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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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zarte Hand verschwand in seiner, als die Lichter erloschen.
    Adam durchlitt den ersten Akt der Oper, die ihm herzlich gleichgültig war. Er konnte Rosalie James und ihren Begleiter nicht aus seinen Gedanken verbannen, beide schienen vom Geschehen auf der Bühne wie gebannt. Sie blickte nicht einmal in die Richtung von Adams Loge. Wann immer Zuang Chi James sang, beugte sie sich vor und konzentrierte sich ganz auf den Tenor, als hätte sie ein persönliches Interesse an seiner Darbietung. War er ihr Adoptivbruder? Zumindest erntete er unter allen Künstlern den meisten Applaus von ihr.
    Andererseits war es sein Debüt in der Met, ein Meilenstein in der Karriere jedes Opernsängers, und sogar Adam musste einräumen, dass er eine wundervolle Stimme hatte. Diese Tatsachen allein könnten ihren Enthusiasmus erklären. Schließlich sang sie selbst wie ein Engel, wenn auch nicht mit dem vollen Timbre einer ausgebildeten Sopranistin. Am Ende fiel Adam ein, dass die Einnahmen der Premiere einer wohltätigen Einrichtung zugutekommen sollten.
    Deshalb war Rosalie James also hier.
    Aus karitativen Gründen.
    Wahrscheinlich waren die meisten Besucher ihrer Loge in der einen oder anderen Weise sozial engagiert, entweder als Leiter diverser Organisationen oder als großzügige Sponsoren. Allerdings war sie mit dem großen Mann neben ihr viel zu vertraut, als dass Adam ihn zu diesem Kreis gezählt hätte. Das allzu offensichtlich enge Verhältnis zwischen ihnen war ihm ein Dorn im Auge und Anlass wachsender Gereiztheit.
    Er war froh, als der letzte Vorhang fiel.
    Das Supper im „Four Seasons“ war dagegen mehr nach seinem Geschmack.
    Drei Monate später kreuzten sich ihre Pfade erneut.
    Unbeabsichtigt.
    Unerwartet.
    Mit der gleichen erstaunlichen Wirkung wie zuvor, aber mit einem großen Unterschied. Dieses Mal wurde Adam nicht von einer Frau begleitet. Und Rosalie James war allein.
    Es war in England, an einem Sonntag im Hochsommer. Adam verließ sein Londoner Haus und freute sich darauf, mit seinem Aston Martin aufs Land zu fahren, um seine Tochter von Davenport Hall abzuholen, wo sie die erste Woche der Schulferien mit ihrer besten Freundin verbracht hatte, die zufälligerweise die Nichte des Earl of Stanthorpe war.
    Adams Exfrau war entzückt über die Verbindung zur britischen Oberklasse. Ihre Tochter nach Roedean zu schicken war purer Snobismus von Sarah gewesen – Adam fand es lächerlich, aber nicht wichtig genug, um darüber zu streiten. Außerdem schien Cate dort glücklich zu sein und hatte sich bislang noch nie beklagt.
    Sein einziges Kind aus seiner einzigen Ehe war gerade dreizehn geworden und überaus temperamentvoll. Er war stolz auf sie und genoss jede Minute, wenn sie bei ihm war. Sie hatten viel Spaß miteinander und amüsierten sich mit Beschäftigungen, die ihrer Mutter zuwider waren, wie zum Beispiel abenteuerlichen Spritztouren oder dem Sammeln neuer Erfahrungen.
    Für Sarah gab es nichts anderes als England, woanders war sie einfach nicht glücklich, das hatte sie ihm bei der Scheidung drei Jahre nach der Hochzeit unmissverständlich klargemacht. Sie wollte nicht ihr Leben lang mit ihm um die Welt vagabundieren. Inzwischen war sie mit einem Parlamentsmitglied verheiratet, die perfekte Politikergattin, und im Vorstand etlicher Wohltätigkeitseinrichtungen.
    Adam wünschte ihr alles Gute. Es herrschte keine Verbitterung zwischen ihnen. Er hatte sie mehr als großzügig bei der Scheidung abgefunden und zahlte noch immer alles, was Sarah für Cate verlangte. Mit Geld erkaufte man sich Harmonie, das hatte er festgestellt. So konnte er seine Tochter bei sich haben, wenn er wollte. Nachdem er wegen Cates Sommerferien sämtliche Geschäftstermine verschoben hatte, kränkte es ihn allerdings ein wenig, dass sie es vorgezogen hatte, die erste Woche mit ihrer besten Freundin zu verleben. Hatte sie in der Schule nicht schon genug Gesellschaft von Celeste? Oder war Davenport Hall eine so große Attraktion?
    Da man ihn zum Lunch eingeladen hatte, damit er Celestes Familie kennenlernte, bevor er mit Cate aufbrach, begutachtete Adam das Anwesen bei seiner Ankunft besonders gründlich. Er passierte das Tor und fuhr eine lange Allee entlang, deren hohe Bäume mit ihren Ästen einen sonnengesprenkelten Tunnel bildeten. Irgendwie hatte er das sonderbare Gefühl, in eine Zeitschleife geraten zu sein.
    Cate hatte ihm erzählt, dass das Herrenhaus über vierhundert Jahre alte sei, und die mächtigen Baumstämme deuteten auf ein
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