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Roter Zar

Roter Zar

Titel: Roter Zar
Autoren: Sam Eastland
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ist mir bis jetzt nicht klar gewesen.«
    Langsam erhob sich Alexej und schob die Waffe in die Hosentasche. »Gut, wo ist er?«
    »Nicht weit weg. Ich werde Sie hinführen.«
    »Sagen Sie es mir. Mehr will ich nicht wissen.«
    »Es ist wichtig, dass ich Sie persönlich hinbringe. Ich werde es Ihnen unterwegs erklären.«
    »Gut«, sagte Alexej. »Aber vergeuden wir keine Zeit mehr.«
    »Wir brechen sofort auf«, sagte Pekkala.
    Unten an der Treppe kam ihnen Kirow entgegen.
    Pekkala erklärte ihm, was sie vorhatten.
    »Es stand die ganze Zeit in dem Buch?«, fragte Kirow.
    »Ich wäre nie drauf gekommen, wenn Ihnen nicht die Löcher aufgefallen wären.«
    Kirow wirkte verwirrt. »Und Sie sagen, es ist gleich in der Nähe?«
    Pekkala nickte.
    »Ich fahr schon mal den Wagen vor«, sagte Kirow.
    »Nein«, entgegnete Alexej. »Das ist eine Sache zwischen mir und Pekkala. Er ist der Einzige, dem ich vertraue. Ich verspreche Ihnen, ich fahre mit Ihnen nach Moskau, sobald wir wieder hier sind.«
    »Schon gut«, versuchte Pekkala ihn zu beruhigen. »Wir fahren allein.«
    »Sie wissen, was Sie tun?«, fragte Kirow.
    »Ja«, erwiderte Pekkala. Er reichte Kirow das Buch. »Jemand sollte hierbleiben, falls sich der Doktor wegen Anton meldet. In einer Stunde sind wir zurück. Und passen Sie auf das Buch auf.«
     
    »Warum wollen Sie mir nicht sagen, wohin wir fahren?«, fragte Alexej, als sie im Emka die Außenbezirke von Swerdlowk durchquerten.
    »Das verstehen Sie, wenn wir da sind«, erwiderte Pekkala.
    Alexej lächelte. »Gut, Pekkala. Tun Sie, was Sie für richtig halten. Ich habe lange genug gewartet. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es nicht mehr an. Natürlich werden Sie nicht leer ausgehen. Für Sie wird sicherlich etwas abfallen.«
    »Sie können alles behalten, Exzellenz«, erwiderte Pekkala. »Der Schatz Ihres Vaters steht für mich für all das, weshalb er ermordet wurde.«
    Alexej hob die Hände und lachte wieder. »Wie Sie meinen, Pekkala.«
    Der Emka bog von der »Moskauer Autobahn« und rumpelte über einen mit Schlaglöchern übersäten Weg, die Reifen wühlten sich durch Schlammpfützen, kurz darauf verließ Pekkala auch den unbefestigten Weg und fuhr über ein Feld mit hohen Gräsern. Um sie herum erstreckten sich dichte Wälder, in der Ferne stand ein verfallenes Gebäude mit einem schiefen Kamin. Die Gräser strichen unter der Stoßstange hindurch. Schließlich hielten sie an, und Pekkala schaltete den Motor aus. »Wir sind da«, sagte er. »Die letzten Meter müssen wir …«
    »Aber dort drüben ist doch der Bergwerksschacht«, sagte Alexej. »Wo die Leichen hineingeworfen wurden.«
    Pekkala stieg aus. »Kommen Sie«, sagte er.
    Alexej kam nach und knallte die Autotür zu. »Ich meine es ernst, Pekkala! Sie haben mir das Gold versprochen.«
    Pekkala trat an den Schachtrand und starrte hinunter. »Es handelt sich nicht um Gold.«
    »Was?« Alexej wich vom Schacht zurück. Er wollte ihm nicht zu nahe kommen.
    »Sondern um Diamanten«, sagte Pekkala. »Rubine, Perlen. Der Zar hat sie in eigens dafür gefertigte Kleidungsstücke nähen lassen. Aus der Nachricht geht nicht hervor, wie viel es ist und wer genau sie in der Kleidung versteckt hat. Wahrscheinlich Ihre Eltern und die älteren Schwestern. Aufgrund Ihrer Krankheit wollte man Ihnen anscheinend das zusätzliche Gewicht nicht zumuten, und je weniger Sie wussten, umso sicherer waren Sie. Ich sage Ihnen das, Alexej, um Sie zu beruhigen. Die Leichen liegen dort unten. Und bei Ihnen werden wir die Diamanten finden.«
    »Diamanten?« Alexej schien wie vom Donner gerührt.
    »Ja«, erwiderte Pekkala. »Mehr, als sich die meisten Menschen überhaupt vorstellen können.«
    Alexej nickte. »Gut, Pekkala, ich glaube Ihnen. Aber ich habe Angst, in den Schacht hinabzusteigen.«
    »Verstehe«, sagte Pekkala. »Ich gehe runter.« Er holte das Abschleppseil aus dem Kofferraum und befestigte es an der Stoßstange des Emka. Dann warf er das Seil in den dunklen Schacht. Kurz darauf hörten sie es unten aufschlagen. Er holte Antons Taschenlampe aus dem Handschuhfach und den Lederbeutel, den er aus dem Wald von Krasnagoljana mitgebracht hatte. »Darin verpacke ich die Diamanten«, erklärte er. »Wahrscheinlich werde ich sie allein hochschicken. Ich weiß nicht, ob ich mit dem Beutel hochsteigen kann.« Er schaltete die Taschenlampe an und seufzte erleichtert, als der Lichtstrahl über die Schachtmauern strich. Kirow hatte also daran gedacht, die Batterien
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