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Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Titel: Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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sagte er, nachdem er die Nachricht gelesen hatte. Sophie war die Archäologin, die die Bodenuntersuchung vornahm. »Sie versucht schon eine Weile, dich zu erreichen, Daphne. Sie bittet darum, dass du sie so bald als möglich anrufst.«
    Daphne seufzte müde. »Ich weiß. Sie hat mir schon heute Morgen auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber ich hatte noch nicht den Mut, mich bei ihr zu melden. Sie hat die Gitarre meines Vaters in der Erde entdeckt. Scheinbar ist sie einwandfrei in Schuss, weil sie in einem wasserdichten Koffer verpackt gewesen war. Sophie wollte sie mir geben, aber ich kann einfach noch nicht wieder zu der Hütte rausfahren.«
    »Verstehe. Soll ich sie für dich anrufen?«
    »Nein, nein, ich mach das schon. Ich bitte sie, sie einem von euren Leuten mitzugeben.«
    »Vernünftig. Geht’s dir jetzt besser?«
    »Mir ging es auch eben nicht schlecht. Ich mag es einfach nur, bei dir im Arm zu sein.«
    »Und nachher halte ich dich noch viel länger im Arm. Wenn ich nach Hause komme.«
    »Ich werde auf dich warten.«
    Baltimore, Montag, 23. Dezember, 19.00 Uhr
    Amber Knowles kam aus der Küche gerannt, wo das Wasser mit den Saugern im Topf gerade zu kochen begonnen hatte. »Nicht die Tür –« Die Tür krachte ins Schloss, und das Baby fing an zu schreien. »Sie ist doch gerade erst eingeschlafen.«
    Brock schob sich mit den Einkaufstüten in den Händen an ihr vorbei. »Sorry«, sagte er unaufrichtig.
    »Na klar.« Sie hob das Baby aus der Wiege. »Du machst echt ganz schön Ärger«, gurrte sie. »Ich bin froh, wenn ich dich wieder los bin. Langsam fange ich wirklich an, dich zu hassen. Aber du bist so niedlich. Deine neuen Eltern zahlen ganz, ganz viel Geld für dich. Und dann muss ich mir nie wieder Sorgen um Kohle machen.«
    Denn im Moment tat Amber das. Permanent sogar. Zu den üblichen Lebenshaltungskosten und Brocks zunehmend kostspieligen Nahrungsergänzungen kamen noch die empfindlichen Einbußen, die sie hatte hinnehmen müssen, als sie vom Krankenhaus zu privater Pflege gewechselt war, und nun tat sie praktisch nichts anderes mehr, als Geldeintreibern aus dem Weg zu gehen. Sie hatte es so verdammt satt.
    Endlich schlief das Balg wieder ein, und Amber kehrte in die Küche zurück. »Und das nächste Mal knallst du die Tür nicht mehr«, fauchte sie.
    »Hey, Baby, ich mach hier auch nicht gerade Feierabend.« Brock zog eine Packung Windeln aus einer Einkaufstüte. »Diese Mistdinger sind höllenteuer.«
    »Hab dir doch gesagt, dass Kinder viel Geld kosten. Vielleicht denkst du ja nächstes Mal daran, wenn deine Mutter uns wieder wegen Enkeln auf den Keks geht. Sag ihr, dass wir uns keine leisten können, dann lässt sie mich vielleicht endlich mal in Ruhe.«
    »Bald schon schwimmen wir im Geld«, sagte Brock. »Dann können wir uns auch eigene Kinder leisten.«
    »Ach, Herrgott noch mal, das hatten wir doch alles schon. Ich habe verdammt viel Mühe in diesen Body hier investiert – genau wie du in deinen. Wenn du meinst, ich lass mir den von so einem plärrenden Balg ruinieren …« Sie brach abrupt ab, als er zu grinsen begann und sie unwillkürlich ebenfalls grinsen musste. »Du willst mich bloß aufziehen, oder?«
    »Du lässt dich aber auch so leicht ärgern.« Er versetzte ihr einen Klaps auf den Hintern. »Ich mag diesen Body auch. Wenn wir das kleine Fiasko hier hinter uns haben, brauche ich bestimmt kein Baby mehr in meiner Nähe.«
    »Dann ist es ja gut.« Sie betrachtete die Gegenstände auf dem Tisch und verdrehte die Augen. »Sag mal, hast du überhaupt was von dem besorgt, was auf der Liste stand?« Alles, was sie sah, waren Bierflaschen und Eiweißshakes, ohne die er angeblich nicht leben konnte.
    »Windeln und drei Pfund Steak. Übrigens – deine Nippel kochen über.«
    Sie rannte zum Herd, auf dem es im Topf mit den Saugern wild blubberte, und stellte die Flamme kleiner. »Sag mal, auf den Gedanken, selbst einzugreifen, kommst du wohl nicht?«
    »Dann hätte ich den schönen Satz nicht sagen können. Und das wäre doch schade gewesen.«
    Sie schüttelte den Kopf, doch ihr Ärger verflog. »Das ist echt pubertär, weißt du das?«
    »Deswegen liebst du mich doch.«
    »Stimmt.« Eigentlich liebte sie ihn, weil er einfach zum Anbeißen aussah und außerdem großartig im Bett war. Die vielen Stunden, die er im Fitnesscenter verbrachte, waren es wert, und sie beide gaben ein schönes Paar ab, nach dem man sich umdrehte, wo immer sie auftauchten. Wie viel besser noch würden
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