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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon
Autoren: Perry Rhodan
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die
Hand und steuerte die Maschine in die Schleuse hinein.
    »Ich habe ein Funkgerät!« sagte ich. »Ich
glaube, ich werde deine Hilfe brauchen, Rico.«
    »Ja, Gebieter.«
    Während die innere Schleusentür zuglitt, schaltete ich
den Schutzschirm ein. Fauchend brachen die Wasserstrahlen aus den
Bodendüsen, das Wasser schäumte hoch und füllte die
Kammer aus. Der Gleiter und ich waren in einer kugelförmigen
Energieblase eingeschlossen. Langsam drifteten wir nach oben, vorbei
an Meerestieren und dem fernen Licht entgegen. Mitten in der Nacht
kam ich an die Oberfläche, machte eine Ortsbestimmung und wandte
dann die Nase des Gleiters nach Nordosten. Ich wollte die westliche
Küste Englands ansteuern. Dort, in einem kleinen Ort mit Namen
Aberystwyth, fand in wenigen Tagen ein großer Pferdemarkt statt
- ich brauchte Reittiere.
    Verglichen mit dem, was ich bereits erlebt hatte, war auch diese
Mission nichts, was mich umbringen würde. Aber jedesmal wieder
verspürte ich den unheilvollen Ansatz einer nur schwer zu
unterdrückenden Panik in meinen Gedanken: Es würde höllisch
schwer sein, drei Dinge gleichzeitig zu tun. Die Pest, die Nachfahren
der Fremden, die Verhinderung der Seuche. Heinrich der Erste regierte
in England, zwischen den normannischen Eroberern und den sächsischen
Einwohnern gab es endlosen Streit, und ich würde mich zwischen
allem bewegen müssen. Wenn ich in einem großen Bogen von
meinem Landeplatz aus die Burg der Fremden besuchen wollte, mußte
ich mehr als dreihundertfünfzig Kilometer zurücklegen - ich
hatte schon andere Strecken geschafft. Das Fieber vor Beginn der
großen Aufgabe hatte mich in seinem Griff, und ich raste in
geringer Höhe über die Wellen des Meeres nach Nordosten.
    Noch immer Nacht. Im Osten der erste graue Streifen; die Sterne
verblaßten in seiner Nähe.
    Ritter Atlan! Ihr werdet viel Hilfe brauchen! sagte mein Extrasinn
ironisch.
    »Aber ich werde es schaffen!« antwortete ich laut.
    Es wurde Abend, als ich an der Küste landete. Ich aktivierte
zuerst den Jagdfalken, der ruhig wartete, bis ich eine Reihe von
Anordnungen getroffen hatte. Dann schwebte er hoch und verschwand in
Richtung des Marktes. Ich versteckte sorgfältig den Gleiter und
testete die Fernschaltung. Dann machte ich mich mit dem Wolf an
meinem Knie auf den Weg nach Aberystwyth. Das Robottier, besonders
groß und breit gebaut, lief fast geräuschlos neben mir
her, und die hellgrünen Augen glühten in der Dämmerung.

4.
    Ich stand in der Mitte des Marktplatzes, dicht neben dem
sprudelnden Brunnen. Die Fenster der meisten Häuser hatten sich
hinter dicken Läden verborgen, und ein schneidender Wind kam von
Osten. In den großen Ställen wieherten die Pferde. Ich
drehte langsam den Kopf; ich hatte Durst, und der Weg hierher war
steinig und kalt gewesen. Der Ort bestand aus etwa vierzig Häusern
und einer Kapelle, einem Gasthof mit großen Stallungen und
vielen Zäunen und Bäumen. Heute würde ich keine Pferde
mehr kaufen können; also murmelte ich:
    »Du bleibst bei mir, Arrow!«
    Der Wolf knurrte leise.
    Ich ging auf die Tür der Schenke zu. Als ich unter dem
Querbalken hochblickte, sah ich das Schild. Zum gehenkten
Bogenschützen. Gedämpfter Lärm schlug mir entgegen,
als ich die Tür aufstieß und blinzelte.
    Sie reden nicht laut - ein Normanne ist hier! sagte mein Extrasinn
warnend.
    Ich schloß die Tür und fühlte den Roboter an
meinem rechten Knie. Langsam sah ich mich um. Hölzerne Stühle
und Bänke, Tischplatten, ein riesiger Herd und Kerzen, Rauch und
Dampf aus Töpfen und Pfannen. An einem Tisch in der Ecke saß
ein Ritter. Sein Helm lag neben einem Leuchter und glänzte im
Flackern der Kerzen. Der Wirt bediente diesen Ritter, und die Augen
der Dorfbewohner richteten sich auf mich, als ich mich langsam und
vorsichtig zwischen den Stühlen näherschob. Ich blieb vor
dem Tisch stehen und sagte laut:
    »Ist es Euch angenehm, Ritter, wenn ich mich an Euren Tisch
setze?«
    Er schaute hoch, musterte mich unter buschigen Brauen und deutete
mit einem Fasanenschenkel auf den Stuhl ihm gegenüber.
    »Setzt Euch nur«, sagte er undeutlich und sah unter
den Tisch, als der Wolf sich zu meinen Füßen
zusammenkauerte.
    »Danke!« sagte ich. Wir musterten uns; wir kannten uns
nicht und versuchten herauszufinden, wer der andere war. Die
Unterhaltung der Bauern war etwas lauter geworden. Ich nahm den Helm
ab, schob ihn über den Tisch und zog die Handschuhe aus. Ich
rieb meine klammen Finger gegeneinander und
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