Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
den Gefangenen fesseln lassen.
Kauuch war Angehöriger einer absolut fremden Rasse. Niemand
wußte genau zu sagen, was wirklich in seinem Verstand vor sich
ging. Seine bereitwillige Mitarbeit mochte Taktik sein, und Julian
war nicht gewillt, in diesen Stunden der Entscheidung auch nur das
geringste Risiko einzugehen. Kauuch hatte das verstanden. Seine
Denkweise schien sich von der der Terraner kaum zu unterscheiden.
    Julian starrte auf den Bildschirm. Ein merkwürdiges Gefühl
überkam ihn bei der Vorstellung, daß dort unten irgendwo,
von Grashalmen verborgen, ein riesiges Raumschiff lag. Kauuchs
Beschreibung des Schiffs war spärlich gewesen. Noch hatte der
Translator nicht den gesamten Wortschatz der fremden Sprache erfaßt,
und besonders, wenn es um weniger handgreifliche Dinge ging, war die
Übersetzung nicht einwandfrei
    Julian wußte nur, daß das fremde Schiff walzenförmig
war und etwa einen Kilometer Länge und zweihundert Meter im
Durchmesser maß. Das schien ihm überraschend klein für
ein Fahrzeug, das mehr als dreizehntausend Mann transportiert hatte.
Unter diesen Aspekten wurde plausibel, was Kauuch gesagt hatte.

    Nämlich, daß er noch nie eine so unbequeme Reise
gemacht hätte wie die von seiner Heimatwelt nach FILCHNER. Wenn
seine Beschreibung richtig war, dann waren er und seine Rassegenossen
an Bord des Schiffs wie Sardinen in einer Dose zusammengepfercht
gewesen.
    Meech Hannigans unbeteiligte Stimme schreckte ihn aus dem
Nachdenken. "Etwa zweihundert Meter voraus, Sir. Wir fliegen
direkt darüber hinweg."
    Julian drosselte die Geschwindigkeit. Von einem Augenblick zum
andern schob er jeden unnützen Gedanken beiseite und
konzentrierte sich allein auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Dies
waren die kritischen Minuten. Die Restbesatzung an Bord des
feindlichen Schiffs mußte die Gazelle längst ausgemacht
haben. Betrachteten sie das Erscheinen des terranischen Fahrzeugs als
Gefahr - oder nahmen sie an, daß es sich um einen Routineflug
handelte, der nur zufällig über ihren Landeplatz
hinwegführte?
    Julian wartete, bis das fremde Schiff etwa zehn Kilometer hinter
ihm lag. Dann drückte er die Gazelle nach unten. In einer Furche
zwischen zwei Hügelketten zog er eine enge Schleife und nahm
wieder Kurs auf den Gegner. Er warf Meech einen fragenden Blick zu,
und der Robot antwortete:
    "Genau ausgemacht, Sir. Wir können nicht fehlgehen."
    Julian spannte die Hand um den Fahrthebel, bis die Knöchel
weiß hervortraten.
    "Gut", knurrte er. "Dann geht's los."

    Er hatte lauter gesprochen, als er wollte. Joe Kalep fuhr in die
Höhe.
    "Wo - was geht los?" stieß er hervor.
    "Wir sind da!" rief Julian ihm zu. "Noch ein paar
Augenblicke, dann... "
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Er wußte selbst nicht, was
"dann" sein würde. Er hatte versucht, es sich
vorzustellen; aber es ging über die Grenzen des menschlichen
Verstands, sich eine Situation wie die, die ihnen kurz bevorstand, im
vorhinein auszumalen.
    Die Gazelle glitt mit mäßiger Geschwindigkeit das
flache Tal entlang. Kilometer um Kilometer blieb hinter ihr zurück.
Das feindliche Schiff lag jenseits der linken Hügelkette, im
nächsten Tal nach Westen. Im Augenblick war die Gazelle von den
gegnerischen Ortungsgeräten nicht auszumachen.
    "Einen Kilometer, Sir", sagte Meech
    Julian setzte die Geschwindigkeit herab. Seine Hand zitterte, als
er nach dem Hebel griff, der die Energiezufuhr zum Mikrofeldgenerator
einschaltete.
    "Noch fünfhundert Meter, Sir", meldete der Robot,
"und genau Nordwest!"
    Der Hebel bewegte sich. Zögernd glitt er aus der Raste. Eine
endlose, verzweifelte Sekunde lang wünschte sich Julian, er

    hätte nie von FILCHNER gehört. Die Angst vor dem
Unbekannten packte ihn.
    Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    "Jetzt!" schrie er, und die ganze ungeheure Spannung,
die ihn erfüllte, lag in dem einen Wort, das wie ein wütender
Aufschrei durch die kleine Kabine gellte.
    Klickend schnappte der Hebel nach unten.
    Geräuschlos, ohne jeden Übergang, verwandelte sich das
sonnenbeschienene Tal in einen höllischen, alptraumhaften
Abgrund.
    Das Fahrzeug kam zum Stillstand. Fassungslos starrte Julian auf
den Bildschirm. Vor ihm, endlos weit entfernt, erhob sich eine
kompakte Masse von Grau, Braun und Grün so unendlich hoch, daß
er das obere Ende nicht mehr sehen konnte.
    Die Hügelreihe im Westen.
    Unter ihm, Tausende von Kilometern weit, erstreckte sich
zerrissenes, zerklüftetes Gelände, das aus unregelmäßigen,
bunten Flecken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher