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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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zu riskieren, um in seine Zeit zurückzufinden
und die Heimatgalaxis vor der befürchteten Großoffensive aus Andromeda zu warnen. Es beginnt eine
Odyssee in einer Zeit, in der mannigfaltige Gefahren auf die Versprengten lauern. Die Macht der
MdI erscheint grenzenlos, zumal es sich bei den beiden bisherigen Aufeinandertreffen mit einem
Meister der Insel, äußerlich absolut menschenähnlichen Wesen, gezeigt hat, daß diese über
Zellaktivatoren verfügen und dadurch relativ unsterblich sind …

 
    1.
    Leutnant Ische Moghu, ein Afroterraner mit der beachtlichen Größe von zwei Metern,
wandte beim Aufklingen des Summtons den Kopf. Auf dem Bildschirm direkt neben Hauptschott I
erschien ein Rangsymbol.
    Vier Kometen in Silber, dachte Ische.
    Er zog die langen Beine an, drückte auf den Verstellknopf der Rückenlehne und ließ sich von
dem hochfahrenden Gliedersessel in Sitzposition bringen.
    Erst dann stand er auf.
    Gähnend, einen mißbilligenden Blick auf das aus drei Mann bestehende Wachkommando werfend,
griff Ische nach seinem Funkhelm und zog ihn über den kraushaarigen Kopf.
    »Die Halunken schlafen wirklich!« sagte Moghu vor sich hin. Er beugte sich über einen mit
offenem Mund schnarchenden Korporal, legte die Hände trichterartig vor die Lippen und brüllte dem
stoppelbärtigen Mann ins Ohr:
    »Kommandant erscheint. Aufwachen, hopp-hopp.«
    Der Korporal fuhr auf. Mit schwankenden Beinen kämpfte er um seine Balance und fluchte.
    »Na, hören Sie mal!« meinte Ische grinsend. »Muß das sein? Die Disziplin an Bord des solaren
Flottenflaggschiffes läßt neuerdings zu wünschen übrig. Ah, die anderen Herren sind auch schon
erwacht. Darf ich Ihnen das Frühstück servieren?«
    Ische musterte die drei Unrasierten mit einem überlegenen Blick und behauptete dazu:
    »Mir würde es nie einfallen, während der erwiesenermaßen unwichtigen Wache vor
Zentralehauptschott I einzuschlafen.«
    »Sie sehen aber auch nicht sehr munter aus«, murrte der noch immer erboste Korporal und
stocherte mit dem kleinen Finger im Ohr herum. »Wissen Sie zufällig, wer mir vorschriftswidrig in
mein rechtes Gehörorgan gebrüllt hat?«
    Leutnant Moghu sah auf den Kontrollschirm. Das Kometensymbol vergrößerte sich; ein Zeichen,
daß der von der Kontrollautomatik registrierte Kommandant unterdessen den Zentralerundgang
erreicht hatte.
    »Nein, keine Ahnung. Vielleicht hat sich ein prähistorisches Mammut darin niedergelassen.«
    »Sie haben auch schon bessere Witze gemacht«, meinte der Korporal mürrisch. »Zum Teufel, was
will der Alte um diese Stunde in der Zentrale? Da haben bekanntlich die kleinen, ewig
unterdrückten Dienstränge Wache zu schieben und für das leibliche Wohlergehen der Kometenträger
zu sorgen. Es wird ihn doch wohl kein Übergeschnappter geweckt haben?«
    »Ausgeschlossen«, lehnte Ische ab. »Ein aus dem Schlaf gerissener Kommandant ist so etwas wie
eine Naturkatastrophe; besonders dann, wenn es sich um einen umweltangepaßten Epsaler handelt.
Vielleicht stehen Sie bald auf Ihrem Posten.«
    Als das meterstarke Panzerschott aufschwang und ein 1,60 Meter großer, aber ebenso breiter
Mann herein stampfte, standen die vier Besatzungsmitglieder der CREST III rechts und links des
von Rechenautomaten begrenzten Laufganges. Weiter hinten, im Zentrum der Zentrale, bemerkte
niemand, daß Oberst Cart Rudo erschienen war. Es war fünf Uhr früh Bordzeit.
    Ische Moghu machte seine Meldung und legte die Hand an den Helmrand.
    Der Korporal dachte mit abklingendem Zorn daran, der Kommandant sehe wieder einmal aus wie ein
abgebrochener Riese.
    Cart Rudo grinste breit. Er blieb stehen, stemmte die muskulösen Arme in die Hüften und sah zu
Moghu hinauf.
    »Verrückt geworden?« erkundigte er sich mit seiner dröhnenden Stimme. »Was soll der
Unsinn?«
    Ische blieb die Sprache weg. Es war erschütternd, einen Flaggschiffskommandanten solche Worte
sprechen zu hören.
    »Vorschriftsmäßige Meldung, Sir«, sagte Moghu gedämpfter.
    »Sparen Sie Ihre Kräfte. Ist hier alles in Ordnung?«
    Ische entschloß sich, seine stramme Haltung aufzugeben. Bei Cart Rudo wußte man nie, was er
von seinen Männern erwartete.
    »Alles in Ordnung, Sir. Der Eins-WO versteht es prächtig, die CREST genau auf dem Punkt zu
halten.«
    Rudo schmunzelte unterdrückt und wandte sich ab.
    Moghu sah ihm sinnend nach und dachte an die Verantwortung, die auf den Schultern dieses
Mannes lastete.
    »Vorsicht«, mahnte der
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