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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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Ballast, den sie mit sich herumschleppte.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Holiday. »Du wärst erstaunt, wie viele Vampire es gibt, die sich weigern, überhaupt irgendeine Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Bei denen ist immer jemand anders schuld.«
    Kylie hätte fast gefragt, ob Holiday sich auf einen bestimmten Vampir bezog, der ihr in der Vergangenheit das Herz gebrochen hatte. Aber ihre Gedanken waren schon wieder bei den Brightens. »Du warst doch auch da. Hast du ihre Gefühle lesen können? Waren sie nicht aufrichtig? Ich hab mich irgendwie … mit ihnen verbunden gefühlt.«
    Holiday neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Sie waren sehr zurückhaltend, fast zu sehr, aber … ja, ihre Emotionen schienen aufrichtig zu sein. Besonders bei Mrs Brighten.«
    »Also, wie können sie dann …«
    »Das Lesen von Gefühlen ist nie hundertprozentig sicher«, unterbrach sie Holiday. »Emotionen können verborgen oder sogar vorgetäuscht werden.«
    »Auch von Menschen?«
    »Menschen sind besonders gut darin. Besser als Übernatürliche. Ich hab mir schon überlegt, ob sie deshalb so hart daran arbeiten, ihre Gefühle zu kontrollieren, weil sie sonst keine Superkräfte besitzen.«
    Kylie versuchte, ihr zuzuhören und nicht die ganze Zeit über die Brightens nachzudenken.
    »Narzissmus, Entfremdung, schizophrene Persönlichkeiten, Psychopathen – diese Dinge sind bei Menschen weit verbreitet, natürlich in unterschiedlichen Abstufungen. Außerdem gibt es noch die Schauspieler, die jegliche Emotion in sich hervorrufen können, indem sie sich an vergangene Erfahrungen erinnern. Ich hab schon Theaterstücke gesehen, in denen die Emotionen der Schauspieler so echt waren wie alle anderen Gefühle, die ich sonst so lese.«
    Kylie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Ich bin aber auch zum Teil ein Mensch, und ich kann anscheinend gar nichts kontrollieren.«
    Holiday sah sie mitfühlend an. »Es tut mir leid, dass ich sie wegschicken musste. Ich weiß, dass du gehofft hattest, etwas von ihnen zu erfahren. Aber ich konnte nichts riskieren, für den Fall, dass Derek recht hat.«
    »Das kann ich verstehen.« Und das konnte sie wirklich. Sie mochte es nur nicht. »Mrs Brighten – also, wenn sie wirklich Mrs Brighten war – hat mich an meine Oma erinnert.«
    »Deine Oma war nett«, meinte Holiday lächelnd, und Kylie erinnerte sich, dass der Geist ihrer Oma Holiday einmal besucht hatte.
    »Ja.«
    Holiday seufzte. »Ich weiß, dass das schwer für dich ist.«
    Das Handy der Campleiterin klingelte, und Kylie hoffte, dass es etwas Neues von den Brightens, Derek oder dem Privatdetektiv gab.
    Holiday schaute auf das Display. »Es ist nur meine Mutter. Ich ruf sie später zurück.«
    Kylie zog ein Bein an und schlang die Arme um das Schienbein. Sie schwiegen für einen Moment, und schließlich sagte Kylie einfach, was ihr auf dem Herzen lag. »Ich fühle mich so, als würde nichts in meinem Leben mehr Sinn ergeben. Alles verändert sich.«
    Holiday spielte mit einer Haarsträhne und drehte sie zu einer Locke. »Veränderung ist nichts Schlimmes, Kylie. Wenn sich nichts verändert, dann solltest du dir Sorgen machen.«
    »Das finde ich nicht.« Kylie ließ das Kinn auf ihr Knie sinken. »Ich meine, ich weiß schon, dass Veränderung nötig ist, um zu wachsen und so weiter. Aber ich hätte so gern eine Sache in meinem Leben, die mich … erdet. Ich brauche etwas, an dem ich mich festhalten kann. Etwas, das sich echt anfühlt.«
    Holiday zog die Augenbrauen hoch. »Shadow Falls ist echt, Kylie. Daran kannst du dich festhalten.«
    »Ich weiß. Ich weiß, dass ich hierhergehöre, aber ich weiß eben immer noch nicht, wie ich hierhergehöre. Und bitte sag mir jetzt nicht, dass ich es zu meiner Aufgabe machen soll, das herauszufinden. Denn das ist schon seit ich hier bin meine Aufgabe, und ich bin bis jetzt kein Stück weitergekommen.«
    »Das stimmt nicht.« Holiday zog ebenfalls die Knie an und sah so in dem übergroßen Schaukelstuhl noch zierlicher aus. »Sieh doch mal, wie weit du schon gekommen bist. Wie du gesagt hast, du weißt, dass du hierhergehörst. Das ist doch schon ein großer Schritt. Und ständig entdeckst du neue Fähigkeiten von dir.«
    »Fähigkeiten, die ich zum größten Teil nicht kontrollieren kann und von denen ich nicht weiß, wann sie wieder auftauchen könnten.« Kylie ließ die Stirn auf ihr Knie fallen und seufzte übertrieben. »Aber ich will mich nicht beschweren.«
    Holiday
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