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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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Sosehr sie sich auch wünschte, sich ihre Gefühle für ihn aus dem Herzen reißen zu können – es war unmöglich.
    Dabei wusste sie doch, dass er nicht dasselbe für sie empfand. Wie hätte er ihr sonst so ein Lügenmärchen auftischen können?
    Aber damit war nun Schluss. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Wangen, dann straffte sie die Schultern und atmete tief durch. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Irgendwie würde sie es schon schaffen, über Fernando hinwegzukommen. Es war nicht ihr eigenes Schicksal, das zählte.
    Sie musste kämpfen – für Alina.
    Und deshalb würde sie jetzt zurückgehen und noch einmal mit Miguel und dem Rest der Familie sprechen.
    Sie machte kehrt und wunderte sich über das merkwürdig grollende Geräusch, das sie auf einmal hörte. Im nächsten Augenblick spürte sie, wie der Boden unter ihren Füßen erzitterte. Dann gab der schmale Felsvorsprung, auf dem sie stand, plötzlich nach und brach weg.
    Laura ruderte verzweifelt mit den Armen und versuchte sich irgendwo festzuhalten – doch es war zu spät.
    Sie stürzte.
    „Laura! Nein!“
    Fernando drohte schier das Herz stehen zu bleiben, als er sie fallen sah. Für einen Moment war er wie erstarrt, dann stürmte er los und ließ sich kurz vor der Stelle, an der Laura zuletzt gestanden hatte, auf die Knie fallen.
    „Laura!“
    „Hier“, erklang eine schwache Stimme direkt unter ihm. „Hier bin ich! Hilfe!“
    Er legte sich auf den Bauch und schob sich mit dem Oberkörper über die Abbruchkante der Klippen. Da! Er konnte sie sehen! Sie klammerte sich verzweifelt an einen Strauch, der an der Felswand wuchs.
    Fernando wusste, ihm blieb keine Zeit, Hilfe herbeizurufen.
    Laura würde sich ein, zwei Minuten halten können, bestenfalls drei – mehr nicht. Unter ihr ragten scharfkantige Felsen aus dem schäumenden Wasser. Wenn sie abstürzte, bedeutete das ihren sicheren Tod.
    Er musste etwas unternehmen.
    Und zwar jetzt!
    „Nimm meine Hand!“ Er rutschte noch ein Stück vor und streckte die Hand nach Laura aus. „Verlass dich auf mich, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt!“
    Man konnte ihr ansehen, dass sie mit sich rang, doch schließlich überwand sie ihre Furcht und vertraute ihm ihr Leben an.
    Nur Augenblicke später zog er sie über die Abbruchkante der Klippen auf festen Boden. Schwer atmend blieben sie nebeneinander im Gras liegen, unfähig, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen.
    „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Fernando schließlich. Er drehte sich zu ihr und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren.“
    Sie blickte ihn aus großen Augen an. Ihre Finger waren fest um den kleinen Anhänger, den sie an ihrer silbernen Halskette trug, geschlossen. „Wirklich?“
    „Dios mío!“ , stieß er, von Gefühlen überwältigt, hervor. „Ich brauche dich, Laura! Ohne dich an meiner Seite bin ich nur ein halber Mensch. Weißt du denn nicht, dass ich dich liebe?“
    Er setzte sich auf. „Nein, wie solltest du es auch wissen“, murmelte er nach einem Moment. „Ich habe es dir ja nie gesagt! Stattdessen habe ich dich belogen und hintergangen. Es …“
    „Schhhh.“ Sie lächelte scheu. „Du wolltest die Menschen beschützen, die du liebst. Ich kann nichts Verwerfliches daran erkennen.“
    „Ich war dreizehn, als ich von zu Hause weglief“, erklärte er nach einer Weile, ohne sie anzusehen. „Mein Vater saß im Gefängnis, meine Mutter trank. Maria hat mich aufgenommen. Ohne sie wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Und dann stand eines Tages plötzlich mein Vater vor der Tür. Er war aus dem Gefängnis entlassen worden und glaubte, sich bei mir ins gemachte Nest setzen zu können …“
    „Deshalb hast du mir so sehr misstraut, nicht wahr?“ Laura setzte sich ebenfalls auf. „Du wolltest verhindern, dass den Santiagos dasselbe widerfährt wie dir.“
    Fernando hob den Blick und nickte. „Kannst du mir noch einmal verzeihen?“, fragte er mit belegter Stimme.
    „Das habe ich doch längst“, sagte Laura weich. Tränen traten ihr in die Augen. „Mir blieb gar keine andere Wahl, denn ich kann mir nicht vorstellen, den Rest meines Lebens ohne dich zu verbringen. Ich liebe dich nämlich auch, Fernando. Ich liebe dich über alles.“
    Für einen Moment starrte Fernando sie ungläubig an, dann zog er sie in seine Arme und küsste sie voller Hingabe. Gemeinsam würden Laura und er es schaffen, alle Probleme und Schwierigkeiten
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