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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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zurecht, wie sich bald herausstellen sollte.
    Unser erster Besuch war ein kompletter Reinfall.
    Es war der Besitzer eines großen und ziemlich profitablen Lebensmittelgeschäftes. Ich hatte ihn mit 18.000 Dollar auf meiner Liste stehen.
    Die Präsentation lief gut, das Fakultätsmitglied, Dr. Petersen, hatte nur eine kleine Rolle dabei. Ich fragte den Spender nach einem Beitrag zu unserem Projekt und er erkundigte sich danach, wie viel ich im Auge hatte.
    »Ich denke, ein Beitrag von 18.000 Dollar wäre angemessen, wenn man bedenkt wie profitabel Ihr Unternehmen ist.«
    »Wow. Ich finde das ein bisschen unverschämt. Ich denke, 5.000 Dollar wären machbar.«
    Jetzt mischte sich natürlich Dr. Petersen, dessen Verständnis einer angemessenen Spende vermutlich bei 250 Dollar lag, ein.
    »Vielen Dank. Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
    Ich hätte ihm auf der Stelle den Kopf abreißen können.
    Selbst auf den Rückweg musste ich mir noch auf die Zunge beißen, während sich Dr. Petersen selbst auf die Schulter klopfte.
    Nach zwei weiteren Abenteuern dieser Art hatte ich genug. Ich ging zu Prexy.
    Dieser war immer noch der Meinung, dass ein Fakultätsmitglied anwesend sein sollte, schlug jedoch andere Personen vor.
    Nach 2 anderen vermasselten Besuchen, bei einem davon bekamen wir keinen müden Dollar, packte ich den Stier bei den Hörnern.
    Ich schnappte mir Charlie und einen anderen Studenten und wir gingen zu Fred Milson, den Sport-Händler, der zu unserem Turnprojekt den größten Betrag beigetragen hatte.
    »Bist du dir sicher, dass es schlau ist, zweimal zu ihm zu gehen? Vor allem so kurz hintereinander«, gab Charlie zu bedenken.
    »Dieser Mann hat so viel Geld, dass er nicht weiß, was er damit machen soll. Wir tun ihm einen Gefallen und ich wette, er hat Freude daran. Zudem möchte ich ihn gerne als Vorsitzenden des Beratungsausschusses für unser Projekt haben.«
    »Von einem solchen Ausschuss habe ich noch nie gehört«, sagte Charlie.
    »Ich auch nicht«, lachte ich. »Aber wir brauchen einen Titel für ihn. Und ein Ausschuss für die größten Spender macht durchaus Sinn. Schließlich ist es ihr Geld.«
    Milson war entzückt von der Idee und gab ohne mit der Wimper zu zucken 250.000 Dollar.
    Ich ging zu Prexy, um ihm davon zu berichten. Unser Gespräch war ein klein wenig heikel, denn schließlich hatte ich seine ausdrückliche Anweisung missachtet.
    »Ich möchte Ihnen von meinem Besuch bei Fred Milson berichten«, sagte ich.
    »Wer war mit dir dort?«, fragte Prexy.
    »Jim und Charlie.«
    »Beides Studenten. Welches Fakultätsmitglied?«
    »Keines.«
    »Tim, das war nicht unsere Abmachung. Ich bin ein kleines bisschen verärgert.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Vielleicht sollte ich ihm seinen Beitrag einfach wieder zurückbringen«, sagte ich und warf Prexy einen Umschlag auf den Tisch.
    Prexy öffnete den Umschlag, nahm das Formular heraus und der Unterkiefer klappte ihm herunter.
    »Ich möchte Sie darum bitten, diese alberne Fakultätsregel aufzuheben, bevor die das ganze Projekt vermasseln. Sie denken einfach zu klein«, sagte ich schnell, bevor Prexy etwas sagen konnte.
    »Okay, du hast gewonnen«, stimmte er zu. »Das hier haut mich einfach um.«
    »Mich nicht«, sagte ich gelassen. »Ich hatte ihn mit 325.000 auf meiner Liste. Aber als er mir die 250.000 anbot, ohne dass ich eine Zahl genannt hatte, habe ich zugegriffen. Die restlichen 75.000 hole ich mir aber auch noch, vielleicht für das Gymnastik-Programm. Ich mag Milson. Charlie und ich haben ihn nächste Woche zum Abendessen eingeladen. Warum kommen Sie nicht auch? Ach ja, die Kosten für das Essen werden aus dem Fonds bezahlt.«
    Milson beantwortete die Essenseinladung übrigens mit einer Frage.
    »Was wird es mich kosten, zum Abendessen zu kommen?«
    »Weitere 10.000«, antwortete ich.
    »Tim, ich kann mir nicht leisten bei euch zu Essen.«
    »Kommen Sie doch trotzdem. Über die 10.000 können wir später reden.«
     
    Ich hatte eine großartige Idee für das Essen. Noch am gleichen Abend ging ich zu Felix.
    »Felix, kannst du eigentlich kochen?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin sogar ein guter Koch«, antwortete er. »Es macht aber keinen Spaß, für sich alleine zu kochen.«
    »Würdest du gerne für 4 Personen kochen? Fünf, dich eingerechnet?«
    »Was ist der Anlass?«
    »Du kochst nicht nur, sondern wirst dafür auch noch bezahlt. Ich habe Prexy und einen großen Spender für unser Projekt für nächste Woche eingeladen. Seine
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