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Prinzessin auf Probe?

Prinzessin auf Probe?

Titel: Prinzessin auf Probe?
Autoren: CATHERINE MANN
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schlanken Körper hinter dem Plastikvorhang musterte. Er war dabei, sich die Haare zu waschen, und Lilah brauchte den Vorhang nicht einmal zur Seite zu ziehen, denn sie kannte diesen Körper gut … sehr gut sogar.
    Ja, sie hatte Carlos Medina gefunden: Arzt, Liebhaber und – als hätte er nicht schon genügend Vorzüge – ältester Sohn eines ehemaligen europäischen Monarchen. Sein königlicher Stammbaum beeindruckte sie jedoch wenig. Schon lange bevor sie erfahren hatte, dass er ein Prinz war, hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt. Er war brillant und brachte seinen Patienten viel Mitgefühl entgegen.
    Sein Anblick im Arztkittel war auch nicht zu verachten, und wenn er gar nichts trug … Darüber sollte sie jetzt lieber nicht nachdenken.
    Lilah fasste sich ein Herz und zog den Duschvorhang mit einem Ruck zur Seite.
    Wasserdampf strömte ihr entgegen, sodass sie einen Moment lang kaum etwas sehen konnte. Dann klärte sich die Sicht, und … Wow! Was sie zu sehen bekam, war wahrlich nicht zu verachten. Wasser rann an Carlos’ nacktem Körper hinunter, der ihr seitlich zugewandt war, und dessen kräftige Muskeln angespannt waren. Außerdem, gütiger Himmel, präsentierte er ihr seinen knackigen Po.
    Wassertropfen glitzerten auf seiner von Natur aus gebräunten Haut und in den dunklen Härchen, mit denen Arme und Beine bedeckt waren.
    Als er gelassen den Kopf zu ihr herumdrehte, zeichnete sich auf seinem Gesicht keine Spur von Überraschung ab. Seine dunklen Augen wirkten wie immer rätselhaft und zogen Lilah in ihren Bann, sodass sie einen kleinen Schauer der Erregung nicht unterdrücken konnte. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch waren ihrem Vorhaben nicht gerade zuträglich.
    Carlos hob eine seiner dunklen Augenbrauen. „Ja?“
    Selbst aus diesem einen Wort hörte man den leichten spanischen Akzent heraus, einen Akzent, der so betörend war, dass Lilah noch heißer wurde. Am liebsten hätte sie ihre Kostümjacke ausgezogen.
    In der Dusche nebenan wurde das Wasser ausgestellt, und der Leiter der Kinderheilkunde hastete zu den Spinden, wo die anderen Mitarbeiter ganz offensichtlich neugierig zuhörten, auch wenn sie Lilah den Rücken zuwandten.
    Lilah zupfte ihre Jacke zurecht. „Ich muss mit dir reden.“
    „Ein Telefonat hätte meinen Kollegen eine gewisse Verlegenheit erspart.“ Wie immer sprach Carlos leise. Er brauchte seine Stimme nicht zu erheben, denn die Leute hingen auch so an seinen Lippen.
    „Was ich zu sagen habe, ist nichts für ein unpersönliches Telefongespräch.“ Zwar war es auch nicht für die neugierig gespitzten Ohren in der Umkleidekabine geeignet, aber sie würde ja gleich mit Carlos allein sein.
    Ganz allein?
    Auf einmal knisterte es zwischen ihnen, und die kleinen Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Auch seine Augen begannen zu funkeln, oder? Doch Carlos blinzelte, und sofort wirkte seine Miene wieder ausdruckslos.
    „Viel persönlicher als das hier kann es wohl kaum werden, Chefin.“ Er stellte die Dusche aus. „Kannst du mir bitte das Handtuch geben?“
    Sie schnappte sich das weiße Handtuch und warf es ihm zu, um keine Berührung zu riskieren. Als er es sich um die Hüften schlang, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen und riskierte einen Blick.
    Nass wirkte sein Haar noch dunkler. Es war zurückgestrichen, sodass die ausgeprägten aristokratischen Gesichtszüge deutlich zu erkennen waren. In seinen braunen Augen blitzte selten Humor auf. Doch als sie sich geliebt hatten, war die Glut in ihnen unverkennbar gewesen.
    Carlos drehte sich um und wandte ihr den Rücken zu, um nach seinem Shampoo zu greifen. Lilahs Blick schweifte vom festen Po zu den Narben auf seinem Rücken. Carlos humpelte und hatte das immer mit einem Reitunfall in seiner Jugend begründet. Nachdem sie die Narben das erste Mal entdeckt und Carlos gedrängt hatte, ihr mehr darüber zu erzählen, hatte er vom Thema abgelenkt, indem er ihren nackten Körper mit Küssen übersät hatte.
    Auch wenn sie Juristin und keine Ärztin war, erkannte sie, dass er nicht nur äußerliche Wunden davongetragen hatte.
    Die Kulturtasche unter den Arm geklemmt, beugte er sich zu ihr und musterte sie mit kühlem Blick, bis Lilah schlucken musste.
    „Können wir das jetzt bitte schnell erledigen?“, meinte er grimmig.
    „Dein Charme betört mich immer wieder.“
    „Wenn du auf Charme aus bist, hast du vor vier Jahren den falschen Mann eingestellt.“ Er war damals vierunddreißig gewesen, sie einunddreißig.
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