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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium
Autoren: Perry Rhodan
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Bürgermeisters zurück. Ana hatte sich inzwischen erholt. Sie saß aufrecht auf dem Bett.
    Af Atramo streifte sich eine Lederweste über. Er fror.
    »Mir kommt es vor, als hätten wir alle geschlafen, Tracs«, erklärte er. »Inzwischen hat sich in Roseata offenbar sehr viel verändert. Was war das für eine seltsame Maschine, mit der die neuen Lehrer sich durch die Luft bewegen konnten? Was hielten sie in den Händen? Warum wollten sie dich umbringen?«
    Potschyben ließ sich von Ana ein Glas Rotwein geben. Er setzte sich an den Tisch und trank. Wieder blickte er einen nach dem anderen an. Sal Almong hatte sich auf einer Bank im Hintergrund niedergelassen. Er drehte an einem Schalter des Fernsehgerätes herum, konnte es jedoch nicht einschalten, weil der Strom fehlte. Er rückte den Apparat ein wenig zur Seite und prüfte, ob er an das Netz angeschlossen war. Ratlos schüttelte er den Kopf. Seine Stirn krauste sich. Potschyben konnte ihm ansehen, daß er mühsam versuchte, seine Gedanken zu ordnen, jedoch nicht sehr erfolgreich dabei war. Endlich wandte er sich an den Offizier.
    »Tracs«, sagte er schwerfällig, »ich habe vergessen, wie man das Ding hier einschaltet. Weißt du es noch?«
    Tracs Potschyben war erschüttert. Seit fast einem Jahr hatte ihm niemand mehr eine derartige Frage gestellt. Begann der künstlich beeinträchtigte Intellekt der Siedler von Hitschers-Pearl sich jetzt endlich zu klären?
    »Tracs, wir haben nichts mehr zu essen«, sagte Atramo. »Was sollen wir tun? Die neuen Lehrer haben uns versprochen, daß der Boden uns alles geben wird, was wir benötigen, doch das Korn steht niedrig. Wir werden nichts ernten können. Nachdem die Lehrer jetzt auch den eisernen Boten getötet haben, ist auch keine Versorgungssendung mehr bei uns angekommen. Ich habe sie gewarnt. Ich habe ihnen gesagt, was passieren würde, wenn sie den Eisernen töten, aber sie haben nicht auf mich gehört. Sie haben den Blitz auf ihn geschleudert.«
    Der Bürgermeister ging zu Potschyben und setzte sich ihm gegenüber. Beschwörend packte er seine Hände.
    »Tracs, du hast bisher immer Rat gewußt. Hilf uns auch jetzt! Was sollen wir tun?«
    Tracs Potschyben lächelte plötzlich. »Du glaubst gar nicht, Af, wie froh ich bin.«
    Atramo sprang befremdet auf. »Du bist froh?«
    »Komm, Af, setz dich! Du hast mich mißverstanden. Froh bin ich darüber, daß ihr allmählich aufwacht. Ihr begreift plötzlich wieder.«
    »Du irrst dich«, widersprach Sal Almong, der mit schwerfälligen Bewegungen zum Tisch kam und sich ebenfalls setzte. »Wir begreifen nichts. Gestern noch war alles ganz einfach für mich. Ich habe … Was habe ich gestern eigentlich getan? Ich weiß es nicht mehr.«
    »Du hast auf der Straße gesessen und mit Kieseln gespielt.«
    Almong lächelte und meinte nachdenklich: »Ja, Tracs, so etwas habe ich auch geträumt. Was aber habe ich wirklich getan?«
    Potschyben seufzte. Es würde schwer sein, diesen Menschen zu erklären, was geschehen war.
    »Hört zu«, begann er. »Vor zwei Tagen ist auf Hitschers-Pearl ein Raumschiff gelandet. Es steht im Süden von Rose. Es ist groß wie ein Gebirge. Seine Spitze, die aussieht wie das Dach eines Pilzes, ragt bis in die Wolken hinauf. Von diesem Schiff geht etwas aus, das die Menschen auf diesem Planeten verändert.«
    »Du sprichst eine seltsame Sprache, Tracs«, wandte Atramo ein. »Bisher kannte ich dich nur als einen Mann mit besonders guten Beziehungen zu den Eisernen. Wenn wir etwas brauchten, haben wir es dir gesagt. Wenn wir dich sprechen wollten und du nicht in unserer Nähe warst, dann haben wir den Eisernen gebeten, dich zu rufen. Er hat es immer getan. Als die neuen Lehrer den Eisernen töteten, hat er dich zu Hilfe gerufen. Das alles begreifen wir. Jetzt aber sprichst du von Dingen, die ich nicht mehr verstehe. Ich erinnere mich dunkel, daß es so etwas wie Raumschiffe gibt. Woher aber weißt du, daß dieses fremde Raumschiff uns alle beeinflußt und verändert?«
    »Also gut, Freunde«, sagte Potschyben. »Vor etwa elf Monaten ist zwischen den Sternen etwas geschehen, was euch alle verändert hat. Ich kann es euch jetzt nicht erklären, es wäre zu kompliziert für euch. Euer Geist stumpfte ab. Plötzlich vergaßt ihr alles, was ihr gelernt hattet. Ihr wart hilflos wie Kinder, und jemand mußte für euch sorgen.«
    »Der Eiserne«, warf Atramo ein.
    »Der Roboter hat auf meinen Befehl gehandelt, Af«, entgegnete Potschyben. »Ich konnte jederzeit mit ihm
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