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Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking

Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking

Titel: Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking
Autoren: Hans Warren
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Margolo nach Peking fuhr. Ich hörte nur halb auf das, was Rolf und Professor Kennt einander von Peking erzählten.  
      Als ich nach kurzer Zeit den Chinesen wieder einmal anblickte, war es mir, als hätte er die Augen jetzt offen gehabt, die er aber gleich wieder schloß. Ehe der Zug wieder hielt, verging eine halbe Stunde. Der junge Chinese stieg aus, ging geradewegs auf das Bahnhofsgebäude zu, blieb aber plötzlich ruckartig stehen, drehte sich um und — gab ein Zeichen zum Zuge hin.  
      Laut Fahrplan hatte der Zug hier etwas Aufenthalt. Rolf stieg aus, bat uns aber, im Abteil au bleiben. Er käme auch gleich wieder, er wolle sich nur von etwas überzeugen.  
      Meine Gedanken kamen nicht von Margolo los. Er hatte sich uns gegenüber als sehr fairer Gegner gezeigt. Würde er wirklich den Waffenstillstand nicht in einen endgültigen Friedensschluss zu verwandeln bereit sein?  
      Da kam Rolf schon zurück. Er sagte zunächst gar nichts.  
      Als der Zug wieder angefahren war, fragte ich ihn, ob er das entdeckt hätte, was er gesucht habe. Mein Freund nickte.  
      „Ich glaube," sagte er, „Margolo hat eine ganze Kompanie seiner Anhänger im Zuge. Der junge Chinese aus unserem Abteil ist übrigens hinter dem letzten Wagen auf die andere Seite des Zuges gegangen  
      und sitzt jetzt bei Margolo im Abteil."  
      „Unter diesen Umständen halte ich es für besser, nicht bis Peking zu fahren, sondern vorher auszusteigen," meinte Professor Kennt. „Wenn wir uns Mühe geben, bemerkt vielleicht gar niemand, daß wir den Zug verlassen."  
      Rolf hielt den Gedanken für gut und schlug vor, daß wir uns schon auf der nächsten Station trennten. Er selber wollte ganz vorn bis zu einem Abteil erster Klasse gehen und kurz vor Peking aussteigen. Kennt und ich sollten in unserem bisherigen Abteil bleiben und möglichst heimlich den Zug verlassen, und Pongo mit Maha solle nach der anderen Seite aussteigen.  
      „Pongo schon wissen, wie tun müssen," bestätigte unser schwarzer Freund sofort. „Massers nur sagen, wo Pongo treffen wollen."  
      „Wenn wir auf der letzten Station vor Peking aussteigen, haben wir der Karte nach noch einen Weg von zehn Kilometern bis zur Stadt. Die können wir zu Fuß zurücklegen. Wir treffen uns auf der Straße nach Peking, Pongo."  
      Ich stand auf, um mir die Beine etwas zu vertreten, und bemerkte erst jetzt, daß der junge Chinese, der in unserem Abteil ein Stück mitgefahren war, einen kleinen Brief auf dem Platze zurückgelassen hatte, auf dem er gesessen hatte. Der Brief war, wie ich mich sofort überzeugen konnte, an Rolf adressiert.  
      Ich gab Rolf den Brief, der ihn gleich aufriß und entfaltete.  
      „Sehr geehrter Herr Torring!" begann Rolf den Brief vorzulesen. „Ich benutze den gleichen Zug nach Peking wie Sie und Ihre Freunde. Ehe ich Ihnen feindlich gegenübertrete, möchte ich noch einen Versuch machen, mich in Güte mit Ihnen zu einigen. Ich fahre nicht deshalb nach Peking, um meinen Vater, den Sie verwundet haben, an Ihnen zu rächen, sondern weil ich in Peking noch eine andere Aufgabe habe. Da existiert ein Mann, der wahrscheinlich mächtiger ist als mein Vater und ich. Wollen wir uns heimlich irgendwo treffen, damit ich Ihnen Näheres sagen kann? Schon einmal hat mein Vater versucht — und zwar mit der Hälfte aller uns zur Verfügung stehenden Menschen —, gegen den Mann vorzugehen, aber nichts erreicht. Sie wären die geeigneten Verbündeten, die mir helfen könnten. Wenn Sie einverstanden sind, begrabe ich unseren Streit, denn ich glaube, allein nichts gegen den Mann ausrichten zu können, auch wenn ich alle meine Leute einsetze. Ich erwarte Sie im Astor-Hotel in Peking und hoffe, daß wir einig werden. Ergebene Grüße Ihr Margolo."  
      Professor Kennt war mit einer Antwort sofort bei der Hand:  
      „Das ist nichts weiter als eine ganz gewöhnliche Falle, meine Herren"  
      „Das glaube ich nicht, Herr Professor," widersprach Rolf. „Dafür hat Margolo einen viel zu ehrlichen Eindruck auf mich gemacht. Ich habe ein gutes Gefühl für Menschen und halte ihn einer Hinterlist nicht für fähig."  
      „Ich bestimmt, Herr Torring! Was meinen Sie, Herr Warren?"  
      „Ich schlage vor, daß wir unseren Plan durchführen und den Zug vor Peking verlassen. Wir nehmen irgendwo in oder vor der Stadt Wohnung und suchen Margolo im Astor-Hotel unter Beachtung der größten Vorsicht auf. Dann werden wir ja sehen!"  
      „Dem
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