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Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum
Autoren: Dirk van den Boom / Andreas Möhle
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Gang gehen.«
    Pratt lächelte.
    »Es ist alles gut, Lordan. Sie können gehen. Ich melde mich bei Ihnen, sobald ich wieder etwas Neues habe.«
    »Natürlich.«
    Pratt sah dem Mann nach, und da ihm eingefallen war, dass die Spur, solange Lordan lebte, noch nicht völlig verwischt war, drückte er eine Taste und löste damit den lange vorbereiteten Attentatsbefehl aus. Lordan war tot – er wusste es nur noch nicht.
    Ein Signal ertönte. Die Sekretärin meldete sich. Pratt seufzte. Seine Handelsfirma benötigte ihn als Chef, obgleich er eigentlich Wichtigeres zu tun hatte.
    Wenn nur alle seine Probleme so profan wären wie diese.
     

     
     
    Was auch immer der Selbstmörder mit ihrem Computer getan hatte: Es half. Es half immens.
    Sudeka konnte es gar nicht glauben. Sie hatte Zugang zu allem, und ihre Maschine verstand es sogar. Sie tauchte hinein in eine Vielzahl an Informationen. Das Erste, was sie herausfand: Sie befand sich an Bord einer Forschungs-Biofabrik, die auf der Suche nach Gegenden in der Galaxis war, in der es sich lohnte, eine Saat auszubringen. Noch wusste Sudeka nicht genau, was damit gemeint war, aber es schien, als seien dafür bestimmte Vorbedingungen zu erfüllen – biologische Grundkomposition der Bevölkerung, Bevölkerungsdichte, relativer Abstand der besiedelten Welten. Es mochte sich um eine Art Waffe handeln, jedenfalls nicht um etwas Positives. Irgendwann war dieses Schiff notgelandet auf Fagor IV, und warum genau, das war den Aufzeichnungen nicht zu entnehmen. Es hatte sich repariert, doch dieser Prozess hatte sehr lange gedauert, und immer mehr Komponenten waren in eine Art Nothibernation gegangen. Zum Schluss war die Fabrik schlicht abgeschaltet worden, programmiert darauf, sich erst wieder zu aktivieren, wenn sie gefunden wurde und damit eine Entdeckung drohte. Nun befand sich die Anlage – die ganz offensichtlich auf dem sprichwörtlichen letzten Loch pfiff – auf dem Rückweg dorthin, wo sie ursprünglich hergekommen war.
    Sudeka fand Hinweise auf ein Imperium, einen mächtigen Sternenstaat, weit entfernt vom Gebiet des Commonwealth, und auf einen Krieg, der schon sehr, sehr lange andauerte. Die Saat musste etwas mit dieser großen Auseinandersetzung zu tun haben, doch so richtig konnte Sudeka die Bezüge noch nicht herstellen.
    Sie identifizierte einen Zentralcomputer als wichtigste Steuereinheit dieser Fabrik. Sie fand auch heraus, wie sie auf ihn Zugriff bekommen konnte. Für einige Augenblicke sonnte sie sich in der Hoffnung, dem Computer den Befehl geben zu können, den Kurs zu ändern und die Rückreise in das Commonwealth-Gebiet anzutreten. Doch nachdem sie sich intensiver mit dieser Möglichkeit befasst hatte, trat relativ schnell Ernüchterung ein. Der Computer konnte den Kurs nicht ändern, selbst wenn er wollte. Da die Ressourcen des Schiffes extrem knapp waren, vor allem was die voraussichtliche Funktionsdauer des Antriebs anging, war ein übergeordneter Programmbefehl ausgelöst worden, der das Schiff in die Heimat zurückführte. Der Zentralcomputer war derzeit, genauso wie sie, nur ein Passagier.
    Es dauerte einen Tag, bis sie diese Enttäuschung verarbeitet hatte. Sie aß wenig, was vielleicht eine gute Idee war, denn sie spürte, wie sie auf die fremde Nahrung reagierte. Es gab Schwächeanfälle, und sie beobachtete Veränderungen an ihrem Körper. Eine starke Unruhe hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie fand immer schwerer Schlaf, war aber nicht wirklich müde, wenn sie nach kurzem Schlummer wieder erwachte. Etwas ging in ihr vor, und so beschloss sie, ihre Recherchen darauf sowie auf eine Methode zu konzentrieren, das Schiff trotz des festen Kurses unter ihre Kontrolle zu bekommen.
    Sie hasste es, machtlos zu sein. Vielleicht konnte sie nicht zurückkehren, jedenfalls derzeit noch nicht. Aber möglicherweise ergaben sich die notwendigen Mittel am Ende ihrer Reise. Und wenn es ihr bis dahin gelang, dieses altertümliche und heruntergekommene Fabrikschiff zu übernehmen, besaß sie zumindest etwas mehr als nur das, was sie mit sich führte.
    Sie musste sich beeilen. Eine sehr wichtige Information, die sie aus den Datenspeichern gefischt hatte, betraf die Dauer ihrer Reise. Gut vier Tage war sie nun bereits unterwegs; insgesamt würde der Flug etwas mehr als einen Monat dauern. Ohne die Hilfe des toten Aliens hätte sie niemals daran denken können, ihren Plan umzusetzen. Das Wesen musste umfassende Kenntnisse über die Technologie ihrer Entführer gehabt haben, war
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