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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen
Autoren: Sara Shepard
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küsste Emily Mayas Ohrläppchen und Maya
knabberte an Emilys Unterlippe. Sie lächelten sich an. Die Nachmittagssonne zauberte hübsche Muster auf ihre Wangen. Maya liebkoste Emilys Nase, ihre Schläfen, ihren Nacken. Emily schloss die Augen und Maya küsste ihre Augenlider. Sie holte tief Atem als Mayas Finger zart über ihr Kinn glitten. Es fühlte sich an, als streiften tausend Schmetterlingsflügel über ihre Haut. Sosehr sie auch versucht hatte, sich davon zu überzeugen, dass es falsch war, mit Maya zusammen zu sein, es war und blieb das Einzige, was sich rundum richtig anfühlte.
    Maya zog sich zurück. »Ich habe einen Vorschlag zu machen.«
    Emily grinste. »Einen Vorschlag. Uh, das klingt aber ernst.«
    Maya zog sich die Ärmel über die Hände. »Wie fändest du es, wenn wir offener mit unserer Beziehung umgingen?«
    »Offener?«, wiederholte Emily.
    »Ja.« Maya fuhr mit dem Zeigefinger über Emilys Arm und sie bekam eine Gänsehaut. Sie roch Mayas Bananenkaugummi, ein Geruch, der sie inzwischen beinahe be rauschte. »Ich meine damit, dass wir uns auch mal in deinem Haus treffen. In der Schule Zeit miteinander verbringen. Mal … ich weiß nicht. Mir ist klar, dass du noch nicht bereit bist, es, na ja, mit Pauken und Trompeten der Welt zu verkünden, aber es ist schon hart, wenn wir uns nur auf dem ollen Felsen hier treffen können. Was sollen wir denn im Winter machen?
    »Wir ziehen uns Skianzüge an«, witzelte Emily.
    »Ich meine es ernst.«

    Emily beobachtete, wie ein aufkommender Wind die Äste der Bäume bewegte. Sie konnte Maya unmöglich zu sich nach Hause einladen. Ihre Mutter hatte ihr bereits deutlich zu verstehen gegeben, dass sie Emilys Freundschaft mit Maya missbilligte, und zwar aus schrecklichen, wohl rassistischen Gründen. Aber das konnte Emily Maya schlecht gestehen. Und sich outen? Nein, das kam nicht infrage. Sie schloss die Augen und dachte an das Bild, das A. ihr vor einiger Zeit auf ihr Handy geschickt hatte – das Bild, auf dem Emily und Maya sich auf Noel Kahns Party im Fotoautomaten küssten. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie war noch nicht bereit, der ganzen Welt unter die Augen zu treten.
    »Es tut mir leid, dass ich so zögerlich bin«, sagte Emily. »Aber ich fühle mich eigentlich ganz wohl damit, wie es gerade ist.«
    Maya seufzte. »Okay«, sagte sie übertrieben dramatisch. »Dann muss ich eben damit klarkommen.«
    Emily starrte ins Wasser. Zwei silberne Fische schwammen dicht nebeneinander her. Wenn der eine die Richtung wechselte, wechselte der andere sie auch. Sie erinnerten Emily an diese unzertrennlichen Pärchen, die im Schulflur knutschten und quasi aufhörten zu atmen, wenn sie voneinander getrennt waren. Ihr wurde klar, dass Maya und sie nie ein solches Pärchen werden würden, und die Erkenntnis machte sie ein bisschen traurig.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Maya. »Hast du Bammel vor deinem Wettkampf morgen?«
    »Bammel?«, fragte Emily verständnislos.

    »Die ganze Schule wird zugucken.«
    Emily zuckte mit den Schultern. Sie hatte schon an weit größeren Schwimmwettbewerben teilgenommen – bei den Landesmeisterschaften letztes Jahr war sogar das Fernsehen da gewesen. »Nein. Ich mache mir keine Sorgen wegen morgen.«
    »Du bist viel mutiger als ich.« Maya zog ihre Turnschuhe wieder an.
    Aber da war Emily sich nicht so sicher. Maya wirkte auf sie wie ein sehr mutiger Mensch. Sie ignorierte die Regel, die vorschrieb, dass an der Rosewood Day Schuluniform getragen werden musste, und tauchte jeden Tag in ihrer weißen Jeansjacke auf. Sie rauchte in ihrem Schlafzimmer Gras, wenn ihre Eltern einkaufen waren. Sie grüßte Teens, die sie nicht kannte. In dieser Hinsicht war sie genau wie Ali – vollkommen furchtlos. Deshalb hatte sich Emily wahrscheinlich auch in diese beiden Mädchen verliebt.
    Vor allem war Maya in einer Hinsicht ausgesprochen mutig: Sie stand dazu, wer sie war, was sie wollte und wen sie mochte. Es war ihr egal, ob jemand es herausfand. Maya wollte mit Emily zusammen sein und nichts würde sie davon abhalten. Vielleicht würde Emily eines Tages so mutig sein wie Maya. Aber wenn es nach Emily ginge, würde dieser Tag in weiter, weiter Ferne liegen.

ARIA SPIELT GERNE ROMANHANDLUNGEN NACH
    Aria hockte hinten auf der Stoßstange von Seans Audi und blätterte in ihrem Lieblingsstück von Sartre, Geschlossene Gesellschaft. Es war Montagnachmittag, die Schule war vorbei, und Sean wollte sie nach Hause fahren, sobald er fix etwas aus dem Büro
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