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Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)

Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)

Titel: Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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telefonisch zu erreichen, doch sie hatte ihr Handy ausgeschaltet. Müdigkeit quälte ihn.
    Das zweite Gutachten war anstrengend.
    Eine junge Frau, lange blonde Haare, ein feingeschnittenes Gesicht mit großen Augen, wurde von zwei Polizeibeamten in seine Praxis gebracht. Sie war in Untersuchungshaft. Auch hier plädierten die Anwälte auf das seelische Ungleichgewicht ihrer Mandantin, gleich zwei Spitzenanwälte, die für Padock Electronics tätig waren.
    Die junge Frau hatte ihren Vater und den Bruder durch einen Autounfall verloren. Ihre verzweifelte Mutter hatte sich zwei Jahre später in den Unternehmer Vincent Padock verliebt, der sich als Pfahlmörder herausgestellt hatte. Nachdem Padock die Mutter getötet hatte, ging er in die USA, um sich therapieren zu lassen. In den vier Jahren seiner Abwesenheit absolvierte die Frau eine Lehre als Medizinisch-technische Assistentin und rächte sich schließlich am Serienmörder, indem sie ihm dasselbe Schicksal zuteil werden ließ, wie er seinen Opfern.
    Für Mark war der Fall klar.
    Wer so etwas tat, war geistig verwirrt. Er tippte auf Schizophrenie, hervorgerufen durch Traumatisierung.
    Er vermisste bei der jungen Frau die üblichen motorischen Defizite, außerdem schien sie blitzgescheit und überstand das 3-stündige Gespräch ohne Probleme. Auch kognitive Defizite waren nicht zu finden, was Mark erstaunte und verunsicherte. Die junge Frau verfügte über eine gesunde Psychomotorik, drückte sich klar und deutlich aus, reflektierte intellektuell. Mark führte eine Elektroenzephalografie durch, auch das EEG zeigte normale Werte.
    Das war der Moment, in dem er zornig wurde.
    In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Gabi, die ihn verlassen hatte, die Nacht ohne Schlaf, Marlies, die verwirrt sein musste, und nun diese hübsche Frau, die nervenkrank war, ohne dass er es medizinisch konsolidieren konnte.
    Die Alternative war, dass er es mit einer Psychopathin zu tun hatte, die rational und ohne jede Empathie handelte. Dagegen sprachen mehrere Kleingutachten, die sie als Hochsensible Persönlichkeit, kurz HSP, auswiesen.
    Sie war ein hochgezüchteter Sportwagen, der nicht schneller als vierzig fuhr. Nichts passte zusammen.
    Mark hatte verdammt noch mal die Schnauze voll davon, von Frauen am Nasenring durch die Manege geführt zu werden. Also würde er sie dort packen, wo sie angreifbar war.
    Er schloss den Behandlungsraum ab und befahl ihr, sich auszuziehen.
    Sie tat es.
    Er befahl ihr, sich mit gespreizten Beinen auf den Sprechstuhl zu setzen.
    Sie tat es.
    Er beobachtete sie, suchte nach Regungen, doch sie gehorchte wie ein unschuldiges Kind.
    Mark wusste, dass sie in ihrer sexuellen Verwirrung ein einseitiges Liebesverhältnis mit dem Serienmörder Padock gehabt hatte, und suchte nach Indizien ihrer Sinnlichkeit, während ihm gleichzeitig bewusst war, dass diese Untersuchung nicht mehr war als eine sexuelle Nötigung, für die er nicht nur seine Zulassung verlieren, sondern ins Gefängnis wandern konnte.
    »Machen wir es kurz«, sagte er, aus Angst vor sich selbst und um die Sache zu beenden, obwohl er sie nicht beenden wollte, denn sie machte ihn scharf. »Ich kann dem Gericht empfehlen, Sie für fünfzehn Jahre in eine geschlossene Anstalt zu stecken, oder ich empfehle, Sie nach zwei Jahren auf freien Fuß zu lassen.«
    »Was muss ich dafür tun?« Sie blickte auf und Mark wurde es heiß und kalt gleichzeitig. Noch immer saß sie dort, ihre geweitete Vagina schien ihn anzuspringen.
    Sie blickte auf seine weiße Hose, unter der sich Marks Erektion wölbte, die er mit Verstörung, übermüdetem Frust und erstaunlicher Lust wahrnahm.
    »Ziehen Sie sich an«, forderte er. »Die Untersuchung ist beendet.«
    »Aber Sie wollten mir einen Vorschlag machen.«
    »Wollte ich das?«
    »Oh ja ...« Sie blickte ihn kalt an. Sie wusste, was in seinem Kopf vor sich ging, wusste es ganz genau. Ihre Gesichtszüge waren wie in Granit gemeißelt.
    Und als er sie dabei beobachtete, in ihre Augen blickte, ihre Kälte spürte, wurde ihm einmal mehr deutlich, dass sie lange, sehr lange in eine Heilanstalt gehörte. Alles unter fünf Jahren wäre fahrlässig. Sie würde nicht über das, was hier geschehen war, reden. Niemand würde ihr glauben.
    »Sie sind ein Schwein, Doktor«, sagte sie beiläufig und schlüpfte in ihre Kleidung.
    Dann wurde sie weggebracht.
    Mark empfahl eine Unterbringung in einer Landesheilanstalt für zehn Jahre. Danach sollte ein neues Gutachten erstellt
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