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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung
Autoren: Robin Gates
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am längsten. Die Zeit würde es weisen, wie sie es am Ende immer tat.
    »Das erzähle ich dir alles noch in Ruhe«, sagte Suvare mit einem kurzen, harten Seitenblick auf den Alten. »Wir haben Neria an den Rand der Welt gebracht. Aber meine Tjalk ging dabei verloren, und Daniro starb ebenfalls. Er hat sich geopfert, um Neria über die Grenze zu bringen.«
    Enris traute seinen Ohren kaum. »Ausgerechnet Daniro ...«
    »Wir haben uns dann mit dem Beiboot zur Küste durchgeschlagen«, erzählte Suvare weiter. »Die nächste Hafenstadt war Menelon.«
    »Da haben wir schon eine Menge Gerüchte über euren Sieg gehört«, fiel Teras ein. »Aber eigentlich wussten wir bereits, dass das Schlimmste vorbei war. Jeder wusste es.«
    Die Gruppe auf dem Söller sah einander an. Es war klar, worauf der alte Bootsmann anspielte – auf das Heulen der geisterhaften Erscheinung am Winterhimmel, das wie eine deutliche Stimme zu jedem Wesen in Runland gesprochen hatte. Eine Versicherung, dass der eisige Winter, die grausame Wolfzeit, nun ein Ende gefunden hatte, durch die Macht einer Wölfin.
    »Sie hat uns alle gerettet«, sagte Enris mit verhaltener Stimme. »Runland wird weiterhin beschützt. Aber jetzt sind es keine Drachen mehr, keine Wesen, die der Magie der Endarin entsprungen sind. Jetzt ist es eine Sterbliche, die diese Bürde auf sich genommen hat – eine von uns.«
    Bei seinen letzten Worten blickte er scharf um sich, bereit, jeden zurechtzuweisen, der eine Frau aus dem Volk der Voron nicht als eine von ihnen betrachten würde. Doch niemand widersprach ihm.
    »Sie ist zur Seele dieser Welt geworden«, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich um. Sarn stand im Eingang zum Söller. Sie trug noch immer ihre abgetragenen Kleidung, in der sie schon die lange Wanderung vom Roten Wald bis zu Carn Taar zurückgelegt hatte. In ihrer Begleitung befanden sich Indral, Alcarasán und Deneb. Sie traten zu der Gruppe ins Freie hinaus.
    Mit einem sehnsüchtigen Blick musterte die alte Frau den kaum mit Wolken überzogenen Frühlingshimmel und sog die warme Luft tief in ihre Lungen ein. »Ich wünschte, ich wäre wieder im Roten Wald. So geschmeichelt ich mich fühle, einer der Ehrengäste auf Burg Cost zu sein – ich kann mich mit all den steinernen Wänden um mich herum einfach nicht anfreunden. Da geht es mir wie den Voron.«
    »Genießt unsere Gesellschaft, solange es dauert«, riet ihr Rotgar gutgelaunt. »Dies ist eine besondere Zeit. Wir werden uns bestimmt nie wieder alle zusammen an einem Ort aufhalten.«
    »Er hat recht«, stimmte Aros ihm laut zu. »Daran sollten wir uns immer erinnern, wenn wir wieder getrennte Wege gehen. Seite an Seite haben wir diesen Ungeheuern getrotzt. – Nichts für ungut«, fügte er mit einem Seitenblick zu Alcarasán hinzu. Der Serephin nickte ihm zu, als stumme Geste, dass er sich nicht beleidigt fühlte.
    »Was wirst du nun anfangen?«, fragte ihn Enris. »Wirst du wieder nach Vovinadhár zurückkehren?«
    »Zunächst einmal habe ich vor, mich mit Indral nach Eilond zu begeben«, erwiderte Alcarasán. »Seitdem du die Ainsarii aufgerüttelt hast, möchten sie gerne ihre Beziehungen zu euch Temari wieder verbessern. Vor allem aber wollen sie Kontakte zu jenen in Vovinadhár knüpfen, die nicht mehr mit Belgadis und den anderen Dienern der Ordnung einverstanden sind. Dabei kann ich ihnen helfen. Terovirin, der Älteste meines Ordens, teilt die Gedanken der Endarin.« Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. »... Und ich inzwischen ebenfalls. Vovinadhár steht vor großen Veränderungen, jetzt, da Melar einen so heftigen Rückschlag erlitten hat.«
    »Das ist wahr«, pflichtete Indral ihm bei. »Die Ainsarii haben über ihre Quellen erfahren, dass der Jäger sein Maugrimheer führungslos zurückgelassen hat, als er die Flucht antrat. Inzwischen wissen alle in den Vier Städten, dass die Herren der Ordnung mit Unterstützung der Lamazhabin heimlich Maugrim züchteten. Es scheint so, als ob Belgadis nicht mehr lange Anführer Eures Volkes bleiben wird.«
    »Ich werde nicht ruhen, bevor ich meinen verbannten Vater gefunden habe«, sagte Alcarasán fest. »Wenn ich mit ihm heimkehre und Belgadis dann immer noch der Anführer der Lamazhabin sein sollte, werde ich ihn eigenhändig davonjagen – koste es, was es wolle. Das bin ich meiner Schwester schuldig, die er und sein Kreis der Stürme verdorben haben. Ihr und Jahanila.«
    Enris fühlte mit ihm. Nach allem, was er über den
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