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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache
Autoren: Perry Rhodan
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Stimme gekommen war.
    Ahar feuerte kurz. Der krachende Lähmstrahl erreichte das
Handgelenk des Mannes, der einen schrillen Schrei ausstieß und
das Messer fallen ließ.
    »Wir wollen die Wahrheit wissen!« schrie ein anderer
von rechts. Djosan ließ sie nicht aus den Augen und gab zurück:
    »Ich kenne sie selbst nicht. Geht! Das Mondlicht hat euch
verrückt gemacht. In einigen Tagen wird euch der Arkonide sagen,
was zu sagen ist.«
    Auch der Versuch dieses nächtlichen Überfalls war für
Djosan charakteristisch. Die Männer wollten unerkannt bleiben,
also wählten sie eine Verkleidung, die sie nicht persönlich
kannten. Wären sie im Gleiter, mit Energiewaffen und in ihrer
Arbeitskleidung gekommen, hätte dies ihrem Zivilisationsgrad
entsprochen. Aber sie verkleideten sich als beduinenartige Krieger,
und so glaubten sie, sozusagen ihre eigenen Stellvertreter geschaffen
zu haben. Hinter Djosan ertönte ein heiserer Schrei.
    »Wir wollen dich nicht umbringen, Ahar!«
    »Das ist auch schwer zu schaffen«, gab er zurück,
duckte sich und feuerte die nächste Ladung in die rechte
Schulter eines Angreifers. Natürlich wollten sie das nicht: sie
versuchten immer wieder, ihn zu zwingen, die sogenannten vermuteten
Geheimnisse zu verraten. Aber soweit durfte es auf keinen Fall
kommen.
    »Du mußt es uns sagen! Woran liegt es, daß wir
nichts wissen?«
    Er sprang zur Seite, duckte sich unter einer heranpfeifenden Bola
und lahmte den nächsten Angreifer.
    »Es liegt daran«, keuchte er und setzte über
einen Mann hinweg, der sich wimmernd am Boden wälzte,
    »daß andere für euch gedacht und gerechnet haben.
Ich spreche nicht mit Männern, die in der Mondnacht kommen und
in der Überzahl sind.«
    Die Zweige und Äste eines Busches rissen an ihm. Blätter
und Blüten überschütteten ihn mit harzigen Stücken,
als er einen Bogen schlug und versuchte, die Bewegungen rund um ihn
richtig zu deuten. Es gab noch drei Angreifer, irgendwo neben oder
hinter ihm. Er rief unterdrückt:
    »Begreift doch endlich! Ich bin auf eurer Seite!«
    »Niemand merkt das! Auch du lügst!«
    Die Stimme kam von links. Djosan drehte sich, zielte kurz und
schoß zwischen der Astgabel hindurch.

    Wieder ein Schrei, abermals das Geräusch eines schweren
Falles.
    »Ich lüge nicht, weil ich nichts sage. Ihr wißt,
daß Atlan in ein paar Tagen hier am Turm landet?«
    »Er holt das Platin, den Kaffee und die Gewürze.
Tonnenweise! Aber auch er wird nichts sagen!«
    »Ich verspreche es euch, daß er sprechen wird!«
    Ein dunkler Schatten sprang ihn von hinten an. Djosan warf sich
nach vorn, fiel auf das rechte Knie und bückte sich so schnell
und so kräftig wie er konnte. Der Körper wurde von der
Schulter in die Höhe gerissen und überschlug sich einmal.
Djosan richtete sich schnell wieder auf und senkte die Waffe. Aber
sein Gegner blieb regungslos liegen. Die Aufregung packte jetzt auch
die echsenartigen Reittiere, die hinter dem Wall aus Buschwerk und
Erdreich angebunden waren. Sie grunzten und stießen gellende
Pfiffe aus.
    »So!« schrie Djosan und verließ den Punkt, an
dem er den vorletzten Angreifer besiegt hatte. Seine Schulter
schmerzte erheblich. »Ich habe es euch seit Jahren immer wieder
gepredigt. Ihr habt es nicht geglaubt und immer wieder versucht.
Nächstesmal müßt ihr mit hundert Männern
ankommen, aber dann komme ich mit schwerem Geschütz. Hautjetzt
ab - ich bin nahe
    daran, meine Geduld zu verlieren!«
    Er feuerte zweimal in die Richtung der Echsen und lief auf den
Geheimeingang des schwarzen Turmes zu. Er schloß die
Bodenklappe hinter sich und aktivierte das einfache, aber sehr
wirksame Schutzsystem des Turmes. Als er sich aufrichtete und ins
Zentrum des Raumes blickte, sah er Drigene starr neben einem Sessel
stehen. Sie warf ihm einen Blick zu, als sehe sie ein Gespenst.
Draußen tobten die Reittiere.
    »Keine Sorge«, sagte er und registrierte, daß
die Lautsprecher schwiegen, »ich bin keineswegs kampfuntüchtig
gemacht worden. Sie haben sich blutige Nasen geholt.«
    »Warum haben sie angegriffen? Wer war es? Was wollten sie
von Ihnen?«
    Noch immer verwendete sie diese Form der Anrede, obwohl sie schon
länger als eine Woche seine Geliebte war.
    »Nichts anderes als sonst. Ich sollte ihnen ihre eigene
Vorgeschichte erzählen«, sagte er lässig, warf die
Waffe auf den Tisch zurück und zog den Verschluß seines
Hemdes auf. »Sie tun mir leid.«
    »Und nichts wird getan, um das Geheimnis zu lüften!«
    »Noch nicht«, meinte er,
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