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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe
Autoren: Nora Roberts
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dich lieben, Cian, und die deinen Schmerz mitfühlen.«
    »Ich kann nicht nehmen, was ihr mir geben wollt. Noch nicht jedenfalls. Aber dafür«, er fuhr mit dem Finger um den Rahmen, »dafür danke ich dir.«
    »Gern geschehen. Da sind auch noch Fotografien, die ich in Irland gemacht habe.
    Ich dachte, du wolltest sie vielleicht gerne haben.«
    Er schob die nächste Schicht Seidenpapier beiseite, hielt dann jedoch inne. »Ich muss einen Moment allein sein.«
    »Ja, sicher. Ich gehe in die Küche und kümmere mich um den Kaffee.«
    Als er alleine war, holte er den braunen Umschlag aus der Schachtel und öffnete ihn.
    Er enthielt Dutzende von Fotos. Eines von Moira inmitten seiner Bücher und mit Larkin draußen. Eins von King, wie er in der Küche am Herd stand, von Blair, konzentriert und schweißüberströmt, während des Trainings mit einem Schwert. Es gab sogar ein Foto von Hoyt und ihm, von dem er gar nichts gewusst hatte.
    Während er sie alle genauestens studierte, wechselten seine Gefühle zwischen Freude und Trauer.
    Als er endlich aufblickte, stand Glenna mit einem Becher Kaffee in der Tür. »Ich schulde dir mehr als nur ein Geschenk.«
    »Nein, du schuldest mir gar nichts. Cian, wir gehen über Silvester zurück nach Geall. Wir alle.«
    »Ich kann nicht.«
    »Nein«, sagte sie nach einer Weile, und an ihrem verständnisvollen Blick zerbrach er beinahe. »Ich weiß, dass du nicht mitkommen kannst. Aber wenn du uns eine Nachricht mitgeben möchtest …«
    »Das geht nicht. Es gibt zu viel und gleichzeitig zu wenig zu sagen. Bist du sicher, dass ihr zurück könnt?«
    »Ja. Wir haben Moiras Schlüssel und außerdem die Zusage von Morrigan höchstpersönlich. Du warst nicht mehr da, als sich die Götter bedankt haben.«
    Sie trat zu ihm und stellte den Kaffeebecher auf den Tisch neben ihm. »Falls du deine Meinung ändern solltest, wir brechen an Silvester erst gegen Mittag auf. Anschließend gehen Hoyt und ich nach Irland. Wir hoffen, du kommst uns dort einmal besuchen. Blair und Larkin übernehmen meine Wohnung hier.«
    »Vampire von New York, hütet euch!«
    »Ganz genau.« Sie beugte sich vor und küsste ihn. »Frohe Weihnachten.«
    Er trank zwar den Kaffee nicht, aber er trank auch keinen Whiskey mehr. Das war doch schon einmal ein erster Schritt. Die Stunden verstrichen, und es ging schon auf Mitternacht zu, als er immer noch dasaß und Moiras Porträt studierte.
    Ein Lichtwirbel ließ ihn aufspringen. Da es die nächstbeste Waffe war, ergriff er die Whiskeyflasche am Hals. Und da er noch lange nicht betrunken genug für Halluzinationen war, musste die Göttin, die in seinem Wohnzimmer stand, wohl real sein.
    »Na, den Tag heute kann ich mir ja rot im Kalender anstreichen. Hat so jemand wie du überhaupt schon mal so jemanden wie mich besucht?«
    »Du bist einer von den sechs«, sagte Morrigan.
    »Ich war es.«
    »Du bist. Und doch hältst du dich wieder fern von ihnen. Sag mir, Vampir, warum hast du gekämpft? Für mich oder meinesgleichen doch nicht.«
    »Nein, nicht für die Götter. Warum?« Er zuckte mit den Schultern und nahm, in einer Art respektloser Geste, einen Schluck aus der Flasche. »Es war eine Beschäftigung.«
    »Es ist albern, mir etwas vormachen zu wollen. Du hast es für richtig gehalten, fandest, dass es den Kampf wert war, selbst wenn die Schlacht deine Existenz beendet hätte. Ich kenne deine Art, seit der Erste durch das Blut kroch. Keiner von ihnen hätte getan, was du getan hast.«
    »Du hast meinen Bruder hergeschickt, damit ich auch ganz bestimmt mitmachte.«
    Bei seinem Tonfall zog die Göttin die Augenbrauen hoch, dann nickte sie zustimmend. »Ich habe deinen Bruder auf die Suche nach dir geschickt, aber die Entscheidung hast du aus freiem Willen getroffen. Du liebst diese Frau.« Sie zeigte auf Moiras Porträt. »Diese Menschenfrau.«
    »Glaubst du, wir können nicht lieben?« Cians Stimme bebte vor Wut und Trauer.
    »Glaubst du, wir sind nicht fähig zur Liebe?«
    »Ich weiß, dass ihr lieben könnt, aber bei deiner Art halten sich normalerweise Liebe und Egoismus die Waage. Nicht bei dir.« Mit wallendem Gewand trat sie an das Porträt. »Sie hat dich gebeten, sie zu verwandeln, aber du hast dich geweigert. Wenn du getan hättest, was sie von dir verlangte, hättest du sie behalten können.«
    »Wie ein verdammtes Haustier? Behalten können? Ich hätte sie getötet, sie verflucht und dieses Licht aus ihr vertrieben.«
    »Du hättest ihr die Ewigkeit geschenkt.«
    »Eine
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