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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher
Autoren: Steven Erikson
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Arapay-Preda, der die beiden Kohorten begleitete, diesen bereits befohlen hatte, in Laufschritt zu fallen. Der Krieger drehte den behelmten Kopf und sah dem Aufseher und seinem Magier-Kader nach, als sie an ihm vorbeipreschten.
    Weiter vorn wurde das Gebrüll der erschreckten Ochsen und Maultiere immer lauter; es klang traurig und hilflos und wurde von den Geräuschen eines Gemetzels begleitet. Zelte waren zusammengebrochen, Schlepptaue peitschten durch die Luft, und jetzt sah Brohl auch Gestalten, die aus dem Lager flohen, nach Norden rannten …
    … wo ein perfekt ausgeführter Hinterhalt der Ahl sie erwartete. Plötzlich tauchten Krieger aus dem hohen Gras auf. Pfeile und Wurfspieße zischten durch die Luft. Soldaten taumelten, fielen der Länge nach hin, und dann rasten die Wilden unter lautem Kriegsgeschrei heran, um mit Speeren, Äxten und Schwertern zum Nahkampf überzugehen.
    Für die kann man nichts tun - arme Kerle. Wir müssen unsere Vorräte retten.
    Sie erreichten den sanft ansteigenden Hang des Hügels und ritten so schnell wie möglich auf die Lazarett-Zelte zu.
    Das Scheusal, das plötzlich direkt vor ihnen in Sicht kam, war in der Tat ein Dämon - ein Bild, das sich wie mit Krallen in seinen Geist grub - und dem Schock des Erkennens. Unser alter Feind - er muss es sein - die Edur können nicht vergessen …
    Ein Kopf, der sich auf einem geschwungenen Hals nach vorne reckte, ein breites, geöffnetes Maul, das dolchähnliche Fänge enthüllte. Unter dem Hals kräftige Schultern, lange, muskelbepackte Arme - und große, gekrümmte stählerne Klingen dort, wo eigentlich die Hände hätten sein müssen. Sich weit vornüberbeugend, während es auf gewaltigen Hinterbeinen auf sie zu stürmte, den mächtigen Schwanz zur Wahrung des Gleichgewichts gerade nach hinten gestreckt, war das Wesen plötzlich in ihrer Mitte.
    Pferde wieherten schrill. Brohl befand sich zur Rechten des Dämons, fast in Reichweite der wie Sensen geschwungenen Schwertklingen, und starrte vollet Entsetzen auf die Szenerie, als der Kopf schlangengleich vorzuckte, das Maul sich um den Hals eines Pferdes schloss, zupackte, mahlte, dann begleitet von einem Blutschwall Fleisch und Knochen wegriss, so dass das Rückgrat des Pferdes herausragte, in jene entsetzliche Leere, die das schreckliche Maul zurückgelassen hatte. Eine Klinge spaltete den Hexer, der auf dem betreffenden Tier saß, entzwei. Das andere Schwert schwang herab, durchtrennte erst den Oberschenkel eines weiteren Hexers, dann den Sattel, und grub sich tief in die Schulter des Pferdes, zerschmetterte das Schulterblatt und anschließend etliche Rippen. Das Tier brach unter dem Hieb zusammen, während der Reiter, aus dessen Beinstumpf eine Blutfontäne schoss, zur Seite kippte, noch einen Augenblick in dem einen Steigbügel balancierte und dann der Länge nach auf die Erde fiel, wo im gleichen Moment der herabstampfende Huf eines weiteren Pferdes in sein zum Himmel gerichtetes Gesicht klatschte.
    Das Pferd des Aufsehers schien mit irgendetwas zusammenzuprallen, wobei es sich beim Aufprall beide Vorderbeine brach. Das Tier stürzte, und Brohl Handar wurde über seinen Kopf hinweg nach vorne geschleudert. Er kam auf dem Boden auf, rollte weiter, während sich die Klinge seines Krummsäbels tief in sein linkes Bein grub, und blieb schließlich so liegen, dass er sein zappelndes Reittier sehen konnte. Der Dämon hatte es mit einem peitschenden Hieb seines Schwanzes erwischt.
    Brohl Handar sah, wie er herumwirbelte, um erneut anzugreifen.
    Doch eine schaumige Woge aus zauberischer Energie stieg vor dem Dämon auf, verstellte ihm den Weg, hob und schob sich immer höher.
    Hinter der brodelnden Woge verschwand der Dämon aus Brohls Blickfeld.
    Plötzlich war das Sonnenlicht fleckig …
    … und der Dämon in der Luft. Er sprang über den Scheitelpunkt der Magie des K’risnan hinweg, dann ging es mit den weit ausgestreckten Krallen der Hinterbeine voran nach unten. Einer der Füße zielte auf einen weiteren Magier, drückte den Kopf des Mannes in einem unmöglichen Winkel zwischen die Schultern, als das Gewicht des Dämons sich herabsenkte - das Pferd sackte unter der überwältigenden Last zusammen, seine Beine brachen wie dünne Zweige. Der andere Fuß stocherte nach dem K’risnan, warf ihn, obwohl er ihn nur streifte, vom Rücken seines bockenden Pferdes; die Klauen packten den Rumpf des Tiers, ehe es außer Reichweite kommen konnte, die Krallen drangen tief ein, wurden dann mitsamt
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