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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
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da.
     Sie waren da….
     
     …Seine Ankunft war in dem unterirdischen Komplex, als Sandokan Elbono ohnmächtig wurde…
     
     …Das Weibchen stand direkt vor der Scheibe, so, als wäre sie dort schon die ganze Zeit gewesen und schaute ihn mit funkelnden Augen, von Angesicht zu Angesicht, an …
    …Spucke lief ihm im Mund zusammen. Ihre roten Augen schienen sich genau auf ihn zu konzentrieren. Und dieses Kinderlied lief immer weiter. Ihre Lippen bewegten sich noch. Und das Schockierende daran: Obwohl Elbono die Lautsprecher gerade höher gestellt hatte, war nichts zu hören. Nichts Wirkliches – diese Melodie, die sie summte, war ausschließlich in seinem Kopf! Und sie war wunderschön, wie er fand.
     Dr. Sandokan Elbono bekam nicht mit, wie sie sich seines Verstandes bediente, wie sie von ihm Besitz ergriff. Sie war wunderschön, diese Melodie. Das Wesen auf der anderen Seite der Glasscheibe lächelte ihn sogar an.
     »Komm! Komm zu mir«, flüsterte sie in seinem Kopf, von dort direkt in sein Herz. Er konnte gar nicht anders, als dieser wunderschönen Stimme zu folgen.
     Er gehörte ihr – wie alles im Universum diesem Wesen gehorchen sollte.
     Sie war eine Mutter, sie war ein Vater, er war so wunderschön… und er trug eine Krone.
     Und immer wieder dieses Lied.
     Nun lief es ihm auch über die Lippen. Mit jeder Silbe, mit jedem Ton schienen sich seine Füße ganz von allein auf sie zuzubewegen.
     »Komm! Komm zu mir!« hauchte die schwarze Kronengestalt – und er folgte.
     Die roten Augen zogen ihn an. Vor ihm war nicht mehr diese abstoßende, dumme Kreatur. Für diesen einen Moment zeigte sie, zeigte er sich ihm in seiner wirklichen Form.
     Es war ein schwarzer Schatten, der Wärme und Helligkeit wie eine Verführerin, ausschüttete. Es war falsch. Das Ganze war falsch. Das spürte er – aber es war so wunderschön, es zu verdrängen, sich einfach fallen lassen.
     Mit ihr die Lieder zu summen, zu tanzen, zu feiern, zu trinken. Feste feiern. Orgiastische Feste. Keine Pflichten, keine Verantwortung. Er versprach, er würde alles übernehmen. Jegliche Aufgaben, jegliches Leben. Nur noch feiern. Mit den anderen. Mit allen. Sie trugen Schafs- und Lammfelle. Sie vermischten den Wein nicht, sie streckten ihn nicht mit Wasser, sie tranken ihn pur. Es war der Wein. Er berauschte, er erfüllte. Hingeben. Hingeben. Hingeben. Mänaden, Satyrn und Silenen – mit Efeu umrankte Stäbe, Thyrsois, an den Spitzen mit Pinienzapfen, Männer und Frauen, ein Gelage – er war einer von ihnen! Endlich!
     Da stand Elbono schon an der Scheibe. Mit ausgestreckten Armen presste das Wesen, das Schattenwesen aus der tiefsten Dunkelheit, der Schatten von Feuer und Flamme, sich gegen die Scheibe. Und immer wieder dieses Kinderlied. Ja, Mutter, Vater, du bist da! Du bist da!! Ich bin bei dir, drückte Elbono sich ebenfalls an die Scheibe.
     Dr. Sandokan Elbono presste seine Lippen gegen das Glas – und sie auch.
     Und dann geschah es.
     Jede Form von Material ignorierend, drang etwas von dem Monster, drang der bekrönte Schatten selber durch die Scheibe… und sprang in den Körper von Dr. Sandokan Elbono, direkt in sein Herz.
     Ja, du bist mein Wirt, du bist mein Transportmittel. Und vergiss nicht, ich werde dich dafür fürstlich belohnen, hauchte ihm die Stimme in seinem Verstand ein. Er lebte, er lebte noch selber, und er nistete sich einfach in ihm ein.
     Der Lauf des Bösen würde ihn schon dorthin bringen, wohin er wollte – denn das war sein Lauf.
     Und von da würde er regieren. So, wie er es schon lange hätte machen sollen.
     ER war der eigentliche, der rechtmäßige Herrscher von Raum und Zeit!!!
     Legitimiert durch alle finsterbösen Kräfte, die das Universum geschaffen hatte.
     Seine Untertanen würde er belohnen – seine Feinde vernichten.
     Alle.
     Mit dieser Ankunft konnte es beginnen…
     
     …Claudius bemerkte nicht, wie die toten Wachen vor seiner Türe den General und Dr. Sandokan Elbono nicht mehr daran hinderten, stumm sein Schlafgemach zu betreten.
     Was er spürte, war allerdings die Hand an seinem Hals, die sich immer fester um seine Luftröhre klammerte. So fest, dass er bereits Schwierigkeiten hatte, zu atmen.
     Aber sie begann, ihr Becken zu kreisen. Erst langsam, dann immer schneller.
     Claudius bekam nun endgültig keine Luft mehr… und riss die Augen auf.
     Ihre Brüste, ihr Kopf. Sie schaute zum Himmel.
     Schnell griff er mit beiden Händen ihre Hand… aber sie
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