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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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wo sie sich ein vorbeifahrendes Taxi heranwinkte. Sie stieg ein, ließ das Fenster hinunter und bedachte ihn mit einem eisigen Blick. „Habe ich mich irgendwie unklar ausgedrückt?“
    „Hören Sie, Rosalie, ich bitte Sie: Können wir nicht noch einmal in Ruhe miteinander reden?“
    „Da gibt es nichts mehr zu reden“, entgegnete sie fest und wandte sich an den Taxifahrer. „Bitte fahren Sie los.“
    Fluchend ballte Laurent die Hände zu Fäusten. Er hatte es vermasselt, und zwar auf ganzer Linie! Was würde Richard sagen, wenn er von diesem Rückschlag hörte? Besser, er erfuhr niemals davon. Er würde sofort jemanden nach Laurins-les-Fleurs schicken, um Laurent unter die Arme zu greifen oder ihn gleich ganz zu ersetzen. Laurent musste sich etwas einfallen lassen – und zwar dringend!
    Von seinem Handy aus rief er Pierre an, dem eigentlich ein Restaurant in Rouen gehörte, und der heute als Kellner für Rosalie und ihn fungiert hatte, weil er Laurent noch einen Gefallen schuldete. Anders hätte er sich ein solches Arrangement auch gar nicht leisten können. Selbst für einen einfachen Restaurantbesuch fehlte Laurent im Augenblick das nötige Kleingeld.
    „Du kannst einpacken“, sagte er. „Die Sache ist fürchterlich nach hinten losgegangen. Ich melde mich, à bientôt .“ Als er seinen Wagen erreichte, setzte er sich hinters Steuer und schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad. „Merde!“
    Er hatte gehofft, mit seiner Idee vom Abendessen am Strand noch einmal alles herumreißen zu können. Doch das Gegenteil war eingetreten. Rosalies Verhalten ihm gegenüber ließ wenig Spielraum für Interpretationen. Sie war wütend auf ihn, auch wenn er nicht so recht verstand, warum. Was hatte er getan, um ihren Zorn auf sich zu ziehen?
    Warum interessiert dich das eigentlich? Du bist nicht hier, um Rosalie Twinstead bei der Bewältigung ihrer persönlichen Probleme zu helfen! Hast du nicht schon genug damit zu tun, dich um deine eigenen Angelegenheiten zu kümmern? Musst du dir jetzt auch noch den Kopf über anderer Leute Schwierigkeiten zerbrechen?
    Er ließ den Motor seines Renaults an und fuhr auf direktem Wege zur Roseraie Baillet . Als er dort die Stufen zur Eingangstür hinaufging, erklang hinter ihm eine energische Stimme.
    „Wenn Sie gekommen sind, um noch einmal mit Mademoiselle Twinstead zu sprechen – das können Sie sich sparen. Sie hat ziemlich deutlich klargemacht, dass sie niemanden sehen will. Und Sie, Monsieur Colbert, schon gar nicht.“
    Laurent wandte sich um. Es war die ältere Frau, die ihm vorhin die Tür geöffnet hatte, als er gekommen war, um Rosalie abzuholen. Sie hatte sich ihm vorgestellt, doch er erinnerte sich nicht mehr an ihren Namen. Adeline? Aurelie? Non , Adrienne – Adrienne Bonnet. Ihre Miene verhieß jedenfalls nichts Gutes. Offenbar hatte sie zumindest eine grobe Vorstellung davon, wie der Abend verlaufen und warum er so abrupt zu Ende gegangen war.
    „ Écoutez , mir ist bewusst, dass Rosalie nicht besonders gut auf mich zu sprechen ist, aber …“
    „Kein Aber, Monsieur Colbert!“ Adrienne Bonnet verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht, was genau zwischen Ihnen beiden vorgefallen ist, aber eines sage ich Ihnen: Ich lasse nicht zu, dass Sie Rosalie unglücklich machen. Und deshalb halte ich es für besser, wenn Sie jetzt verschwinden!“
    Beschwichtigend hob Laurent die Hände. „Ich bin nicht hier, um Schwierigkeiten zu machen. Aber Ihnen muss doch auch klar sein, dass ein Verkauf der Rosenzucht die beste Lösung ist. Schauen Sie sich Rosalie doch an – sie ist keine Gärtnerin. Und Sie wissen selbst, dass es nicht gerade leicht ist, hier in der Gegend einen Käufer für ein solches Anwesen zu finden.“
    Adrienne Bonnet zögerte, schließlich stieß sie ein tiefes Seufzen aus. „ Eh bien , Sie finden sie hinten im Garten. Aber ich warne Sie: Seien Sie besser freundlich zu ihr, sonst bekommen Sie es mit mir zu tun!“
    Man konnte ihr ansehen, dass sie es genau so meinte, wie sie es sagte. Laurent schenkte ihr ein Lächeln. „Merci“ , sagte er. „Merci beaucoup.“
    Die Sonne versank gerade am Horizont, als er den Rosengarten betrat, der sich hinten an das Haus anschloss. Der Himmel erglühte in einem feurigen Rot und tauchte das Anwesen mit den Rosenstöcken in goldenen Schein.
    Und zwischen den Rosen, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten, stand sie . Rosalie.
    Von hinten beschienen, sah es aus, als würde ihr kupferrotes Haar in
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