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Prinzessin meines Herzens

Prinzessin meines Herzens

Titel: Prinzessin meines Herzens
Autoren: Lynn Raye Harris
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Kronprinzessin beleidigt Ihr mein Land.“
    Paolos Gesichtsfarbe wechselte in ein alarmierendes Purpurrot, und er schlug mit der Faust auf den Tisch. Die Kristallgläser klirrten, und der Brandy lief über den Rand. „Wie auch immer … Ihr werdet Folgendes tun: Ihr werdet Euch von dieser Frau scheiden lassen und meine Tochter heiraten, wie Ihr es von Anfang an hättet tun sollen. Ich bestehe darauf. Ich habe zu hart gearbeitet, um meine Ziele von Euch zunichtemachen zu lassen.“ In seinen Mundwinkeln sammelte sich Speichel. „Wenn Ihr mir nicht Folge leistet, werdet Ihr beide sterben.“
    Nico hätte am liebsten laut gelacht – bis er begriff, dass Paolo seine Drohung wahr machen würde. Der Blick des Fürsten wirkte so wirr wie der eines Verrückten. Seit Jahren gab es diesbezüglich Gerüchte, aber aus Adelshäusern hörte man immer irgendwelche Geschichten. Das wusste Nico aus eigener Erfahrung.
    Aufmerksam musterte er den Mann vor sich. Er könnte sich weigern, Paolos Forderungen zu erfüllen. Doch was würde er damit erreichen? Es gab nur einen Weg, um Lily zu retten: Nico musste so tun, als wäre er einverstanden.
    „Sehr wohl, Eure Majestät“, entgegnete Nico. „Aber ich will Lily zuerst sehen. Und ich will Euer Ehrenwort, dass man sie gut behandelt.“
    Dass diese Zelle viel schöner war als die in der Festung von Montebianco, war Lily kein Trost. Gitterstäbe blieben Gitterstäbe.
    Lily schlang die Arme um ihren Körper. Sie stand in der Mitte des luxuriös eingerichteten Raumes, der eigentlich ein Zimmer des Palastes mit einer vergitterten Tür war. Sehr merkwürdig. Seit sie Port Pierre verlassen hatte, war jedoch nichts mehr so, wie sie es erwartete. Ein Teil von ihr konnte gar nicht glauben, dass sie sich hier befand – ein anderer Teil von ihr wollte vor Empörung darüber laut schreien.
    Der große Mann hatte ihr mitgeteilt, dass sie wegen ihrer Verbindung zu einem internationalen Hehlerring verhaftet worden war. Die Vorstellung war völlig absurd. Und trotzdem saß sie nun in dieser Zelle fest.
    Antonella hatte sich den Wachen nach Kräften widersetzt. Aber Befehl war Befehl, und die Männer waren entschlossen gewesen, ihn ausführen. Schließlich hatte Lily sich einverstanden erklärt, sie zu begleiten. Sie hatte geglaubt, dass das Ganze nur ein Missverständnis wäre und sich alles sicher bald aufklären würde.
    Lily rieb sich die bloßen Schultern. Ihr war eiskalt. Doch die Kälte rührte von ihrer Angst her und nicht von einer mangelhaften Beheizung des Raumes. Ganz im Gegenteil: Das Zimmer bot alle Vorzüge, die man sich als Gast nur wünschen konnte – wenn man denn ein Gast war.
    Lily unterdrückte Tränen der Wut. Bestimmt war das alles ein Versehen. Nico würde die Angelegenheit schon regeln. Er würde nicht zulassen, dass seine Ehefrau vom Oberhaupt des Nachbarstaats eingesperrt wurde.
    Vor Erleichterung bekam Lily weiche Knie, als Nico schließlich erschien. Sie umklammerte die Gitterstäbe und streckte einen Arm nach ihm aus. „Nico, was passiert hier? Hol mich hier raus!“
    Bevor Nico etwas sagen konnte, kam Fürst Paolo dazu.
    „Ihr habt sie gesehen, Prinz Nico“, sagte der Fürst. „Jetzt kehrt nach Hause zurück und lasst Euch von ihr scheiden.“
    „Euer Wort, dass ihr kein Haar gekrümmt wird, Paolo. Sonst ist unsere Vereinbarung hinfällig.“
    „Was geht hier vor?“, fragte Lily verwirrt.
    Doch Nico ignorierte sie einfach. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Warum war er so ruhig, so leidenschaftslos? Interessierte es ihn gar nicht, dass man sie in eine Zelle geworfen hatte? Oder machte er tatsächlich Geschäfte mit diesem schrecklichen Mann?
    Die Vorstellung war erschütternd – und die Wahrheit ebenso: Montebianco war wichtiger als alles andere. Das hatte er ihr mehr als einmal erklärt. Und wenn er sie für sein Land opfern musste, dann tat er es.
    „Ihr wird kein Haar gekrümmt“, erwiderte Paolo und lachte auf. „Oh, das macht Spaß! Möglicherweise habe ich vergessen, das zu erwähnen: Euer Sohn wird auch bald in meiner Obhut sein. Das solltet Ihr wissen, falls Ihr Euch irgendwie aus unserer Vereinbarung stehlen wolltet.“
    Lily stockte der Atem. Wie konnte sie sich um sich selbst sorgen, wenn ihr Kind in Gefahr war? Am liebsten hätte sie diesen Kerl erwürgt. Und Nico auch. Eiskalte Wut ergriff sie. „Wenn ihr meinem Kind etwas antut, bringe ich euch beide eigenhändig um.“
    Lachend wandte Paolo sich ihr zu. „Oh, oh, da bedroht
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