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Sehnsuchtsvolles Wiedersehen (German Edition)

Sehnsuchtsvolles Wiedersehen (German Edition)

Titel: Sehnsuchtsvolles Wiedersehen (German Edition)
Autoren: Yara Nacht
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darauf reagieren würde. Und dessen Reaktion war eindeutig. Vielleicht hatte er ihm ja unrecht getan. Schweigsam beobachtete er die deprimierten Gesichtszüge.
    „Also, was mich betrifft – ich habe keinen neuen Partner. Das könnte ich nicht. Das wäre mir alles noch viel zu frisch, außerdem ...“ Kai geriet ins Stocken und verstummte spontan.
    Oliver schluckte. Hatte er einen Fehler begangen? Glaubte Kai etwa, er hätte ihn bereits vergessen? Andererseits war es eine Genugtuung, schließlich hatte er in den letzten Wochen nach ihrer Trennung genug gelitten. Er war nach wie vor der Ansicht, Kai sollte auch ein Stück Kuchen davon abbekommen. Doch nun tat er ihm schon beinahe wieder leid. Er liebte ihn einfach noch immer abgöttisch.
    „Ich werde übrigens nicht in die Staaten gehen. Ich werde in Österreich bleiben“, fügte Kai übergangslos an. „Eigentlich wollte ich nach diesem Urlaub mit dir darüber sprechen ... Ich hätte mich nie von dir trennen sollen ...“ Mit großen Augen und sich nach einer Antwort sehnend blickte er den einstigen Partner verträumt an.
    Oliver war wie gelähmt. Jetzt hatte er erst recht alles verbockt!
    Erneut entstand Stille, und Kai senkte betrübt den Kopf. „Ich geh` dann wohl besser wieder.“ Er hielt kurz inne, bevor er verlegen weitersprach. „Vielleicht möchtest du ja trotzdem mal bei mir vorbeischauen? Für den Fall der Fälle: Meine Zimmernummer ist 536. Falls du reden möchtest ...“ Dann sah er ihn noch einmal abwartend an, doch Oliver brachte kein Wort über die Lippen. Ernüchternd presste Kai den Mund zu und verließ mit einem sich verabschiedenden Handzeichen die Kabine. An der Tür traf er unerwartet auf Tobias, der Oliver einen Besuch abstatten wollte. Kai hielt abrupt an. Sekunden verstrichen, dann aber besann er sich und ging ohne ein weiteres Wort. Lediglich ein letzter, trauriger Blick fiel auf Oliver zurück, dem der Anblick das Herz in der Brust zerriss.
     
    In den nächsten Tagen suchte Oliver wie besessen nach seinem ehemaligen Partner. Er sah sich auf dem gesamten Luxusliner um. Doch er konnte ihn nirgends entdecken. Die Sehnsucht nach ihm war kaum auszuhalten. Deshalb stand er kurz davor, dessen Kabine aufzusuchen, um mit ihm zu reden. Der Gedanke an Kai brachte sein Herz nach wie vor aus dem Takt. Und das Schöne daran war, dass sie sich wohl beide noch immer liebten. Oliver überlegte hin und her, was er tun sollte.
    Am Abend machte er sich endlich zur Kabine 536 auf. Die Tür war unverschlossen, und so trat er einfach ein. Kai hatte eine viel luxuriösere Unterkunft als er selbst ergattert, die auch über einen Balkon verfügte, dessen Tür gerade sperrangelweit offen stand. Oliver konnte das Meer regelrecht riechen.
    „Hallo“, ertönte es plötzlich hinter ihm, und er drehte sich um. Kai war scheinbar soeben aus der Dusche gekommen und stand nun splitterfasernackt vor ihm. Kleine Wasserperlen bedeckten den athletischen Körper.
    Olivers Pumpe begann sofort zu rasen, als er seinen Ex so sexy vor sich erblickte. Automatisch machte er ein paar Schritte auf ihn zu und sah ihn für den Augenblick einer Sekunde stumm an. Erst danach wagte er, sich ihm zu öffnen: „Das mit Tobias – vergiss es einfach!“
    Auch Kai betrachtete ihn lange, so, als würde er auf eine richtige Erklärung warten, sprach letztendlich aber das genaue Gegenteil davon aus. „Du musst nichts sagen, schließlich sind wir nicht zusammen. Deshalb bist du mir auch keine Rechenschaft schuldig.“
    Dieser Satz schmerzte Oliver gewaltig. Warum hatte er das alles bloß getan?
    Er musste das große Missverständnis unbedingt aus dem Weg räumen. Vorsichtig begann er: „Nein, du hast mich falsch verstanden. Ich hatte nichts mit Tobias ... Als ich dich an meinem ersten Urlaubstag unten in der Ecke stehen sah, wie du mit diesem Typen geflirtet hast, da wurde ich sauer und fühlte mich noch mehr verletzt ... Ich ging auf die Tanzfläche, um mich abzureagieren, als plötzlich Tobias neben mir auftauchte. Er stellte von Anfang an klar, dass er einen Freund hätte, der daheim auf ihn warten würde ... Es war eine total bescheuerte Idee - wir wollten dich einfach nur ... eifersüchtig machen.“
    Kais Augen begannen zu leuchten, und er setzte sich auf das frisch bezogene Bett, das plötzlich unter ihm zu schwanken schien. Er war vollkommen durcheinander. Für den Moment lauschten beide dem Rauschen der Wellen, das von draußen in die geräumige Kabine hereindrang, bis Kai sich
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