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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten
Autoren: Perry Rhodan
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hatte mich gerettet.
    Die riesige Bestie schnaufte zärtlich. Eine meterlange Zunge
fuhr über meine Gesichtsmaske und hinterließ schaumigen
Schleim auf den Sichtgläsern. Eine behaarte Pranke rollte mich
unter den dampfenden Bauch.
    Halb kroch ich, halb wurde ich geschoben. Endlich lag ich sicher
und geschützt in dem
     
    Bauchsack Myrtas. Nur mein Kopf schaute heraus.
    Das Tier brummte zufrieden.
    “Zum Lager!” murmelte ich.
    Dann verließ mich das Bewußtsein.
    *
    Zwei Stimmen flüsterten miteinander.
    Ich erwachte und erinnerte mich fast im selben Augenblick an
meinen “Traum” - und an den durchgehenden Hauptgenerator.
    Ich schlug die Augen auf und sah mich um.
    Neben mir stand eine ganz in Weiß gekleidete Frau. Sie
schaltete gerade ihren Armbandtelekom ab. Dann nickte sie mir
lächelnd zu.
    “Wie geht es, Sir?”
    Mit dem nächsten Blick erfaßte ich meine gesamte
Umgebung. Ich lag in einer Krankenkabine, und die Frau neben mir
schien eine Ärztin zu sein.
    Ich lächelte zurück.
    “Ausgezeichnet, Madam.” Meine Augen entdeckten die
Beschriftung der Tür, wie sie fürjeden Raum in terranischen
Schiffen Vorschrift war. Ich las die Buchstaben CT-K und die Nummer
487 und setzte sie in Gedanken in die volle Bezeichnung um. CREST -
Bordklinik - Kabine Nr. 487… !
    “Was ist mit dem Hauptgenerator?” fragte ich.
    Die Ärztin sah mich erstaunt an.
    “Woher soll ich das wissen, Sir? Man erzählte mir nur,
Sie hätten ihn wieder in Ordnung gebracht. Mehr weiß ich
nicht. Eigentlich sollten Sie…”
    Ich winkte ab.
    “Ich war bewußtlos, nicht wahr? Wie sollte ich dann
wissen, was geschehen ist! Nun, es läßt sich natürlich
nicht so leicht erklären, warum ich über mein Eingreifen
selbst nichts berichten kann.”
    “Das macht nichts, Sir. Wahrscheinlich würde ich nichts
davon verstehen.”
    Sie hielt inne und errötete leicht.
    “Verzeihung, Sir. Ich vergaß, mich vorzustellen. Mein
Name ist Elena Jossipowa, Doktor der Medizin und Fachärztin für
,Externe Neurochirurgie’.”
    Zum erstenmal sah ich mir die Ärztin genauer an.
    Dr. Jossipowa war mittelgroß und hatte eine ausgesprochen
sportliche Figur. Ihr flachsblondes Haar trug sie aufgesteckt und zum
großen Teil von einer weißen Kunststoffkappe verborgen.
Die helle Haut mit den zahlreichen Sommersprossen, die tiefen
Wangengrübchen und die braunen Augen erinnerten mich anjemanden.
Ich muß Elena schon irgendwann einmal gesehen haben, wußte
aber nicht mehr, wo.
    Ich fragte sie danach.
    Elena lächelte strahlend, und ihre Wangengrübchen traten
stärker hervor. “Wahrscheinlich haben Sie bei den
Ausscheidungskämpfen um die ANDRO-Beta-Meisterschaft in Karate
zugesehen, Sir”, sagte sie.
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Natürlich, Elena Jossipowa, Karate-Meisterin des Betanebels!
Damals hatte ich mich
     
    gewundert, woher die erstaunliche Kraft in einem normalerweise
zarten weiblichen Körper kam.
    “Gratuliere, Madam”, erwiderte ich und reichte ihr die
Hand. “Aber eines verstehe ich nicht: Wenn Sie Neurochirurgin
sind, dann müssen Sie doch wissen, wie ich mit Energie
,arbeite’.”
    “Natürlich weiß ich das. Sie sind schließlich
ein Phänomen, selbst für uns Terraner, die an allerhand
Parafähigkeiten gewöhnt sind. Aber diesmal haben Sie
irgendwie auf einer anderen Basis gearbeitet. Sir. Sonst wären
Sie nicht besinnungslos geworden und hätten nicht hinterher von
einem Wolldrachen und Schneestürmen phantasiert.”
    “Da haben Sie recht”, mußte ich zugeben.
    Ich griff nach dem Illusionskristall unter meinem Schlafanzug. Er
hing noch an der Kette um meinen Hals.
    “Soll ich Ihnen die ganze Geschichte erzählen, Madam?”
    Elena nickte eifrig.
    Doch in der nächsten Sekunde summte der Türmelder.
    Bedauernd zuckte die Ärztin die Schultern.
    “Das wird der Herr Großadministrator sein. Aber wenn
Sie möchten, höre ich mir Ihre Geschichte sehr gern an. Sie
werden in etwa einer Stunde entlassen werden. Falls Sie heute nach 13
Uhr Zeit haben, könnten wir uns in der Ärztemesse treffen.”
“Einverstanden, Elena”, sagte ich und erntete ein
Lächeln, das ich leider mißverstand. Doch das sollte ich
erst viele Tage später erfahren…
    Dr. Jossipowa setzte eine dienstliche Miene auf und betätigte
den Türöffner.
    Eine hagere Gestalt, fast so groß wie ich, trat ein. Der
Großadministrator des terranischen Sternenimperiums trug eine
leichte Bordkombination. Nur das abstrakte Symbol am linken
Ärmelansatz
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