Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
verteilt. Ihr Schwarz verdunkelte das Antlitz seines wundschönen
Planeten.
     
Selten kamen die Schmetterlinge noch zu ihm und berichteten über schöne,
verträumte Dinge.
     
Diese wenigen jedoch erleuchteten dann seinen Himmel wie Sternschnuppen eine
finstere Winternacht. Sie kämpften sich durch die Dunkelheit hindurch und
erstrahlten die Welt für die anderen mit ihrem Glanz...
     
Aber oft kamen die, die die Zeit, das Leben, die Wirklichkeit veränderten. Ihre
Geschichten handelten über Sklaverei, über Verschleppung…über Unrecht. Wie
sollte er das nächste Kapitel nennen?   
     
Er tunkte die Feder erneut ein und ließ die überschüssigen dunkelblauen Tropfen
mit einem leisen Platschen wieder in das Gefäß zurückfallen.
     
Die Seite war bereits aufgeschlagen und wartete nur darauf, dass er sie füllte.
     
Was sollte er schreiben?
    Die
Münze des Schicksals stand auf der Kippe. Fiel sie auf die eine Seite, dann
würde der Sieg ihrer sein. Fiel sie aber auf die andere, dann wäre die
Niederlage endgültig.
     
Die Erde stand auf dem Scheideweg. Immer wieder ging ihm dies durch den Kopf,
beschäftigte sein ganzes Sein. Sollte er ihnen vielleicht helfen?
     
Nein, auf gar keinen Fall. Das war gegen die Regeln, gegen die Gesetze der
Gilde. Aber das Schwarz gegen das Weiß, die Nacht gegen den Tag…es ließ ihm
einfach keine Ruhe.
     
Die meisten seiner plappernden Quellen erzählten mit ihren kleinen,
unschuldigen Mündern grausame Geschichten. Schrecklich.
     
Doch da waren auch die, die immer wieder von kleinen Erfolgen, von Siegen und
von einer Zukunft sprachen. Einer Zukunft, in der die Menschheit wieder frei
war… das liebte er so an seinen Schmetterlingen. Niemals würden sie die
Hoffnung aufgeben.
     
Und wenn er an seine letzten geschriebenen Seiten dachte, dann war da etwas,
ja, dann existierte da etwas, das wie ein Geist vorhanden, aber nicht greifbar
war.
     
Ja, da war eine Größe, die wie die Luft zum Atmen auf der ganzen Erde verteilt
war…vielleicht auch im ganzen Universum. Sie schlug und pochte in jedem Herzen
der Gerechtigkeit.
     
Sie hatten noch keinen Namen für sie…
    …aber
das war nur eine Frage der Zeit.
     
Diese Größe vereinte alles ineinander. Sie war der Glaube, die Erwartung, das
Vertrauen. Sie war Mut, sie war Stärke, sie war Glanz. Aber auch Rache, Hass
und der Schrei nach Vergeltung. Sie stand gleichzeitig für das Leben und den
Tod.
     
Stephanus kratzte sich die Stirn.
    Aber
würde es reichen? Würde diese Macht die Lebewesen vereinen können? Zusammenschweißen
und gegen das galaktische Böse richten?
     
Wenn er in die nie enden wollende Schlange Schmetterlinge vor seinem
Schreibtisch schaute, dann war er sich allerdings gewiss.   
     
Obwohl sie gleichsam über schlimme wie gute Taten berichteten, waren sie selber
das Symbol, das Zeichen: es gibt nur einen Weg mit den Rittern…nach vorne.
     
Denn alleine ihre Existenz gab jedem Menschen, jedem Lebewesen ein kleines
bisschen Sicherheit, in einer Zeit, in der nichts sicher scheint.
     
Und wenn er an seinen Freund, Wansul den Weisen, dachte, dann wusste er…es gibt
keine Zufälle.
     
Stephanus tunkte die Feder erneut ein.
    Ja,
hier vor ihm standen sie und in ihren eigenen Worten klang bereits jetzt eine
Gewissheit, eine Sicherheit mit, dass sich das Blatt zum Guten wenden sollte.
Da war er sich sicher…
     
So wartete er nun gespannt auf die Dinge, die sich da auf dem Planeten Erde ergaben.
Denn immer wieder schalteten sich die Schmetterlinge direkt in das Geschehen
mit ein.
     
Er würde ihnen so gerne helfen, um ihnen seine Liebe zu zeigen…aber er konnte
nicht.
     
Dafür strengten SIE sich aber umso mehr an. Und das erfüllte sein Herz mit
einer Hitze, die in ihm glühte… und glühte… und glühte.
    Und
da kam etwas auf sie zu, das alles verändern konnte… obwohl es auf diesem
Planeten seinen Ursprung hatte.
     
Das konnte er spüren.
    Würden
sie es erkennen? Dieses kleine bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der
nichts sicher scheint?
     
Er hoffte… aber zumindest waren es SEINE Schmetterlinge, die die Welt, diese
Galaxie und das Universum veränderten.
    Und
dafür war er endlos dankbar.
     
Denn er war Stephanus, der Chronist der Erde...
     
    ******

4. Prolog
     
     D er Becher Honigwein war mit Pülverchen von Chesterhelp
III angereichert worden. Die Temperatur betrug heute, an diesem wunderschönen Tag,
knapp dreißig Grad im Lavendelgarten. Die Pflanzen blühten hier das ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher