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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen
Autoren: Gena Showalter
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die Jäger, hasste der Götterkönig noch mehr – denn Danika hatte in einer Vision Galen erblickt, den Anführer der Jäger, wie er Cronus den Kopf abschlug. Jetzt war der Herrscher des Olymp entschlossen, Galen zu töten, bevor Galen ihn töten konnte. Selbst wenn er die Herren der Unterwelt um Hilfe bitten musste. „Wir können ihn fragen, ob er diesen Mann kennt.“
    Es verging ein Moment, während Danika seinen Vorschlag überdachte. Schließlich seufzte sie und nickte. „Ja. Das fände ich gut.“ Und dann überraschte sie ihn, indem sie sich umdrehte und ihm das süßeste Lächeln schenkte, das er jemals gesehen hatte. Zugegeben, jedes Lächeln von ihr hinreißend. „Aber es ist noch viel zu früh am Morgen, um irgendwen irgendwohin zu zitieren. Außerdem dachte ich, du hattest was ganz anderes vor, als du hier hereingekommen bist. Warum erzählst du mir nicht davon?“, schlug sie mit heiserer Stimme vor.
    Innerhalb von Sekunden war er steinhart – genau das stellte sie mit ihm an. „Es wäre mir ein Vergnügen, mein Engel.“
    Sie drückte ihn auf den Rücken und ihr Lächeln wurde breiter. „Und mir erst.“

1. KAPITEL
    H alt still, Nike. Du tust dir nur selbst weh.“ Atlas, titanischer Gott der Stärke, blickte hinab auf den Fluch seiner Existenz. Nike, griechische Göttin der Stärke. Und des Sieges, fügte er in Gedanken höhnisch hinzu. Sie liebte es, ihm unter die Nase zu reiben, dass viele sie die Göttin der Stärke und des Sieges nannten. Als wäre sie etwas Besseres als er. In Wahrheit war sie sein Gegenstück in der Welt der Götter. Ihm ebenbürtig. Seine Feindin. Und eine richtig miese Schlampe.
    Zwei seiner besten Männer hielten sie an den Armen fest, zwei an den Beinen. Eigentlich hätten sie sie ohne Probleme am Boden halten müssen. Immerhin trug sie ein Halsband, und diese Halsfessel hinderte sie daran, auch nur die geringste ihrer göttlichen Kräfte einzusetzen. Selbst ihre legendäre Stärke – die in keiner Weise an seine herankam, um das mal klarzustellen. Aber keine Frau war je sturer gewesen. Oder entschlossener, ihn umzulegen. Ohne Unterlass kämpfte sie gegen die Männer, schlug, trat und biss wie ein in die Ecke getriebenes Tier.
    „Dafür werde ich dich umbringen“, knurrte sie.
    „Warum? Ich mache nichts anderes mit dir als das, was du mir damals angetan hast.“ Mit einer schroffen Bewegung zog Atlas sich das Shirt über den Kopf und warf den Stoff beiseite, entblößte seine Brust, seinen durchtrainierten Bauch. Dort, in der Mitte, spannte sich von einer kleinen braunen Brustwarze bis zum anderen in großen schwarzen Lettern ihr Name, für alle Welt zu sehen. N-I-K-E.
    Sie hatte ihn gebrandmarkt, ihn zu ihrem Eigentum erniedrigt.
    Hatte er es verdient? Vielleicht. Einst war er selbst ein Gefangener in diesem trostlosen Reich gewesen. Im Tartarus, dem Gefängnis der Götter. Ein gestürzter Gott, weggesperrt und vergessen, bloßer Abschaum. Um zu entkommen, war er zu allem bereit gewesen. Zu allem. Und so hatte er Nike verführt,eine seiner Wächterinnen. Hatte ihre Gefühle für ihn gegen sie ausgespielt.
    Auch wenn sie es heute abstreiten würde, damals hatte sie sich wahrhaftig ein wenig in ihn verliebt. Der Beweis: Sie hatte seine Flucht arrangiert, ein Verbrechen, das unter Todesstrafe stand. Trotzdem war sie bereit gewesen, es zu riskieren. Für ihn. Doch noch bevor sie ihm die Halsfessel abnehmen konnte, die ihn daran hinderte, sich wegzubeamen – also Kraft seiner Gedanken an einen anderen Ort zu gelangen –, hatte sie herausgefunden, dass er noch einige andere Wächterinnen verführt hatte.
    Warum sich auch auf eine verlassen, wenn ihm vier nützlicher sein konnten?
    Er hatte darauf gesetzt, dass keine der griechischen Frauen ihre Affäre mit einem versklavten Titanen bekannt werden lassen wollte. Hatte auf ihre Verschwiegenheit gezählt.
    Stattdessen hätte er lieber mit ihrer Eifersucht rechnen sollen. Frauen!
    Nike hatte begriffen, dass sie von Atlas benutzt worden war, dass seine Gefühle nie echt gewesen waren. Doch statt ihn zurück in seine Zelle werfen zu lassen und so zu tun, als würde er nicht existieren – oder ihn zusammenschlagen zu lassen –, hatte sie ihn zu Boden gedrückt und für immer gebrandmarkt.
    Jahrelang hatte er davon geträumt, sich dafür bei ihr zu revanchieren. Manchmal glaubte er, dass dieses Verlangen das Einzige war, das ihn in den Jahrhunderten in diesem Höllenloch bei Verstand gehalten hatte. Jahrhunderte, die er in
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