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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum
Autoren: Perry Rhodan
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durchhalten? Jetzt, in diesen Sekunden, nahte der entscheidende Augenblick!
    »Autopilot testet!« meldete Hung-Chuin.
    Der Autopilot der HYODPON hatte die Gefährlichkeit der Lage erkannt. In Bruchteilen von Mikrosekunden berechnete er, wie lange die konventionellen Kraftwerke die Überbeanspruchung noch aushalten würden. Die Antwort schien nicht zufriedenstellend auszufallen.
    Hung-Chuin schrie begeistert: »Te-Oh wird aktiviert!«
    Im Meßlabor der MARCO POLO hielten die Wissenschaftler den Atem an. Zum erstenmal lief ein neuartiges Kraftwerk auf Hochtouren. Waringer beobachtete, wie das gepulste Formfeld in Aktion trat. In kleinen Portionen, fast eine Billion Male pro Sekunde, entließ es Brennstoffmaterie ins Innere des Schwarzschild-Feldes.
    »Pulsfrequenz stabil an beiden Enden!« meldete Hung-Chuin.
    »Leistung?«
    »Bei fünfzig Prozent, vierzig Milliarden Mega!«
    Die künstliche Sonne schrumpfte in sich zusammen, als die Explosionsenergien im Innern des wiedererstarkten Paratron-Feldes absorbiert wurden. Rötlich leuchtend kam der Paratron-Schirm hinter den Glutmassen zum Vorschein. Unbehelligt von den mörderischen Energien der Transformgeschosse, schwebte die HYODPON majestätisch in der Schwärze des Alls.
    Im Meßlabor der MARCO POLO brach die Hölle los. Zehn endlose Minuten lang hatten die Wissenschaftler ihre Spannung mühsam zurückgehalten, in sich aufgestaut. Jetzt, im Augenblick des Triumphs, brach sich die Begeisterung Bahn. Männer und Frauen sprangen von ihren Arbeitsplätzen auf, schüttelten einander die Hände, fielen einander in die Arme. Selbst der sonst so beherrschte Waringer war aufgestanden. Armeschwenkend bedankte er sich für die Begeisterungsrufe, die ihm aus der großen Halle des Labors entgegengellten.
    Fast fünf Minuten dauerte der Begeisterungstaumel. Fünf Minuten lang arbeitete das Kraftwerk der HYODPON, nur auf halber Leistung laufend und dennoch den Ausstoß aller elf konventionellen Triebwerke zusammengenommen um fast das Fünffache übertreffend.
    Waringer nahm seinen Platz hinter der Konsole wieder ein.
    »Autopilot erwägt Abschalten des Te-Oh«, sagte Hung-Chuin.
    Das mußte vermieden werden. Da der Transformbeschuß vorübergehend eingestellt worden war, gelangte der Autopilot zu der Ansicht, daß die Gefahr vorüber sei. Waringer hatte vor, ihn eines Besseren zu belehren. Noch war der Versuch nicht abgeschlossen. Noch galt es zu beweisen, daß das neue Kraftwerk auch im Zustand der Überbelastung gefahren werden konnte.
    Die letzte Phase begann. Durch Knopfdruck feuerte Waringer drei Transformgeschütze ab, von denen jedes ein Projektil mit einer Sprengwirkung von 1.000 Gigatonnen TNT auf den Weg brachte. Die Geschosse explodierten innerhalb einer Sekunde im Einflußbereich des Paratron-Feldes der HYODPON. Von neuem entstand dort drüben der grelle, lodernde Ball einer Sonne, mächtiger und größer als jemals zuvor, ein wilder, stürmischer Ozean aus entfesselter Energie, der das All zu überschwemmen schien.
    »Te-Oh fährt zweihundert Prozent nominal«, rief Hung-Chuin erregt. »Ausstoß steigt weiter. Dreihundert … vierhundert Prozent …«
    Waringer wandte den Blick nicht vom Bildschirm. Das neue Kraftwerk antwortete auf die Herausforderung. Immer höhere Leistung ausstoßend, machte es sich daran, die fürchterlichen Energien der drei Explosionen zu absorbieren. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Waringer, den weißblauen Glutball, der die HYODPON umgab, in sich zusammenschrumpfen zu sehen.
    Dann geschah das Unglaubliche.
    »Pulsfrequenz steigt …!« schrie Hung-Chuin warnend.
    Im nächsten Augenblick sank die Kunstsonne in sich zusammen. Sie verschwand einfach, als sei das All eine Tafel, von der die Hand eines Unsichtbaren sie weggewischt hatte. Der Vorgang war so überraschend, so unglaublich, daß Waringer noch mit offenem Mund auf den Bildschirm starrte, als der Glutball der Transformexplosionen schon längst verschwunden war.
    Dann machte er die nächste Entdeckung. Das Paratron-Feld war ebenfalls verschwunden. Unverhüllt erschien auf dem Bild die mattschimmernde Metallwandung der HYODPON. Das Schiff schien unbeschädigt. Wenn der Paratronschirm wirklich zusammengebrochen war, dann mußte er zusammengebrochen sein, nachdem er die Wirkung der drei Explosionen bereits in sich absorbiert hatte. Sonst wäre von dem alten Arkonidenschiff nichts mehr zu sehen gewesen.
    Waringer wischte sich über die Stirn. Was ihm im Leben noch selten
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