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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
Autoren: Simon André Kledtke
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mochte, bis nach Agalam gereist war, um in Erfahrung zu bringen, wo er ihn, Benalir, finden konnte.
    Zun ächst hatte sich in ihm die Hoffnung geregt, er sei nicht die Zielperson des Reiters. Die Fragestellung war jedoch so eindeutig gewesen, dass eine Verwechslung ausgeschlossen schien. Benalir, der Sohn des Schmieds; er sucht nach mir und nach keinem sonst .
    Im Allgemeinen war sein Name nicht se hr geläufig – besonders nicht in diesen Regionen, und wenn dann ihn jemand sogar in einem solchen Zusammenhang gebrauchte, schien es nur allzu klar, dass der Wolfsreiter eine detaillierte Vorstellung von demjenigen haben musste, den er anstrebte zu finden.
    Unwillkürlich begann er damit, an seinen Fingernägeln zu kauen . Seine aufkeimende Furcht rührte unter anderem daher, dass diese geheimnisumwitterte Kreatur zu wissen schien, wo sie nach ihm zu suchen hatte.
    Sarania war ein ri esenhafter Kontinent und zufällig spürte man hier niemanden auf, dessen war sich Benalir gewiss. Woher hatte dieser Teufel also die Information, dass er in Belfang, in der Nähe des Dunkelwaldes, beheimatet war? Und was wollte so jemand überhaupt von ihm ?
    Gundamôk starrte ihn mitleidig an. Schließlich zuckte er mit den Schultern und sagte: „Mir ist bewusst, wie du dich jetzt fühlen musst. Ich hatte keinesfalls die Absicht, dich einzuschüchtern oder dir Sorgen aufzulasten. Aber mir behagt das Ganze keinesfalls und ich möchte, dass du auf dich acht gibst, verstanden?“
    Er blickte den Jungen ernsthaft an, ehe er sich von seiner Pritsche erhob und zur Tür begab. Seine Schritte wirkten schwerfällig. „Nun gut, die Pflicht ruft. Ich muss zum Tor, sonst krieg ich noch Schwierigkeiten mit Torfuf.“
    Der Zwerg war schon fast zur Tür hinaus. „Wieso tust du das für mich, Gundamôk?“, rief Benalir. „Ich meine, warum willst du, dass mir nichts geschieht; du kennst mich doch gar nicht.“
    Gundamôk blieb stehen, wandte sich aber nicht um, sodass Benalir sein Gesicht nich t erkennen konnte.
    „Meine Stammesbrüder, die Zwerge Saranias, sind nicht von solcher Schlagfertigkeit wie die Menschen, und was Schönheit und Eleganz betrifft, ist uns das Volk der Elfen um Welten überlegen. Doch wenn es eine Gabe gibt, derer wir uns rühmen, dann ist es die der Seelenkenntnis. Mein Vater pflegte immer zu sagen: Die Augen sind die Fenster zur Seele.
    Ich habe in deinen Augen gel esen Benalir, und nichts Hinterhältiges, Arrogantes oder Verlogenes darin gefunden. Du bist meiner Meinung nach ein Mensch, dessen Seele noch heil ist. Deshalb will ich nicht, dass jemand wie du in dunkle Machenschaften verwickelt wird. Es existieren nur noch wenige von deinem Schlag und wenn die Zeit reif ist, wird unsere Welt Leute wie dich brauchen.“
    In seinem letzten Satz schwang ein Hauch von Stolz mit, was Benalir zutiefst berührte. Schließlich hob Gundamôk die Hand zum Abschied. „Ich denke, wir sehen uns heute Abend. Also, bis später!“
    Nachdem der Zwerg den Raum verlassen hatte, blieb Benalir noch eine Weile unschlüssig stehen, ehe er unablässig auf und ab zu wandern begann. Die Unterhaltung mit Gundamôk wollte ihm einfach keine Ruhe lassen, was sich überdies auch in seinen Bewegungen widerspiegelte. Immer wieder musste er verärgert feststellen, dass seine Arme und Augenlider nervös zuckten. Er bemühte sich, den Kopf frei von allen Gedanken zu bekommen, doch es gelang nicht. Seine Halsschlagader pulsierte unablässig. Ihm war dieses Gefühl zutiefst unangenehm und er hasste es, dass er nichts dagegen tun konnte.
    Schließlich fasste er den Entschluss, zum ´lustigen Troll` zurückzukehren. Es bringt ja nichts, wenn ich hier auf- und abschreite.
    Er ließ die knarrende Tür zufallen und wandte sich nach rechts, die Gasse entlang, durch die Gundamôk ihn auf dem Hinweg geführt hatte. Der Regen war in der Zwischenzeit stärker geworden und prasselte unaufhörlich hernieder, sodass sich der Boden unter seinen Füßen nach und nach in einen schlammigen Sumpf verwandelte.
    Als er die Tür des Wirtshauses erreichte, blieb er davor stehen. Von drinnen drang Stimmengewirr. Er strich sich mit beiden Händen übers Gesicht. Wie gerne hätte er sich jetzt auch den Annehmlichkeiten des Lebens hingegeben, doch unter den gegebenen Umständen war dies einfach nicht möglich. Er stieß einen Seufzer aus. Der Tag würde wohl doch nicht so entspannend, wie er gedacht hatte . Mit diesem Gedankengang, darum bemüht, sein Unbehagen unter Kontrolle zu
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