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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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verheiratet?«
    »Fünfunddreißig Mal. Meine Frauen sind entweder gestorben oder – wenn sie unsterblich waren – haben sich irgendwann gelangweilt und sind weitergezogen. Diese jüngste Ex-Frau ist eine Vampirin, und wir haben in den fünfziger Jahren geheiratet. Irgendwann wurde sie rastlos und ist gegangen. Aber wir sind in Verbindung geblieben, und ich kann ihr vertrauen. Sie leitet mehrere Frauenhilfe-Organisationen, hinter den Kulissen natürlich, und ein Frauenhaus, in dem misshandelte Frauen Zuflucht finden.«
    Ich schüttelte den Kopf. Dieser Mann war so vielschichtig, dass ich das Gefühl hatte, es würde mehrere Lebensspannen dauern, alle seine Facetten zu entdecken. »Und was jetzt?«
    »Jetzt ruhen wir uns aus. Und auf dem Ball zur Wintersonnenwende enthülle ich dich der Gesellschaft als meine Gefährtin. Außerdem werde ich dann den neuen Regenten vorstellen. Dein Freund Wade wird übrigens auch eine Einladung zu dem Ball erhalten. Er darf keinesfalls seine Mutter mitbringen. Was ich über sie gehört habe, genügt mir. Aber sein Erscheinen wird man erwarten. Die Anonymen Bluttrinker werden in den kommenden Monaten eine größere Rolle in unserer Gemeinde spielen.«
    Ich nickte und fragte mich im Stillen, was Wade wohl dazu sagen würde. Doch Roman zog mich an sich, und meine Gedanken verflogen. Meine Lippen trafen auf seine, und wir ließen uns auf die Rückbank hinabgleiten und brachten die Limousine in der stillen, tödlichen Nacht zum Schaukeln.

Kapitel 25
     
    Camille, Delilah und Iris hatten auf mich gewartet und waren noch auf, als ich nach Hause kam. Sie warfen einen einzigen Blick auf meine blutbeschmierte Kleidung, und Iris deutete nur stumm auf die Tür zu ihrem Zimmer. Ich zog mich rasch aus, warf die Klamotten in den Wäschekorb und duschte. Inzwischen hatte sie meinen Bademantel aus meinem Kellerzimmer geholt und mir auf ihrem Bett bereitgelegt. Ich wickelte mich in das kuschelige Frottier und gesellte mich zu den anderen in die Küche.
    »Also … Terrance ist tot.« Ich setzte mich an den Tisch und erzählte ihnen von meiner Nacht, auch von Serena. »Ich werde sie in Wades Obhut geben, es sei denn, Romans Ex-Frau will sich um sie kümmern.«
    »So viel Blut in den vergangenen paar Tagen. So viel Tod.« Delilah schüttelte den Kopf. »Aber es scheint, als wären wir deshalb hier.«
    »Ja, kommt einem so vor, nicht?« Ich sah Camille an. »Bist du so weit, dass Morio nach Hause kommen kann?«
    Sie nickte. »Ich kann es kaum erwarten. Bisher habe ich es geschafft, Smoky nichts von Vanzir sagen zu müssen. Aber bald wird die Sache zur Sprache kommen, und mir graut davor.«
    »Veränderungen, Veränderungen«, sagte Iris. »Und da wir gerade dabei sind – ich weiß, dass bald Mittwinter ist, Camille, aber könnten wir beide mit Smoky und Rozurial in etwa einer Woche abreisen? Wir werden rechtzeitig zur Sonnenwende und deiner Einführung an Aevals Hof zurück sein.«
    Iris suchte nach einer Möglichkeit, einen Fluch zu brechen, mit dem sie vor Jahrhunderten belegt worden war. Damals hatte sie kurz davorgestanden, Hohepriesterin im Tempel der Undutar zu werden. Man hatte ihr bereits den höchsten Titel verliehen: Ar’jant d’tel – Auserwählte der Götter –, ihn ihr aber wieder aberkannt, als sie unter Verdacht geriet, ihren Verlobten gefoltert und getötet zu haben. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was wirklich geschehen war, doch wenn es ihr nicht gelang, den Fluch zu brechen, würde sie für immer unfruchtbar bleiben. Und für eine Talonhaltija, einen finnischen Hausgeist im gebärfähigen Alter, war das eine der grausamsten Strafen, die man nur verhängen konnte.
    Also musste Iris in die Nordlande reisen und den Geist ihres Liebsten suchen, um die Wahrheit zu erfahren. Sie hatte Camille und Smoky das Versprechen abgenommen, sie zu begleiten. Rozurial hatte sich freiwillig gemeldet, weil er viele Jahre im eisigen Ödland des Nordens verbracht hatte.
    Camille nickte. »Ja, natürlich. Die Reise dürfte schon abenteuerlich genug werden.« Sie wandte sich mir zu. »Also, in ein paar Wochen steigt die große Vampir-Sause, oder?«
    »Ja … und davor noch eine Cocktailparty. Und wir haben noch eine eigene kleine Zeremonie zu planen.« Ich dachte an Nerissa, die oben in Delilahs warmem Spielzimmer schlief. Sie war herübergekommen und hatte auf mich gewartet. »Das werden ein paar interessante Wochen.«
    »Wir leben in interessanten Zeiten. Der alte chinesische Spruch trifft voll
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