über uns und auch rings um den Wall. Die Hulkoos hatten den Energieschirm aktiviert, der das Becken von Namsos gegen jeden Eindringling schützte – und natürlich auch vor jedem Ausbruchsversuch.
    Dalaimoc Rorvic blieb stehen und blickte zurück. »Wenn Sie hier sind, Hainu, dann verraten Sie mir, wie es weitergeht!«, befahl er. »Sie haben mich in diese Lage gebracht.«
    »Sie sind selbst schuld!«, gab ich zurück und landete neben dem Scheusal. »Hätten Sie nicht gedöst, hätte ich Sagullias Amulett nicht eingesetzt – und dann hätten Sie jetzt Ihr Bhavacca Kr'a und könnten die Kleine Majestät zum Nachgeben zwingen.«
    »Ich höre nur hätten und könnten, Sie marsianische Staubwanze!«, fuhr Rorvic mich an. »Wenn Sie sich nicht bald etwas Vernünftiges einfallen lassen, geraten wir endgültig unter die Kontrolle der Kleinen Majestät.«
    »Wir müssen uns verstecken!« Ich packte Rorvics Rückengurt. Mein Flugaggregat heulte in schrillem Diskant, aber es versagte nicht. Langsam gewannen wir an Höhe, ich flog auf den Teil des Stichkanals zu, in
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