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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen
Autoren: James Rollins
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»Sie musste ihn unbedingt sehen. Sie ist mit einer Gruppe von Krankenschwestern in sein Zimmer gegangen. Monk hat mit ihnen geplaudert, aber nicht auf Kat reagiert. Er hat nicht die geringste Reaktion gezeigt. Anschließend war sie am Boden zerstört. Sie hat Monk zurückbekommen, aber er ist trotzdem unerreichbar für sie.«
    »Dann können wir nur beten.«

29. September, 18:21 George Washington University Hospital
    ER ERWACHTE IN einem viel zu hellen Raum. Das Licht blendete ihn und bohrte sich tief in seinen Schädel. Ihm wurde übel, und alles drehte sich um ihn. Er schluckte mehrmals hintereinander und stellte seinen Blick mühsam scharf.
    Eine schlanke Frau in einem blauen Kittel tätschelte ihm die Hand. »So ist’s gut, Mr. Kokkalis. Einfach nur atmen.« Sie wandte sich ab. »Diesmal kommt er zu sich.«
    Das Kreiseln hörte auf. Der pochende Kopfschmerz machte einem dumpfen Druckgefühl Platz. Er lag in einem Krankenzimmer. Nach und nach setzte die Erinnerung ein. Die Operation. Er hob den Arm und stellte fest, dass er in einer Plastikschiene fixiert war. Durch zwei Fusionsschläuche flossen klare
Salzlösung und Blut in seinen Körper. An der Seite piepsten und summten Überwachungsgeräte.
    Monk versuchte, den Kopf zu bewegen, doch der Hals tat ihm weh, und von einer Kappe auf seinem Schädel ging ein Schlauch aus.
    Verschiedene Ärzte tauchten auf, leuchteten ihm in die Augen, ließen ihn simple motorische Tests ausführen, prüften mit Eiswürfeln seine Schluckfähigkeit und führten weitere Funktionstests mit anderen Schädelnerven durch. Nach etwa zehn Minuten entfernten sie sich, wobei sie über seinen Fall fachsimpelten. Zwei Personen blieben am Fußende des Bettes zurück.
    Monk kannte den Mann. »Gray …«, krächzte er; vom Intubationsrohr war sein Hals noch ganz wund.
    Die Augen des Mannes leuchteten auf.
    Monk wusste, was sich alle erhofft hatten, auch er, doch er schüttelte den Kopf. Er kannte den Mann nur von Russland her. Neben ihm stand eine hinreißend schöne Frau in Jeans und weiter Bluse, der das kastanienbraune Haar auf die Schultern fiel. Mit ihren smaragdgrünen Augen musterte sie Monk, doch er wusste nicht einmal, welche Frage darin zu lesen stand.
    Gray berührte sie am Ellbogen. »Es ist vielleicht noch zu früh, Kat. Das weißt du. Die Ärzte haben gemeint, es könne Monate dauern.«
    Monk nahm einen vertrauten, würzigen, aber auch moschusartigen Geruch wahr. Er ging mit keiner konkreten Erinnerung einher, trotzdem beschleunigte sich sein Atem. Irgendetwas war da …
    »Wir sollten ihn jetzt in Ruhe lassen«, sagte Gray und geleitete die Frau vom Bett fort. »Wir kommen morgen wieder. Es war ein langer Tag. Du solltest sie jetzt nach Hause bringen.«

    Gray nickte zu einem Kinderwagen hin. Ein Baby schlief darin, in Decken eingepackt, wie Monk ein Mützchen auf dem Kopf, die Augen geschlossen, der Mund gespitzt.
    Monk betrachtete den Säugling. Bilder blitzten in seinem Kopf auf.
    Kleine Fingerchen, die sich um seine Finger legten … durch einen langen, dunklen Flur schreitend, das Kind in den Armen wiegend … die strampelnden Beinchen beim Wechseln der Windeln …
    Nichts als Erinnerungsfetzen. Zusammenhanglos. Doch diesmal gingen sie nicht mit Schmerz einher, sondern mit einem tröstlichen Leuchten, das nicht gleich wieder verblasste.
    In diesem Leuchten fand er ein kleines Stück seiner selbst wieder.
    »Sie … sie …« Gray und die Frau wandten sich zu ihm um. »Sie heißt Penelope.«
    Der Blick der Frau wanderte vom Kind zu Monk. Sie begann zu zittern, und Tränen strömten ihr über die Wangen. »Monk …«
    Sie stürzte zum Bett und warf sich auf ihn. Sie küsste ihn zärtlich, ihr Haar hüllte ihn ein wie ein Zelt.
    Er erinnerte sich.
    Der Geschmack von Zimt, weiche Lippen …
    Ihren Namen wusste er noch immer nicht, doch auf einmal wallte liebevolle Zuneigung in ihm auf, und Tränen traten ihm in die Augen. Vielleicht würde er sich niemals wirklich an ihren Namen erinnern, doch eines wusste er mit unumstößlicher Gewissheit: Wenn sie es zuließ, würde er den Rest seines Lebens damit zubringen, sie aufs Neue kennenzulernen.

19:01
    GRAY GING DEN Krankenhauskorridor entlang. Kat war bei Monk geblieben. In der Zwischenzeit wollte er nach einem weiteren Patienten sehen. Er wandte sich zur Kinderabteilung und zeigte dem Wachposten an der Eingangstür seinen Ausweis vor.
    Er kam an mehreren Stationen und Krankenzimmern vorbei. An den Wänden waren bunte Luftballons
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