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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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bewohnte. Es gibt da viele alte Gerüchte. Man will bei Nacht im alten Galgenwirtshaus Stöhnen, Schreie und wilde Musik gehört haben. Niemand geht gern hier vorbei, außer mir und Hasso. «
    In diesem Augenblick gellte ein irrer Schrei durch die Nacht. Alle drei zuckten zusammen. Durch ein Kornfeld, etwa e i nen halben Kilometer entfernt, rannte ein Mann.
    » Signefeu !«, brüllte er. » Signefeu! Mich kriegst du nicht, S i gnefeu ! «
    » Mein Gott, was ist denn das ?«, fragte Linda.
    Eine Wolke zog vor den Mond, und es war wieder stockfi n ster.
    » Das muss der Verrückte sein « , antwortete der Spaziergänger mit dem Hund. » Gestern Nacht schon sah ihn ein Ehepaar, das spät nach Hause fuhr. Den ganzen Tag suchte ihn die Polizei, mit Hu b schraubern und Hunden. Aber sie konnten ihn nicht ste l len. «
    » Eine reizende Gegend. «
    Der Mann verabschiedete sich, ging weiter. Linda blieb st e hen.
    » Schlimm genug, dass wir etliche Szenen in diesem Galgenwirt s haus drehen müssen « , sagte sie. » Bei Nacht bringt mich keiner dorthin. Noch dazu, wo ein Irrer hier frei umherläuft. «
     
    *
     
    Thomas Leupolt klopfte. Eine Stimme aus dem Zimmer fragte:
    » Wer ist da? «
    » Der Spessarträuber Jörn Freydag « , antwortete Thomas.
    Die Tür wurde geöffnet. Leonora Rycka stand im Rahmen. Das Licht hinter ihr ließ ihren hauchdünnen Baby Doll durchsichtig erscheinen. Sie ging auf das Spiel ein.
    » Wenn du dich zu einer Hexe traust, Räuber. «
    Thomas drängte sie ins Zimmer, schloss die Tür hinter sich.
    » Ich konnte nicht schlafen « , sagte er. » Wenn du in der Nähe bist, kann ich nie schlafen. «
    » Ach, du! «
    Leonora setzte sich auf die Bettkante, lächelte Thomas an. Sie spielte eine Nebenrolle im Film, eine sexbesessene, schwar z haarige Hexe, die an keinem Mann vorübergehen konnte. Genauso war sie auch im Leben. Unter dem hauchdünnen Baby Doll waren deutlich ihre üppigen Brüste zu sehen.
    Thomas Leupolt, Darsteller des biederen, großmäulig-tapferen Spessarträubers Jörn Freydag, setzte sich neben sie und schloss sie in die Arme. Leonora drängte sich an ihn.
    Er spürte den Druck ihrer Brüste, ihren Körper, und merkte, wie groß ihr Verlangen war.
    Sie zerrte an seinen Kleidern. Thomas' geübte Finger hatten ihr den Baby Doll innerhalb weniger Sekunden abgestreift. Sein Blick glitt über ihren Körper, die festen Brüste, die verführ e rischen Schenkel. Er warf die letzten Kleidungsstücke in die E c ke. Leonora zog ihn an sich.
    Sie war leidenschaftlich, wand sich unter ihm. Als sie den Höhepunkt erreichte, hielt er ihr die Hand vor den Mund, denn er wollte nicht, dass sie das halbe Hotel weckte.
    Dann lagen sie nackt nebeneinander auf dem Bett, rauchten Z i garetten und sahen zu, wie der Rauch sich zur Zimmerdecke empor kräuselte.
    » Du bist kein übler Kerl, Thomas « , sagte sie und kraulte die Haare auf seiner Brust. » Ich habe bessere gehabt, aber du bist nicht übel. Wie spät ist es? «
    Es war Viertel nach zwölf, aber Thomas, der genau wusste , dass Leonora um Punkt zwölf Uhr alle männlichen Besucher aus dem Zi m mer verbannte, wenn sie am nächsten Tag Aufnahme hatte, sagte unbekümmert: » Kurz vor halb zwölf, Liebling. Wir haben noch e t was Zeit. «
    Leonora drehte sich auf den Bauch. Sie nahm ihre Uhr aus der Schublade, sah die richtige Zeit.
    » Allez hopp, mein Süßer. Glaubst du, ich will morgen unausg e schlafen, zerrupft und zerzaust vor die Kamera treten? Okay, ich bin für Liebe und Sex immer zu haben, aber meine Karriere geht vor. «
    Seufzend drückte Thomas Leupolt die Zigarette aus, küsste Le o nora. Er wusste , dass sie sich nicht umstimmen ließ. Also zog er sich an.
    » Was war das? «
    Thomas lauschte.
    Vom Flur her drang ein unterdrücktes Stöhnen.
    » Da ist jemand verletzt « , sagte Thomas Leupolt leise.
    Wieder ertönte das schaurige Stöhnen. Dann klirrten Ketten. Schritte schlurften den Gang entlang.
    Thomas Leupolt riss die Tür auf. Es war dunkel im Gang. E t was tappte an Leupolt vorbei, stöhnend, kettenrasselnd.
    Dem Schauspieler stockte der Atem, und er hörte die Angst in se i ner Stimme, als er sagte: » Was ... was soll das? «
    Etwas Kaltes streifte ihn. Leonora Rycka drängte sich hi n ter Thomas. Stöhnend und kettenrasselnd schlurfte der Unb e kannte weiter. So grausig waren die Laute, die er ausstieß, dass Thomas Leupolt wie gelähmt stehen blieb. Nichts in der Welt hätte ihn in diesem Augenblick bewegen können, den
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