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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide
Autoren: Perry Rhodan
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Multicyborg schien auf diesem Weg geflüchtet zu
sein. Als er an das Haus gelangte, dessen Licht er durch die Stämme
hatte schimmern sehen, merkte er, daß es leer war. Er trank
etwas, füllte einen Kanister Turbinenbrennstoff in den Tank und
fuhr weiter, so schnell das Gerät mit den großen Rädern
und den Stollenprofilen lief. Normalerweise war das Gebiet beidseitig
der Piste einigermaßen belebt, aber in dieser schrecklichen
Nacht traf Veress niemand an. Er hörte oder sah kein
Lebenszeichen.
    Mittlerweile konnte er wieder richtig hören. Hinter ihm
grollten ununterbrochen die Vulkane. Die dröhnenden Schallwellen
kleinerer eruptiver Explosionen hallten durch den endlosen Wald. Die
Turbine heulte, die Reifen erzeugten summende Laute, die Lenkung
knackte bisweilen.
    Als die Sonne aufging, war Veress am Ende der ausgebauten Straße
angelangt. Er verringerte die Geschwindigkeit und fuhr vorsichtiger
auf der gerodeten und vorbereiteten Fläche weiter. Schließlich,
am frühen Vormittag, war der Betriebsstoff zu Ende.
    „Und wenn Yann nicht in seinem Wasserhaus ist?" fragte
sich Veress laut.
    Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig. Veress ließ
den Schlepper stehen und lief weiter. Hin und wieder erreichte er
eine Wasserstelle und trank und kühlte sich ab. Er lief, so
schnell er konnte. Dornen zerrissen seine Haut. Seine Kleidung war
inzwischen zerfetzt und zerschlitzt. Weiter! Die Gäaner mußten
benachrichtigt werden!
    Gegen Mittag verlor er das Gefühl für Zeit, Weg,
Richtung und Leistungsgrenzen. Er taumelte, rannte, kroch und
stolperte weiter. Irgendein Instinkt ließ ihn die zutreffende
Richtung einhalten. Und auf eine Weise, die er nicht mehr selbst
registrierte, erreichte er die Kaskaden des Einsiedlers.
    Yann fand ihn und schleppte ihn in den kühlen Schatten des
Hauses.
    „Das war alles, was ich weiß", sagte Veress leise
und nahm einen weiteren Schluck Wein. Er war todmüde und hielt
die Augen geschlossen. „Sicher sind nicht alle tot, aber sehr
viele. Ich weiß nicht, warum sie nicht wegrannten."
    Schon bei seinen ersten Worten, die Katastrophe betreffend, hatte
Kadir Yann an den kollektiven Selbstmord der Fischer denken müssen.
Jetzt wiederholte sich ein solches Ereignis, allerdings mit anderen
Vorzeichen.
    Er stand auf und sagte:
    „Du wirst ohne mich einschlafen können?"
    „Ich bin ganz sicher. Yann."
    „Ich bleibe hier und rufe Djosan. Er soll entscheiden, was
zu tun ist. Von hier aus können wir nicht helfen."
    Veress gab keine Antwort mehr. Er war in einen tiefen, einer
Bewußtlosigkeit ähnlichen Schlaf gefallen.
    Kadir Yann war ganz ruhig. Er wunderte sich nicht darüber,
denn er war davon überzeugt, daß sich die Unruhe der
Multicyborgs auf den Planeten übertragen hatte, und daß
der Planet sich nicht eher beruhigen würde, bis daß
entweder jedes einzelne Individuum frei von Zweifeln und
Identititätskrisen war, oder bis alle tot waren. Er ging in eine
andere Ecke des Raumes, zog das Funkgerät heraus und setzte sich
auf die hölzerne Terrasse. Mit schmerzlichem Grinsen dachte er
daran, wie viel von dieser Holzkonstruktion von den Dendrophilen
stammte, den Liebhabern der Bäume. Er schaltete das Gerät
ein; es war auf Djosans Frequenz abgestimmt.
    „Ich rufe Djosan Ahar, den Skeptiker. Hier spricht dein
Freund Kadir!" sagte er ins Mikrophon. Dann wartete er.
Schließlich hörte er deutlich Djosans Stimme, sehr
überrascht:
    „Kadir Yann? Wirklich?"
    „Tatsächlich, und nicht ohne Grund, Mann. Bei mir liegt
ein fast zusammengebrochener Bote der Dendrophilen. Er berichtete,
daß mindestens tausend, wenn nicht erheblich mehr Mucys
zwischen Vulkanen, Erdspalten und Bäumen den Tod deshalb
gefunden haben, weil sie ihn selbst gesucht haben. Folgendes ist
heute nacht passiert..."
    Er erzählte, was er von Veress erfahren hatte und vergaß
nicht, einige Einzelheiten seiner Überzeugung zwischen
planetaren Zusammenhängen und den Mucys hinzuzuführen.
Schließlich endete er:
    „Du siehst, Mann, ich habe recht behalten. Das große
Sterben geht weiter. Und niemand kann es aufhalten."
    „Der Pyrarchos ist also wieder erwacht. Es gibt keine
Harmonie mehr, Yann? Ich muß Atlan davon verständigen. Er
ist unterwegs hierher."
    „Harmonien? Seit Tagen gab es keine mehr. Heute nachmittag
erst - ich sage dir, Mann, wir werden noch erleben, wie der Planet
uns alle umbringt."
    „Unsinn, Yann. Ich schalte jetzt ab und melde mich wieder.
Du bleibst in deinem Wasserhaus?" fragte Djosan. Ihm
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