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Reden macht Leute

Reden macht Leute

Titel: Reden macht Leute
Autoren: Gudrun Fey
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Oberbürgermeister Klett war hierin Meister. So dichtete er bei der Einweihung des Kaufhauses Horten in Stuttgart:
    „Ob mit Litzen oder Borten,
    Ob bei Kuchen oder Torten,
    Ob in Küchen, ob Aborten,
    Braucht man Dinge allerorten,
    Die Sie kriegen hier bei Horten.“
    Eine Merkformel für Gesellschaftsreden
    Obwohl die Anlässe, bei denen Gesellschaftsreden gehalten werden, sehr unterschiedlich sind, hat sich im Laufe meiner Seminare ein Schema herauskristallisiert, das fast immer passt:
    AN – FREU – LO – DA – HOFF
    Diese fünf Silben können Sie an einer Hand abzählen und sich daher gut einprägen. Was verbirgt sich hinter dieser Abkürzung?
    Wenn Sie eine solche Rede vorbereiten, gehe ich davon aus, dass Sie wohl kaum die Begrüßung vergessen werden. Folglich brauchen Sie dafür kein Merkwort.
AN steht für Anlass. Sie können zuerst etwas zum Anlass sagen. Die allgemeine Formulierung hierfür lautet: „Wir sind hier zusammengekommen, um …“
Das nächste Merkwort FREU leitet über zu Ihrer eigenen Person: „Ich freue mich ganz besonders, dass …“ Manchmal kann es Ihnen auch eine Ehre sein, zu einem bestimmten Anlass zu sprechen.
LO steht für Lob/Würdigung. Das ist der Hauptteil einer Gesellschaftsrede . Hierfür brauchen Sie scherzhaft ausgedrückt Ihre 1,5 eigenen Gedanken. Manchmal müssen Sie für diesen Teil, wie bei den anderen Redegattungen auch, eine Stoffsammlung machen.
DA für Dank. Zu danken gibt es bei solchen Anlässen immer etwas, sei es, dass der Chor so schön gesungen hat oder dass das kalte Buffet so delikat angerichtet war. Beim Stichwort „Dank“ ist auch der Zeitpunkt gekommen, um gegebenenfalls Urkunden und/oder Geschenke zu überreichen.
Da bei einem solchen Anlass die Gläser halb voll und nie halb leer sein sollten, brauchen Sie als nächstes Stichwort HOFF für Hoffnung. Wenn Sie am Ende Ihrer Rede etwas hoffen, wünschen – „Ich hoffe, dass dieser Tag …“ –, werden Sie immer einen guten Schlusssatz finden.
    Wichtig: Eine ansprechende Gesellschaftsrede zu halten ist keine Zauberei, bereits die Vorbereitung kann Freude und Spaß machen.

Übersicht 6 Selbstsicherer durch Feedback Selbst- und Fremdbild Reden gezielt beurteilen Reden systematisch lernen Wie Sie Ihren Weg zum Ziel finden

Selbst - und Fremdbild
    Mit Video am eigenen Auftreten arbeiten
Stärken ausbauen statt Schwächen betonen
Kritik tut weh, hilft aber
    Angenommen, Sie haben eine Rede gehalten und bitten hinterher eine gute Freundin oder einen guten Freund um ein Feedback. Meist werden Sie gelobt, obwohl Sie selbst oft einen negativen Eindruck von Ihrer Rede hatten.
    Lügen Sie Ihre Freunde an? Nun, manchmal mögen sich Ihre Freunde für eine höfliche statt einer ehrlichen Antwort entscheiden, doch in der Regel sagt man Ihnen die Wahrheit. Wie ist dieser Widerspruch aufzulösen? Joe Luft und Harry Ingman, zwei amerikanische Psychologen, entwickelten ein Modell, das Johari-Window, das den Widerspruch zwischen der oft negativen Selbsteinschätzung und dem positiven Eindruck, den Sie nach außen ausstrahlen, erklärt.
    Kein Mensch kann sich selbst objektiv beurteilen. Man bildet sich sein eigenes Bild aufgrund dessen, wie einen andere Menschen einschätzen und behandeln und was sie zu einem sagen. Daraus entwickelt sich der sogenannte öffentliche Bereich, auch Bereich des freien Handelns genannt. Wenn uns jemand auf den Kopf zusagt, aus welcher Gegend wir stammen, wundert uns dies nicht, weil wir uns unserer Dialektfärbung bewusst sind.
    Macht man Sie jedoch darauf aufmerksam, das Sie manchmal mit den Augen rollen oder sehr häufig „ähm“ sagen, kann es sein, dass Sie sich dessen nicht bewusst sind. Das betrifft dann den Bereich des Nichtbewussten oder, salopp formuliert, „den blinden Fleck“, den jeder hat.
    Sie können sich jedoch diesen Bereich des Nichtbewussten, etwa durch Videoaufzeichnungen, bewusst machen. Dadurch ist es Ihnen möglich, ein nicht gewünschtes Verhalten zu ändern oder auch zu einem bestimmten Verhalten, das Sie okay finden, zu stehen. Das führt insgesamt dazu, dass Sie vom Auftreten her freier und selbstsicherer werden.
    Im Gegensatz zu dem Bereich, der den anderen bewusst ist, gibt es noch den Bereich des Verbergens. Dieser ist nur Ihnen bekannt. So ist zu erklären, dass Sie nach einer Rede oft vieles an sich und Ihrer Rede bemängeln und dann darüber erstaunt sind, dass Sie auf andere besser wirken, als Sie glaubten. Doch woher sollen andere wissen, was Sie
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