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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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das schon Dutzende Male gemacht.“
    Georgina sah ihn überrascht an. „Wirklich?“
    „Bei Kühen und Schafen. Kann es bei Frauen so anders sein?“ Die Wehen kamen jetzt in immer kürzer werdenden Abständen. Ihr Gesicht verzog sich vor Anstrengung.
    Fürsorglich tupfte Callum ihr den Schweiß von der Stirn. In den letzten Monaten hatte er genügend gelesen, um theoretisch zu wissen, was passieren sollte. Doch Theorie und Praxis waren zwei Welten. Er betete eindringlich und versprach alles, wenn dies gut gehen sollte. Die Verantwortung für zwei Leben lag in seinen Händen. Das Wissen lastete schwer auf ihm. Es war die schlimmste Hilflosigkeit, Georginas Schmerzen zu sehen und ihr keine Linderung verschaffen zu können.
    Sie war allein so weit gekommen, während er sich absichtlich Zeit mit seiner Rückkehr gelassen hatte. Er war auf sich selbst wütend. Wenn ihr oder dem Baby etwas passierte, würde er es sich nie verzeihen. Als sie seinen Namen rief, vergaß er seine Wut und sprach beruhigend auf sie ein.
    „Georgina, gleich hast du es geschafft. Nur noch ein paar weitere Presswehen, Sweetheart. Alles wird gut.“
    Er glaubte seinen eigenen Worten nicht, bis sie wahr wurden und das Kind in seine bereitgehaltenen Hände glitt. „Wir haben eine Tochter. Sie ist vollkommen!“ Seine Stimme überschlug sich fast vor Freude. Der Schrei, mit dem das Baby die Welt begrüßte, ließ ihm Tränen in die Augen treten.
    Georgina war erschöpft, aber überglücklich. Liebevoll betrachtete sie die Kleine, die zufrieden auf ihrem Bauch lag. „Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft.“ Sie atmete immer noch heftig, während sie die winzigen Finger berührte. Das neue Leben in ihren Armen erfüllte sie mit Ehrfurcht.
    „Du hast es geschafft“, korrigierte Callum sich feierlich, bevor er provisorisch die Nabelschnur abklemmte. Dann trat er einen Schritt zurück und beobachtete das Kind, sein Kind, ihre gemeinsame Tochter.
    Eine Stunde später kehrte Mathilde zurück. Sie öffnete die Tür und schnappte nach Luft. „Gaston!“, rief sie laut aus. „ Le docteur …“
    „Das ist ein wenig zu spät, Mathilde“, bemerkte Georgina zufrieden. Sie sah ihre Tochter stolz an.
    „Hol ihn trotzdem, Mathilde“, wies Callum an, als er sich vom Bett erhob.
    „Ich muss nicht ins Krankenhaus, oder?“
    „Das sollten wir dem Arzt überlassen.“
    Sie nickte, ohne die Augen von den zarten Zügen des schlafenden Kindes wenden zu können. „Sie ist schön, nicht wahr?“
    „Wunderschön“, sagte er heiser. „Darf ich sie halten?“
    Sie sah auf. Er hatte so vorsichtig gefragt. Er schien zu befürchten, dass sie ihm den Wunsch nicht erfüllen würde.
    „Natürlich darfst du, Callum“, sagte sie liebevoll. „Es ist deine Tochter. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du nicht gekommen wärst.“
    Er entspannte sich etwas, als er das winzige Bündel aus ihren Händen erhielt. „Du hättest es sicher auch allein geschafft.“
    Als sie sah, wie aufmerksam er das kleine Gesicht ihrer Tochter musterte, wurde ihr das Herz schwer. Callum wirkte so stolz und fassungslos angesichts des neuen Lebens, das mit seiner Hilfe zur Welt gekommen war. Sie wusste, dass sie ihm das Kind nicht versagen konnte. Es war ein Teil von ihm. Es wäre falsch gewesen.
    „Du wusstest, dass es ein Mädchen wird. Hast du bereits an einen Namen gedacht?“, fragte sie impulsiv.
    „Möchtest du meine Meinung dazu hören?“ Er ahnte, dass dieses Zugeständnis Teil einer größeren Entscheidung war, die sie eben gefällt hatte. Sein Gesicht war tiefernst. „Rachel finde ich schön.“
    „Rachel Campion. Das gefällt mir.“
    „Rachel Stewart?“
    Sie sah ihn erschrocken an.
    „Sag jetzt nichts dazu“, meinte er ruhig, als ob er seine impulsiven Worte bereits bedauern würde. „Du musst müde sein.“
    „Wegen des Babys, wegen Rachel?“, fragte sie. Ihr Hals schmerzte vor unterdrückten Tränen.
    „Sie braucht uns beide.“
    Georgina sah, wie er schluckte. In ihrem Kopf drehte es sich. Sie hatte Liebe und Leidenschaft gewollt und ihn damit moralisch erpresst. Für kurze Zeit war alles so perfekt gewesen. Zwei Menschen hatten die höchste Hervorbringung der Liebe geteilt. Sie hatte dabei nur gesehen, was sie sehen wollte. Das Baby würde Callums Gefühle ihr gegenüber ebenso wenig verändern wie ihre Gefühle für ihn. Er bat sie um dieselben Zugeständnisse, die er selbst einzugehen bereit war. Konnte sie seine Bitte zurückweisen, selbst
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