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Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Autoren: E L James
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reservierter Ausdruck liegt in seinen grauen Augen.
    Ich betrachte sein wunderschönes Gesicht. Seine Miene verrät nichts, doch sein Blick ist auf mich geheftet. Er ist so atemberaubend attraktiv. Wieder einmal kann ich nur staunen, wie schnell er mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Ich hebe die Hand und streiche mit den Fingerspitzen über sein Gesicht, seine Bartstoppeln. Er schließt die Augen und lässt den Atem entweichen.
    »Es tut mir leid«, flüstere ich.
    Er schlägt die Augen wieder auf und sieht mich verwirrt an. »Was tut dir leid?«
    »Was ich gesagt habe.«
    »Du hast nichts gesagt, was ich nicht längst weiß.« Die Erleichterung ist ihm ins Gesicht geschrieben. »Mir tut es leid, dass ich dir wehgetan habe.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Ich wollte es schließlich so.« Und jetzt weiß ich es. Ich schlucke. Es ist so weit. Ich muss es aussprechen. »Ich glaube nicht, dass ich dir alles sein kann, was du dir wünschst«, flüstere ich.
    Der verängstigte Ausdruck tritt wieder in seine Augen. »Du bist alles, was ich mir wünsche.«
    Was?
    »Das verstehe ich nicht. Ich bin nicht gehorsam, und ich werde ganz bestimmt nicht zulassen, dass du das noch einmal tust, das kann ich dir verdammt nochmal sagen. Aber genau das brauchst du. Das hast du selbst gesagt.«
    Erneut schließt er die Augen. Zahllose Gefühlsregungen zeichnen sich auf seinen Zügen ab. Doch als er sie wieder aufschlägt, ist seine Miene ausdruckslos.
    Mist.
    »Du hast Recht. Ich sollte dich gehen lassen. Ich bin nicht gut für dich.«
    Meine Kopfhaut prickelt, und die Härchen auf meinem Körper richten sich auf. Mit einem Mal ist es, als falle meine Welt auseinander, und ein gähnender Abgrund tut sich vor mir auf.
    Oje.
    »Ich will nicht gehen«, flüstere ich. Scheiße – das war’s. Friss oder stirb. Wieder kommen mir die Tränen.
    »Ich will auch nicht, dass du gehst«, sagt er mit heiserer Stimme. Er hebt die Hand und streicht zärtlich über meine Wange, wischt mit dem Daumen eine Träne ab. »Seit ich dich kenne, fühle ich mich, als würde ich zum ersten Mal wirklich leben.« Sein Daumen fährt die Kontur meiner Unterlippe nach.
    »Ich auch«, wispere ich. »Ich habe mich in dich verliebt, Christian.«
    Wieder weiten sich seine Augen, doch nun steht die blanke Angst darin.
    »Nein«, stößt er erstickt hervor. »Aber du darfst mich nicht lieben, Ana. Nein … das ist falsch.«
    »Falsch? Wieso falsch?«
    »Sieh dich doch an. Ich kann dich nicht glücklich machen«, erwidert er mit unüberhörbarer Qual.
    »Aber du machst mich doch glücklich.«
    »Im Augenblick nicht. Und nicht mit dem, was ich tue.«
    Verdammt! Das ist es also. Darauf läuft alles hinaus – Inkompatibilität. Ich muss an all die anderen Subs denken.
    »Wir kriegen es nicht in den Griff, stimmt’s?« Wieder prickelt meine Kopfhaut aus Angst vor seiner Antwort.
    Er schüttelt niedergeschlagen den Kopf.
    Ich schließe die Augen, weil ich es nicht ertrage, ihn anzusehen. »Tja … dann sollte ich jetzt wohl besser gehen.« Ich zucke vor Schmerz zusammen, als ich mich aufsetze.
    »Nein, geh nicht.« Ich höre die Panik in seiner Stimme.
    »Zu bleiben würde nichts bringen.« Mit einem Mal bin ich so müde, unendlich müde. Ich will gehen. Ich stehe auf.
    Christian erhebt sich ebenfalls.
    »Ich werde mich jetzt anziehen und hätte gern ein bisschen Privatsphäre«, sage ich mit tonloser Stimme und verlasse den Raum.
    Ich gehe nach unten, lasse den Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Vor wenigen Stunden habe ich noch hier gesessen und meinen Kopf an Christians Schulter gelehnt, während er Klavier gespielt hat. So viel ist seitdem passiert. Es hat mir die Augen geöffnet und einen Blick auf das Ausmaß seiner Verderbtheit gestattet. Ich weiß jetzt, dass Liebe etwas Unmögliches für ihn ist – er kann sie weder geben, noch kann er sie annehmen. Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Aber merkwürdigerweise hat diese Erkenntnis etwas Befreiendes.
    Der Schmerz ist so gewaltig, dass ich mich weigere, ihn an die Oberfläche kommen zu lassen. Ich bin wie betäubt. Es ist, als hätte ich meinen Körper verlassen und würde die Tragödie aus der Perspektive eines neutralen Betrachters beobachten. Ich dusche, schnell und methodisch, die Gedanken stur auf das gerichtet, was ich als Nächstes tun werde. Duschgel aus der Flasche drücken. Flasche zurückstellen. Duschgel auf dem Gesicht verteilen, auf den Schultern … immer weiter; einfache,
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