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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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Zimmer, er sah noch immer besorgt aus. Ivy wartete, bis sie ihn in der Küche herumhantieren hörte, dann ließ sie sich neben ihrem Bruder auf den Boden fallen, der sich den Film noch einmal anschaute.
    »Philip«, sagte sie leise, »in der Nacht auf dem Bahnhof, nachdem du mich gerettet hast, war da irgendwo ein schimmerndes Licht?«
    Philip drehte sich mit großen Augen zu ihr um. »Du erinnerst dich daran!«
    »Psst.« Ivy sah Richtung Küche und lauschte auf Gregorys Geräusche. Dann lehnte sie sich gegen das Sofa und versuchte, sich einen Reim auf die Bilder in ihrem Kopf zu machen. Sie sah das Licht aus ihrem Traum, als wäre es auf dem Bahnhof, auf dem Bahnsteig, nicht weit von ihr und Philip entfernt. Hatte sie es erfunden oder kam die Erinnerung endlich zurück?
    »Was hat das Licht denn getan?«, fragte sie ihren Bruder. »Hat es sich bewegt?«
    Philip dachte einen Augenblick nach. »Es lief im Kreis um uns herum.«
    »So war es vorhin in meinem Traum auch«, bestätigte Ivy. Dann wandte sie schnell den Kopf und legte den Finger auf die Lippen.
    Als Gregory eine Minute später ins Zimmer kam, saßen Philip und sie nebeneinander und schauten aufmerksam den Film.
    »Ich dachte, vielleicht hilft dir Tee, um ruhiger zu werden«, meinte Gregory, ging in die Hocke und reichte ihr einen warmen Becher. Philip gab er eine Schokomilch.
    »Hey, danke«, bedankte sich Philip strahlend.
    Gregory nickte und sah zu Ivy. »Magst du ihn nicht?«
    »Äh, doch. D-d-doch, es ist nett - super«, stammelte sie, verwirrt von dem Doppelbild, das gerade vor ihren .Augen ablief: Gregory in diesem Moment und Gregory, wie er in ihrem Zimmer gestanden hatte. Als sie Gregory den Becher abnahm, sah sie das Bild wieder vor sich, wie er ihr schon einmal eine Tasse dampfenden Tee gereicht hatte. Dann meinte sie, ihn neben sich sitzen zu sehen, auf ihrem Bett, wie er ihr den Becher an die Lippen hielt und drängte, sie solle trinken.
    »Möchtest du lieber etwas anderes?«, fragte Gregory.
    »Nein, Tee ist super.« War das eine Erinnerung? War das womöglich in jener Nacht passiert, bevor man sie um Bahnhof fand? Hatte Gregory ihr womöglich etwas in den Tee geschüttet?
    »Du siehst blass aus«, meinte er und berührte ihren bloßen Arm. »Du bist eiskalt, Ivy.«
    Sie hatte Gänsehaut. Er fuhr mit der Hand über ihren Arm. Ivy wurde bewusst, wie kräftig seine Finger waren.
    Gregory hatte sie seit Tristans Tod oft im Arm gehalten, aber zum ersten Mal fiel Ivy auf, wie fest er zupacken konnte. Er starrte nun an ihr vorbei auf den Fernsehbildschirm, wo jemand von einem Dinosaurier niedergetrampelt wurde.
    »Gregory, du tust mir weh.«
    Schnell ließ er ihren Arm los und rückte etwas ab, um sie besser anschauen zu können. In seinen hellgrauen Augen war nicht zu erkennen, was in seinem Kopf vor sich ging.
    »Du wirkst immer noch ziemlich durcheinander«, bemerkte er.
    »Ich hab es satt«, erwiderte Ivy. »Ich hab es so satt, dass Leute mich anstarren, darauf warten, dass ich ... keine Ahnung.«
    »Darauf warten, dass du zusammenbrichst?«, schlug er leise vor.
    »Vermutlich«, sagte sie. Werd ich aber nicht, dachte sie. Und ich bin auch noch nicht zusammengebrochen, egal, was du und die anderen behaupten.
    »Danke für den Tee«, sagte sie. »Es geht mir schon besser. Ich glaube, ich bleib noch ein bisschen bei Philip und schau mir an, wie sich diese Typen in Dinofutter verwandeln.«
    Gregorys Mundwinkel verzog sich leicht.
    »Danke«, wiederholte Ivy. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde.«
    Er legte seine Hand kurz auf ihre, dann stand er auf und ging, damit Philip und sie sich das Video weiter anschauen konnten. Sobald ihn Ivy auf der Treppe hörte, kippte sie den Tee in eine Topfpflanze. Philip war so in den Film versunken, dass er es nicht bemerkte.
    Ivy kuschelte sich in das Sofa und schloss die Augen. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wie das Licht ausgesehen hatte, sie wollte sich an den Hoffnungsschimmer klammern, den ihr der Traum geschenkt hatte.
    Konnte es wahr sein? Hatte Philip ihn schon die ganze Zeit gesehen? Gab es wirklich einen Engel, der sie beschützte? Ihre Augen füllten sich mit Tränen. War es tatsächlich Tristan?
    »Tristan?«, rief Ivy leise und zitterte vor Aufregung. Sie hatte sich an diesem Donnerstagnachmittag in der Umkleide versteckt und darauf gewartet, dass niemand mehr in der Schwimmhalle war und der Trainer zur Lehrerbesprechung verschwand. Dann hatte sie - immer noch vollständig
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