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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum
Autoren: Nora Roberts
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von ihm ausging? »Kennen Sie ihn schon lange?«
    »Nun, wir haben eine sehr lange dauernde geschäftliche Beziehung. Ich würde es als freundschaftliche Rivalität bezeichnen. Er hat schon ziemlich früh über umfangreichen Landbesitz verfügt.« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Und wie Sie sehen, hat er es verstanden, mehr daraus zu machen. Ich glaube, er besitzt auch in Ihrer Heimat zwei Hotels.«
    »Wie bitte? Dort auch?« Rebecca hob ihr Glas und trank schnell einen Schluck.
    »Ja, deswegen hatte ich auch angenommen, er würde Sie von dort her kennen und Sie wären alte Freunde.«
    »Nein.« Rebecca nickte schwach, als der Kellner den nächsten Gang servierte. »Wir kennen uns erst ein paar
Tage.«
    »Wie immer ist Stephanos sehr schnell und von gutem Geschmack.« Dimitri ergriff wieder Rebeccas Hand und bemerkte amüsiert, dass Stephanos’ Gesicht sich verdüsterte. »Wo wohnen Sie in den USA?«
    »In Philadelphia, im Bundesstaat Pennsylvania.« Entspann dich endlich, befahl sie sich. Entspann dich und genieß den Abend. »Es liegt im Nordwesten.«
    Stephanos war wütend, dass Rebecca ungeniert mit einem anderen Mann flirtete. Aber er ließ sich nichts anmerken. Sie aß kaum von den verschiedenen Gängen, die aufgetragen wurden, sondern schenkte Dimitri des Öfteren ihr scheues Lächeln, das auch er so aufregend fand. Nicht ein einziges Mal zog sie ihre Hand zurück, wenn Dimitri ihre berührte, oder wich zur Seite, wenn er sich zu ihr herüberbeugte.
    Stephanos konnte sogar den Duft ihres Parfüms an seinem Platz wahrnehmen, und das machte alles nur noch schlimmer. Ebenso wie ihr leises Lachen, wenn Dimitri ihr etwas ins Ohr flüsterte.
    Und dann standen die beiden auf, und Dimitri führte sie zur Tanzfläche.
    Stephanos saß da und versuchte seine zunehmende Eifersucht unter Kontrolle zu bekommen. Er beobachtete, wie die beiden nach der romantischen Musik tanzten. Sie tanzten sehr eng miteinander, und Rebeccas Gesicht war nur eine Handbreit von Dimitris entfernt. Stephanos wusste, wie es war, sie in den Armen zu halten und ihren Duft zu spüren, sich in ihren Augen zu verlieren und den Wunsch zu haben, die halb geöffneten Lippen zu küssen …
    Stephanos war, was seine Geschäfte und das Land betraf, sehr strikt in seinen Eigentumsbegriffen. Aber niemals hatte er diese auf Frauen übertragen. Man durfte Menschen nicht als Besitz betrachten. Jedoch sah nur ein Dummkopf dabei zu, wenn ein anderer Mann sich an die Frau heranwagte, an die er sein Herz schon verloren hatte.
    Mit einem unterdrückten Fluch stand er auf, ging auf die Tanzfläche und legte Dimitri die Hand auf die Schulter.
    Dimitri begriff sofort. Er sah Rebecca bedauernd an und gab sie frei. »Also, dann bis später«, sagte er zu ihr und verschwand.
    Bevor Rebecca auch nur etwas sagen konnte, hatte Stephanos sie heftig in die Arme gezogen. Sie wehrte sich nicht, sondern überließ sich ohne zu überlegen seiner Führung. Vielleicht ist dies alles nur ein Traum, dachte sie. Aber wenn es einer ist, dann will ich jeden Moment genießen, bis ich aufwache.
    Stephanos spürte, dass sie sich an ihn schmiegte. Ihre Wangen berührten sich, und sie spielte sanft mit seinen Haaren. Hatte sie auch so mit Dimitri getanzt? Die Antwort kannte er. Ich bin wirklich ein Dummkopf, dachte er, dass ich mich so benehme. Aber er war es gewöhnt, um etwas zu kämpfen. Warum sollte es in diesem Fall anders sein?
    Am liebsten hätte er sie auf die Arme genommen und hinausgetragen, sich einen stillen, abgeschiedenen Platz gesucht und mit ihr geschlafen.
    »Gefällt es dir hier?« fragte er stattdessen.
    »Oh ja.« Ich will jetzt nicht daran denken, wer er ist, dachte sie. Die Nacht wird schnell genug vorüber sein, und dann wird mich die Wirklichkeit wieder einholen. Sie wollte den Augenblick genießen und sich nur einfach den Gefühlen hingeben, die sie für ihn empfand. »Sogar sehr gut.«
    Sie hatte diese wenigen Worte in einem solch träumerischen Ton gesagt, dass es ihn wie einen Hieb traf. »Offensichtlich hast du dich blendend mit Dimitri verstanden.«
    »Hmm, ja. Er ist ein ausgesprochen netter Mann, finde ich.«
    »Und es ist dir nicht schwer gefallen, aus seinen in meine Arme zu kommen?«
    Erst jetzt durchdrang der Sinn seiner letzten Sätze ihre Freude. Sie blieb stehen und sah ihn prüfend an. »Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst, Stephanos.«
    »Ich glaube, du verstehst es doch.«
    Rebecca fand seine Unterstellungen so absurd, dass sie
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