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Schicksal!

Schicksal!

Titel: Schicksal!
Autoren: S.G. Browne
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»Oder wird der Zauberer ein Mittel gegen Herpes entdecken?«
    »Der da?«, meint Bestimmung und zeigt auf den Straßenkünstler. »Der ist keiner von meinen. Muss auf deinem Pfad sein. Ups, wie dumm von mir. Ich meinte, auf
Zufalls
Pfad.«
    Das ist einer der Momente, in denen ich mir wünsche, es wäre nicht unmöglich, einen Unsterblichen zu töten.
    »Was willst du?«, frage ich.
    »Ich war gerade in der Gegend und dachte, ich könnte mal nachschauen, wie es so läuft bei dir.«
    Ich breite meine Arme aus und halte dabei weiterhin mein Hotdog. »Nun, wie du sehen kannst: Das hier ist mein Büro, und ich beende gerade mein Feinschmeckermahl …«
    »Es gibt keinen Grund, zynisch zu sein, Sergio.«
    »Wirklich? Ich dachte, ich hätte jeden Grund dazu.«
    Bestimmung
antwortet nicht, sitzt einfach da und lächelt mich mit ihrem Grinsekatzen-Lächeln an.
    »Was willst du?«, wiederhole ich.
    »Ich will dir mit Sara helfen«, erwidert sie.
    So herzlich habe ich nicht mehr gelacht, seit die Red Sox Babe Ruth an die Yankees verkauft haben.
    »Ich meine es ernst«, sagt
Bestimmung.
»Es tut mir leid, was passiert ist, und ich will versuchen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Nun, für den Fall, dass du es noch nicht gehört hast: Sara hat einen Unterlassungsbescheid gegen mich«, erkläre ich und gewinne meine Bitterkeit zurück. »Ich darf mich ihr für weitere elf Monate nicht einmal nähern. Mal davon abgesehen, dass sie sich nicht an mich erinnert.«
    »Das sind unwichtige Details«, gibt sie zurück. »Du vergisst, wie einflussreich ich sein kann.«
    »Du behauptest also, dass du die Unterlassungsklage aufheben könntest?«, frage ich. »Dass du sie dazu kriegen könntest, sich wieder in mich zu verlieben?«
    »Ich habe bloß gesagt, dass ich helfen will, dass Sara und du wieder gut miteinander auskommen. Der Rest ist deine Sache.«
    Ich sehe sie an, wie sie dasitzt, so ganz in Rot und unsterblich. Ich will ihr glauben. Ich will glauben, dass sie mir helfen will, dass sie mir ein Angebot macht, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Das Problem ist: Ich traue ihr nicht.
    »Nein«, sage ich. »Nein danke.«
    »Wie du willst«, erwidert sie und steht auf. »Falls du deine Meinung ändern solltest: Du brauchst nur hinter dem Metropolitan auf Sara zu warten.«
    Sie schlendert auf die Schatten der Terrace Arcade zu, während ich nach einem bissigen Kommentar suche, den ich ihr hinterherschleudern kann. Doch ehe mir irgendetwas Passendes einfällt, ist
Bestimmung
verschwunden.
    Ein paar Tage später sehe ich Sara durch den Central Park joggen. Sie bemerkt mich nicht – höchstwahrscheinlich, weil ich unrasiert bin, Sachen trage, die ich im Obdachlosenheim bekommen habe, und gerade hinter einem Baum pinkele. Aber ihr Anblick allein reicht schon, um mir klarzumachen, wie sehr ich sie vermisse. Wie sehr ich sie liebe. Und dass ich es nicht mehr ertrage, ohne sie zu sein.
    Verdammte
Bestimmung.
    Obwohl mein gesunder Menschenverstand mir sagt, dass es nicht funktionieren kann, höre ich immer noch
Bestimmungs
Stimme, die mir zuflüstert, dass sie Sara und mich aussöhnen will. Die mir zuflüstert, dass sie alles in Ordnung bringen will.
    Vielleicht will sie mich auch bloß verarschen, ein bisschen Spaß auf meine Kosten haben, mich dabei beobachten und über meine Sterblichkeit lachen. Trotzdem: Ich kann es nicht lassen. Ich muss einen Weg finden, um Sara zurückzugewinnen. Sie dazu zu bringen, sich wieder in mich zu verlieben. Sie dazu zu bringen, den Unterlassungsbescheid aufzuheben.
    Also gehe ich zurück in die Unterkunft und säubere mich. Ich spreche mit einem der Freiwilligen über die Anstellungen, die sie anbieten. Ziehe Erkundigungen über ihr Programm ein, mit dem sie mir helfen wollen, eine feste Bleibe zu finden.
    Schließlich kann ich Sara nicht mit zurück in die Unterkunft bringen, um
Letterman
zu schauen.
    Die Organisation verfügt zwar über Job- und Wohnungsangebote, doch die Warteliste ist deutlich länger, als ich warten will. Also bettele ich an jeder Straßenecke. Ich kaufe nur das ein, was ich mir auch wirklich leisten kann. Ich übe, was ich sagen soll, wenn ich sie sehe. Und ich hoffe, dass
Bestimmung
es ernst gemeint hat.
    Drei Tage vor dem Ende des Februar sitze ich auf einer Bank im Central Park hinter dem Met, gegenüber vom Greywacke Arch. Ich trage die Kleidung, in der ich aus meiner Wohnung rausgeschmissen wurde, habe sie allerdings in der Reinigung in der Nähe vom Obdachlosenheim
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