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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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ansteuerte.
    Zur doppelten Sicherheit hatte sie vorab Nasoya Bescheid gesagt, dem Mann, der in der Ferienanlage die Taucherausrüstungen betreute und bei dem Sarah auch die Maske und Schwimmflossen ausgeliehen hatte. Ihre erste Wahl wäre eine Insel weit draußen gewesen, die sogenannte „Honeymoon“-Insel. Ein winziger Punkt im Pazifischen Ozean mit vier Quadratkilometern Palmenwald und einem durchgehenden Strand. Paare auf Hochzeitsreise konnten sich dort mit einem luxuriösen Picknick absetzen lassen und den Tag in Abgeschiedenheit verbringen, da niemand sonst befugt war, die Insel während dieses Zeitraums zu betreten.
    Auch heute war das Eiland für frisch Verheiratete reserviert. Aus diesem Grund steuerte Sarah eine etwas weiter entfernt gelegene größere Insel an. Dort gab es ein Dorf, dessen Bewohner vom Zuckerrohranbau lebten. Nasoya, obschon von Sarahs Energie beeindruckt, war beruhigt gewesen, dass sie dort, sollte sie vom Schwimmen erschöpft sein, für den Rückweg ein Boot mieten konnte. Zur Sicherheit wollte er ihre Ankunft ankündigen.
    Nachdem sie fast eine Stunde geschwommen war, konnte Sarah die Brandung am Eingang der Lagune erkennen. Hier und da kam ein Fischerboot in Sicht, und endlich kam der weiße Sandstreifen, Sarahs Zielmarke, in Sicht. Eine Ruhepause in der Sonne, dazu vielleicht eine frisch gepflückte Kokosnuss, die sie aufschlagen konnte, um sich an der aromatischen Milch zu ergötzen – welch herrliche Aussicht.
    Doch ihr innerer Friede wurde jäh gestört, als in ihrer Sichtweite ein winziges kanuartiges Boot, das mit drei Kindern an Bord – zwei etwa sechs und neun Jahre alten Jungen und einem ganz kleinen Mädchen – schon eine Weile über die flachen Wellen glitt, plötzlich gefährlich auf eine Seite kippte.
    Einige Sekunden konnte Sarah das Geschehen wegen einer größeren Welle vor ihren Augen nicht weiterverfolgen.
    Das Nächste, was sie sah, war der Rumpf des mittlerweile gekenterten Bootes.
    Sarah erlaubte sich nicht, lange Schrecksekunden vergehen zu lassen. Mit geballten Kräften kraulte sie sofort los.
    Der ältere Junge war noch im Wasser und versuchte, dem jüngeren dabei zu helfen, auf den glitschigen Bootsrumpf zu klettern. Er rief laut um Hilfe, und jemand musste ihn über den Lärm der Brandung gehört haben, denn nun kamen gleich mehrere Fischerboote in ihre Richtung gerudert. Wo aber war das dritte Kind?
    Sarah schwamm auf das gekenterte Boot zu. „Wo ist das Mädchen?“, rief sie.
    Beide Jungen drehten sich um, gaben aber keine Antwort. Vielleicht konnten sie sie nicht verstehen.
    Sarah tauchte und schwamm mit kräftigen Zügen weiter. Zum Glück war das Wasser glasklar. Sie erkannte deutlich ein farbiges Korallenriff unter ihr, bizarr geformte Seeanemonen und eine erstaunliche Vielfalt bunter Fische. Sie kamen in Schwärmen an ihr vorbei, und für Momente konnte Sarah kaum etwas anderes sehen. Zwischendurch musste sie auftauchen und tief Luft holen, dann trat sie wieder kräftig mit den Schwimmflossen, um die Tiefen der Lagune zu erreichen.
    Beim nächsten Auftauchen sah sie, dass ein Fischer die Jungen inzwischen erreicht hatte und sie ins Boot zog. Ein weiteres Kanu kam heran, und Sarah konnte etliche Inselbewohner am Strand umherlaufen sehen und aufgeregte Stimmen hören. Sie holte Atem und tauchte erneut.
    Unter Wasser verharrte sie, drehte sich langsam und suchte mit scharfem Blick systematisch jede Richtung ab. Dabei konzentrierte sie sich besonders auf Stellen, die von Meeresalgen verdeckt waren.
    Und dann sah sie sie. Die Kleine trieb genau über dem Korallenstock und wirkte, als schliefe sie – wären da nicht die weit geöffneten Augen gewesen. Sarah war geschockt, doch ein Adrenalinstoß trieb sie vorwärts auf den kleinen Körper zu. Es fiel ihr nicht schwer, ihn an die Wasseroberfläche zu ziehen. Möge es noch nicht zu spät sein, bat sie inständig.
    Irgendwie brachte Sarah genügend Energie auf, um in schnellen Zügen, das Mädchen im Rettungsgriff, zum Strand zu schwimmen. Die Inselbewohner verstummten, als sie durch das seichte Wasser gewatet kam und das Kind im Sand ablegte, ihm den Puls fühlte und für einen freien Luftkanal sorgte. Einige Frauen fingen an zu weinen, denn jede Hilfe schien zu spät zu kommen.
    Doch welche Erleichterung! Sarah konnte einen schwachen Puls an der Halsschlagader spüren. Rasch wandte sie die Mund-zu-Mund-Beatmung an, dann nahm sie an der gleichen Stelle wie zuvor nochmals den Puls. Zu ihrer Freude
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