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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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kleine Stämme gegeben. Die Stammesfürsten
unterhielten kleine Heere, veranstalteten Raubzüge und suchten
Sklaven. Sie blieben Ackerbauern, Hirten und streifende Jäger.
Die Uneinigkeit untereinander verhinderte die Ausbreitung der Kultur,
und schließlich raffte sich einer der größten
Fürsten zu einer wahrhaft großartigen Tat auf und begann,
mit Überredung, List und Waffen, die Stämme zu einigen. Auf
seinem Weg den Fluß entlang hinterließ er sein Zeichen:
einen in Stein gemeißelten Skorpion. Das wurde binnen Wochen
sein Name, und als er starb, hatte er eine einzige Kultur
zusammengeschmiedet. Er legte den Grundstein, baute Städte und
überzeugte mit der Idee mehr als mit den Waffen. Dieser König
kam aus dem südlichen, dem oberen Teil des jotru. Seine Idee
verbreitete sich entlang des Flusses, und der Norden, also das Delta,
schloß sich ebenfalls zusammen.
    »Und das!« sagte ich laut, ist der Anfang einer langen
und blutigen Auseinandersetzung. Zwei Staatengebilde an einem Fluß,
einer Lebensader. Vielleicht gelingt es dem neuen König, diese
beiden Länder zu einigen ... ich werde ihm dabei helfen.«
    Dann mußte ich sarkastisch lächeln.
    »König Skorpion ist tot. Lang lebe Menes!« sagte
ich. :
    Menes war noch ein Knabe; siebzehn Jahre alt, mit der Arroganz
seiner Jugend und dem starrköpfigen Egoismus des geborenen
Herrschers, zugleich mit einem Temperament ausgestattet, das
bewunderungswürdig war. Ich kannte ihn von den
Robotsonden-Bildern her. Er wurde König von Oberägypten,
aber er war ungestüm und hatte Ratgeber, deren Eigennützigkeit
mich erschreckte.
    »Was könnte ich tun?«
    Ich würde versuchen, diesen Planeten zu bewachen. Ferner, die
Zivilisation in behutsamen Schüben vorwärts zu bringen.
Drittens wollte ich fort ... zurück nach ARKON, aber das Schiff,
dessentwegen ich erweckt worden war, schien verschwunden zu sein. Das
junge Reich des Skorpions war in Gefahr — und für mich war
es Zeit, einzugreifen. Vielleicht konnte ich helfen, vielleicht
setzte ich mich Gefahren aus, aber sie waren es wert, die jungen
Barbaren. Ich erblickte in ihnen die Bilder der ersten Arkoniden, die
ebenso angefangen hatten.
    Das war die Situation, der ich entgegenfuhr.
    Ich war bestens ausgerüstet. Sogar ein Kurs über
Wundbehandlung hatte über die Memobänder stattgefunden. Und
ich dachte daran, daß ich eigentlich Angst haben mußte,
wenn ich an die Größe meiner verwegenen Aufgabe dachte.
Seltsam, ich empfand keinerlei Angst.
    Noch nicht, sagte der Extrasinn.
    »Nein, noch nicht. Vielleicht später — oder schon
morgen«, sagte ich laut.
    So fuhren wir weiter. Genau drei Tage lang, denn am vierten Tag,
fast kurz nach Sonnenaufgang, stand ich auf einem Felsen. Unter mir
war eine waagrechte Sandfläche, mit dornigen Sträuchern und
gelbem Gras bewachsen. Von dort kamen das Brüllen, die heiseren
Schreie, das Kläffen der Hyänenhunde und die kehligen Laute
der halbwilden
    Esel, die vor die Wagen gespannt waren.
    Ich war das zweitemal in meinem Leben Zeuge einer Löwenjagd.
    Diese hier war eleganter und schneller als die in dem Talkessel
vor Uruk. Hier jagten die harten Männer des Pharaos den
schwarzmähnigen Löwen.
    Zehn Männer in fünf Gespannen gegen drei Löwen.
    *
    »Aaayyyaaah!«
    Von meinem gellenden Schrei und den Hieben der Zügel
angetrieben, rasten die Pferde in gerader Linie auf die Gruppe zu.
Die Landschaft, die mir entgegenflog, war von sandiger, weiß
brennender Öde. Der Sand stieß wie kleine Springquellen
zwischen den Hufen der Pferde auf, die Felgen der Räder warfen
    lockere Fahnen in die Luft. Pferde, Wölfe und ich sahen aus
wie in Gipsmehl getaucht. Wie eine Gruppe weißer Gespenster
kamen wir auf die Gruppe von zwei Wagen zu. Die Wildesel schrien
jämmerlich, und der Krieger des Pharaos, der seine Lanze in den
Löwen gerammt hatte, kämpfte einen aussichtslosen Kampf.
Ich hatte die Zügel um die Lanzenschäfte geschlungen,
federte mit den Knien die harten Stöße des Wagens ab und
zielte.
    Ti lief hechelnd auf den riesigen Löwen zu, der über dem
Anführer der zehn Männer stand und nur von dem Kampfbeil
daran gehindert wurde, ihm die Fänge in die Schlagader zu
graben. Mit letzter Kraft stemmte der Mann das Beil hoch, schrie nach
seinen Kameraden. Sein Gespann ging durch.
    Ich fuhr hart an der Gruppe vorbei und ließ die Sehne los
... der lange Pfeil heulte auf kürzeste Distanz durch die Luft
und traf den Mähnenlöwen ins Blatt. Gleichzeitig löste
Ti auf meinen
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