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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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auf einmal war da das Rauschen der Brandung, in das sich die Schreie der Möwen mischte. Und wieder sie selbst, die, so schnell sie ihre kurzen Beinchen trugen, hinter ihren Brüdern herlief. Den Drachen, den die Jungen steigen ließen, konnte sie vor ihrem inneren Auge sehen, als wäre es gestern gewesen. Ihre helle Kinderstimme hallte ihr in den Ohren. „Lasst mich ihn auch einmal halten …!“
    „Mein Mädchen …“ Gabriela Santiago machte sich von ihrem Mann los, eilte die Stufen hinunter und trat zögernd auf sie zu.
    Lauras Herz hämmerte wie verrückt. Tränen ließen ihren Blick verschwimmen. „Mamá!“
    Sie schlossen einander in die Arme. Die Wärme ihrer Mutter und ein zarter Duft von Rosenblüten, der Laura zutiefst vertraut war, hüllten sie ein. Das Herz ging ihr auf.
    Sie war angekommen. Endlich zu Hause …
    Schluchzend schmiegte sie das Gesicht an die Schulter ihrer Mutter und ließ ihren Tränen freien Lauf. Auch ihre Mutter weinte leise.
    „Laura, mi ángel …“
    Ihr Vater war zu ihnen getreten. In seinen Augen schimmerte es verdächtig feucht. Kurzerhand schloss er sie beide in die Arme, seine Frau und Laura. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin. So viele Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Und wie ich sehe, trägst du es immer noch …“
    Als Laura ihn fragend ansah, ergriff ihre Mutter das Wort: „Den Anhänger“, fügte sie erklärend hinzu. „Ein Erbstück von deiner Urgroßmutter. Er war ein Geschenk zu deiner Taufe.“
    „Ich habe ihn all die Jahre getragen“, erwiderte Laura mit erstickter Stimme. „Auch wenn ich nicht wusste, woher er stammte, war er doch immer mein Talisman.“
    Ein paar Minuten standen sie einfach nur da. Eng umschlungen. So als fürchteten sie, alles könne wie eine Seifenblase zerplatzen, wenn sie einander losließen.
    Für einige wunderbare Augenblicke war Laura einfach nur unsagbar glücklich. Alles andere rückte in den Hintergrund – die Enttäuschung über Fernandos Verhalten, die Sorge um Alina …
    Alina.
    Der Gedanke an die Frau, die sich so viele Jahre lang wie eine Mutter um sie gekümmert hatte, holte Laura auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie musste rasch etwas unternehmen, ehe der Mut, den dieser Schritt erforderte, sie verließ. Nur – wann war der richtige Moment, um ihre Bitte vorzubringen? Die Bitte, der Frau zu helfen, die das Leben ihrer Familie vor so vielen Jahren vollkommen aus der Bahn geworfen hatte?
    Sie schaute zu Fernando, der etwas abseits stand. Was würde er ihr raten? Und warum interessierte sie sich überhaupt noch für seine Meinung, nach allem, was vorgefallen war?
    „Komm, mi corazón “, sagte ihr Vater schließlich. „Deine Brüder und deine Schwägerinnen können es kaum erwarten, dich endlich zu sehen.“
    Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, aber auch voller Vorfreude, folgte Laura ihren Eltern ins Haus und sah sich staunend um. Welch ein Luxus! Fernando hatte nicht übertrieben, als er am Tag ihrer ersten Begegnung behauptet hatte, dass die Villa der Santiagos all ihre Erwartungen übertreffen würde.
    Unwillkürlich blickte sie sich nach ihm um und war erleichtert zu sehen, dass er und Maria ihnen folgten. Doch seine Miene war steinern. Was mochte in ihm vorgehen? War er wütend? Enttäuscht? Traurig? Oder hatte er Angst vor der Konfrontation, die ihm unweigerlich bevorstand?
    Warum interessiert dich das noch, nach all den Lügen, die er dir aufgetischt hat?
    Sie wusste es selbst nicht. Sie schuldete diesem Mann nichts. Er hatte sie von Anfang an belogen und hingehalten. Ganz gleich, was sein Motiv gewesen sein mochte, sie konnte ihm sein Verhalten nicht einfach verzeihen. Nicht, nachdem sie sich so nah gekommen waren. Nachdem er sich in ihr Herz und in ihr Vertrauen geschlichen hatte … Und das hatte er doch, oder?
    Sie gingen durch eine schier endlose Zimmerflucht und blieben schließlich vor einer Flügeltür stehen. Als Miguel sie aufschob, erhoben sich die sechs Personen, die sich im angrenzenden Raum befanden, von ihren Plätzen.
    Die Blicke aller waren auf Laura gerichtet.
    Das sind sie also . Sie lächelte zittrig. Meine Brüder und ihre Ehefrauen …
    Sie hätte die Gesichter der drei Männer unter Tausenden erkannt, obwohl mehr als fünfundzwanzig Jahre vergangen waren, seit sie sie zum letzten Mal gesehen hatte. Damals waren sie noch Kinder gewesen – Javier elf, Luís neun, Alejandro acht und sie selbst sechs Jahre alt.
    Ihr Herz klopfte wie verrückt. Was hier
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