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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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lebte.
    Aber die Impulse ...?
    Die Oberfläche des Feuerozeans war nicht unbeweglich. An
vielen Stellen stiegen Blasen empor und zerplatzten mit schmatzenden
Geräuschen. Die Gase verflüchtigten sich entweder sofort
oder legten sich als feine Nebelschleier über das Meer.
    Einmal sah Ellert eine Bewegung. Eine größere
Magmascholle kam träge zur Oberfläche emporgestiegen,
kippte über und schwamm dann dem Ufer entgegen, wo sie sich mit
ihren noch glutflüssigen Rändern in wenigen Sekunden mit
einer Kontinentklippe "verschweißte". So mochte nach
und nach die Riesenscholle entstanden sein. Immer wieder kühlten
sich weiter unten Lavamassen ab, stiegen nach oben und bildeten so
allmählich eine schwimmende Kruste.
    Es wurde ihm klar, daß die Ähnlichkeit der
Magmaschollen mit den irdischen Kontinenten nur ein Zufall war. Denn
zuerst würde sich um den ganzen Planeten eine feste Kruste
bilden, die an der einen Stelle absank, und an der anderen zu steilen
Gebirgen aufstieg. Später erst würden die Atmosphäre
und damit die Meere entstehen, die erst endgültig die Kontinente
formten.
    Da - wieder ein Gedankenimpuls!
    Er war stärker als die anderen, viel näher und auch
deutlicher.
    Ellert verharrte und betrachtete aufmerksam das Meer. Er ließ
sich durch die aufsteigenden Schollen und Blasen nicht ablenken.
    Aber es mußte noch etwas anderes da sein - etwas, das lebte
und dachte. Und zwar unter der rötlich schimmernden Oberfläche
des Feuerozeans. Es konnte keinen Zweifel mehr daran geben!
    Etwas in der flüssigen Lava lebte!
    Genau unter ihm kam wieder eine Scholle hoch. Sie war wie ein
Zylinder geformt, etwa einen halben Meter lang und zwanzig Zentimeter
dick. An den Enden war sie abgerundet - ganz anders als die anderen
Schollen. Auch blieb sie nicht liegen, sondern bewegte sich langsam
und fast rhythmisch fort. Nicht dem Ufer entgegen, sondern mehr in
Richtung des aufgehenden Mondes.
    Vorsichtig folgte Ellert der Walze. Sie war völlig schwarz
und ohne Gliedmaßen, aber ohne Zweifel gingen die
Gedankenimpulse von ihr aus. Sie mußte ein Lebewesen sein, wenn
Ellert sich auch nicht vorzustellen vermochte, aus welchen
Grundstoffen es zusammengesetzt war.
    Das Meer, so sah er, machte die Bewegung mit. Dem Mond entgegen
glitt die zähflüssige Masse, gehorchte damit der stärkeren
Anziehung und legte das Ufer der Kontinentscholle einige Meter bloß.
Hunderte der schwarzen Zylinder hockten auf den Vorsprüngen und
beeilten sich, der absinkenden Lava zu folgen - so wie
    Tellerschnecken bei Ebbe, wenn sie auf den Klippen sitzen und ins
Wasser zurückkriechen.
    Jetzt war es eine Vielzahl von Gedankenimpulsen, die auf ihn
eindrangen. Es schien unmöglich zu sein, sie zu sortieren oder
gar zu verstehen. Sie zeigten nur Emotionen an, aber keine geordneten
Gedankengänge. Und das dominierende Gefühl war im
Augenblick: Besorgnis!
    Ellert begriff nicht, wovor die merkwürdigen Wesen Angst
haben könnten. Sie konnten sowohl in der glutflüssigen
Lava, wie auch in dem Vakuum der Oberfläche existieren, obwohl
der Temperaturunterschied beachtlich sein mußte.
    Ein besonders großer Zylinder rutschte träge von einer
Klippe in das Feuermeer hinab, versank aber nicht sofort. Zusammen
mit anderen schwamm er in rhythmischen Bewegungen dem inzwischen ganz
aufgegangenen Mond entgegen. Der Begleiter der Erde, nah und
riesengroß, zeigte sein bekanntes Gesicht. Die Krater waren
deutlicher und viel klarer zu erkennen. Einzelne rote Punkte
bezeichneten tätige Vulkane, die Rauchwolken und flüssige
Lava weit in den Weltraum schleuderten.
    Ellert hielt sich dicht über dem Lebewesen, dem die anderen
geflissentlich auswichen. Nur weil es größer war? Oder
respektierten sie es aus einem anderen Grunde?
    Ellert dachte an den Bären auf dem Eisplaneten. Wenn er
dessen Bewußtsein hatte übernehmen können, warum dann
nicht auch das dieses ungleich interessanteren Tieres?
    Tier ...? War der Zylinder ein Tier?
    Er konzentrierte sich auf die Gedankenimpulse und fand den Weg.
    Eine Sekunde später schwamm er selbst auf dem Feuermeer.
    Die Stunde war gekommen, dem Ruf des Runden Gottes zu folgen. Er
war aus dem wärmenden Feuer gestiegen, hinauf in die tödliche
Kälte, und nahm einen Teil des Meeres mit sich. Sie, die
Beherrscher des Meeres, begleiteten es ein Stück des Weges.
Später, wenn der Runde Gott über ihnen zwischen den Sternen
stand, würde das Feuer zurückkehren - und sie mit ihm.
    Soviel verstand Ellert, der sich ruhig und
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