Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
entgegen.
    »Nun?«, fragte Bully. »Wie sieht es aus?«
    »Sir, ich habe den Eindruck, dass Miss Hildenbrandt fest entschlossen ist, die Moral der Schiffsbesatzungen zu untergraben.«
    »So. Wurde Ihre Moral ebenfalls schon untergraben, Leutnant?«
    Raydoc suchte nach Worten. Reginald Bull kaute auf seiner Unterlippe.
    »Was war los?«
    »Nichts, Sir. Ich habe mich mit Miss Hildenbrandt unterhalten. Sie will, dass die Männer die Schiffe verlassen und in die Stadt ziehen.«
    »Ist das nun ernst zu nehmen oder nicht?«
    »Das ist es, Sir. Zweifellos.«
    »Und wie will Kayla das anstellen?«, fragte Danton.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Raydoc. »Miss Hildenbrandt betonte jedoch, dass Sie sehr genau wisse, was sie wolle.«
    »Was, zum Teufel, entsteht an der Baustelle?«, donnerte Reginald Bull.
    »Die Frau nennt es ein Informationszentrum, Sir. Genauer ließ sie sich darüber nicht aus.«
    »Wen will sie über was informieren?«
    »Unsere ledigen Besatzungsmitglieder über die ledigen Frauen auf diesem Planeten«, vermutete Roi Danton nach kurzem Zögern.
    Bully schüttelte den Kopf. Er gab dem Leutnant mit einer knappen Geste zu verstehen, dass er gehen konnte.
    »Das glaube ich nicht, Roi«, entgegnete er. »Dafür wäre ein solcher Aufwand nicht notwendig.«
    Leutnant Raydoc verließ die Kabine. Kurz darauf trat Nug-Ingenieur Halp Xmerhouk ein.
    »Ich komme von einer Untersuchung des Fragmentraumers«, meldete er. »Ich habe den Eindruck, dass wir in dem Schiff umfangreiches Ausrüstungsmaterial für die Produktionsanlage gewinnen können.«
    »Gut«, sagte Bull. »Schlachten Sie die Schiffe konsequent aus, soweit das für die Produktionsanlage notwendig ist.«
    »Befürchten Sie keine Schwierigkeiten mit den Frauen, Sir?«
    Bull schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er. »Die Raumfahrtspezialisten befinden sich an Bord der Schiffe. Unter den Frauen von Hildenbrandt gibt es keine Kapazitäten, die in der Lage sind, die Situation wirklich zu beurteilen. Unter den männlichen Bewohnern dieses schönen Planeten auch nicht.«
    »Ich fürchte dennoch, dass Mayk Terna früher oder später eine Besichtigung verlangen wird«, sagte Roi Danton.
    »Dann führen wir ihr potemkinsche Dörfer vor. Wir zeigen alles, was sie sehen dürfen, ohne misstrauisch zu werden. Darüber hinaus bluffen wir.«
    »Glauben Sie wirklich, dass so etwas gut gehen kann?«, fragte Xmerhouk zweifelnd.
    »Davon bin ich überzeugt. Mayk Terna soll nur kommen.«
    Acht Stunden später verließ Reginald Bull die PHARAO in einem Gleiter. Er war ausgeruht und befand sich ausnahmsweise in blendender Laune. Letzteres änderte sich jedoch schlagartig.
    Er blickte zuerst nach Osten und sah, dass die eigenen Arbeiten in diesem Abschnitt über Nacht gute Fortschritte gemacht hatten. Momentan arbeitete allerdings niemand mehr. Alle auf der Baustelle richteten ihr Augenmerk nach Westen.
    Bull wandte sich um, und ihm stockte der Atem.
    Auch die Frauen von Ovarons Planet waren während der Nacht nicht untätig geblieben. Auf dem Areal, das Kayla Hildenbrandt gekauft hatte, war auf einem quadratischen Betonklotz eine riesige Holoprojektion aufgebaut worden. Reginald Bull vermutete, dass die Projektoren dafür nur aus einem Raumschiff stammen konnten.
    Aber weniger das erregte ihn, sondern vielmehr die Informationen, die an die Arbeiter auf der Baustelle übermittelt wurden.
    Bull zog den Gleiter herum und jagte auf das Riesenholo zu. Gerade war eine spärlich bekleidete und außerordentlich hübsche Frau zu sehen. Dazu erschien die Schrift: Joanla Gennoh, 29 Jahre alt, unverheiratet, sucht einen warmherzigen Ehemann. Architektin, vermögend, Privatvilla.
    Das Bild wechselte und zeigte jetzt eine schlanke junge Frau mit pechschwarzem Haar, die sich verführerisch auf einem Pelz räkelte. Sie trug eine feuerrote Kombination, die ihren Körper vorteilhaft zur Geltung brachte.
    Bully las: Aika al Sawarha, 35 Jahre alt, unverheiratet, sucht wie wenigstens tausend andere Frauen in Hildenbrandt einen Mann, der ihr hilft, die Einsamkeit zu vergessen. Vermögend. Ist auch mit einem arbeitsscheuen Partner zufrieden.
    Aikas Gesicht erschien im Großformat. Sie kniff ein Auge zu – und wich einer Rothaarigen, die ebenfalls ihren Heiratswunsch kundtat.
    Wutschnaubend landete Reginald Bull neben dem Betonklotz. Kayla Hildenbrandt trat aus einer Stahlitkuppel und kam ihm lächelnd entgegen.
    »Aber Bully«, sagte sie amüsiert. »So eilig haben Sie es? Sie sind der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher