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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich das Unglaubliche!
    Die Kugeln zerflossen. Als wären die Ballons unter dem
mächtigen Druck, der sie erfüllte, schließlich
geplatzt, verloren sie ihre Konturen und wurden zu wehenden,
leuchtenden Nebelfahnen, die, langsamer werdend, zunächst die
Bewegung fortsetzten, die die Kugeln zuletzt ausgeführt hatten,
um dann in völliger Bewegungslosigkeit zu erstarren.
    Das dauerte ein paar Sekunden. Dann flössen die einzelnen
Nebelfahnen zu einem weiten Teppich bunter Helligkeit zusammen. Der
Teppich bewegte sich in sanften Schwingungen, und schließlich
glitt er zur Seite davon. Martin, der sich weit aus der
Fensteröffnung hinausbeugte, sah ihn bis zum Ende des
Straßeneinschnittes schweben, dort in die Höhe
    steigen und über die Flachdächer der angrenzenden
Bauwerke hinweg verschwinden.
    Martin hing noch lange dort im Fenster, als von den Gols längst
nichts mehr zu sehen war und nur das dunkelrote, teuflische Glühen
des Stadthimmels ein bißchen Helligkeit verbreitete. Eine Idee
war ihm plötzlich gekommen, ein Licht ihm aufgegangen. Er hatte
die ganze Zeit über geglaubt, es brächte keinen Nutzen, mit
den konventionellen Waffen der terranischen Raumflotte auf Gols zu
schießen. Er war der Ansicht gewesen, sie würden die
Energie einfach absorbieren und größer und mächtiger
dabei werden.
    Das war richtig, und es war der einzig beobachtbare Effekt,
solange es sich um die bunten Gols oben auf der Oberfläche
handelte. Aber es gab noch eine weitere Wirkung, wenn die einfarbig
violetten Gols betroffen waren.
    Was waren die bunten Gols? Sie waren Gestalten geworden, unbewußte
Gedanken des mächtigen Gehirns.
    Was waren die violetten Gols? Sie waren offenbar die bewußten
Gedanken des Gehirns. Sie strömten kontrolliert aus den
Denkzentren und verkörperten den Willen des großen
Denkers, der diese unterirdische Stadt war. Sie waren Energiewesen
wie die anderen Gols auch. Aber ihre Energie war mit Bewußtsein
aufgebaut.
    Was geschah, wenn einem solchen Wesen die Energie eines
Strahlschusses hinzugefügt wurde? Eine Energie, die keinerlei
Struktur hatte? Der Energieinhalt des Gols vergrößerte
sich, aber die Struktur wurde zerstört. Dem bewußten
Gedanken wurde ein unterbewußtes Anhängsel angefügt.
Und wenn das Anhängsel eine kritische Größe
überstieg, dann verwandelten sich die violetten in bunte Gols.
Sie wurden zu dem, was die anderen waren, zu unbewußten
Gedanken. Sie flössen ineinander und verließen, ihrer
Natur entsprechend, die Stadt durch irgendeinen Kanal. Erst draußen,
wenn sie weit vom Gehirn entfernt waren, teilte sich der Gedanken
wüst in selbständige Einzelwesen, und bunte Gols
entstanden.
    Das war des Rätsels Lösung. Als Martin sich daran
erinnerte, weswegen er hierhergekommen war, und aus dem Fenster
zurückkroch, fragte er sich, warum er nicht schon früher
auf den Gedanken gekommen war.
    Ohne sich um einen der Umstehenden zu kümmern, ging er jetzt
auf die Reihe der Pulte zu, die mitten durch den finsteren Raum lief.
Er bewegte sich langsam, fast feierlich. Er wußte, daß
alle Gefahr in ein paar Augenblicken vorüber sein würde.
    Er würde das große Gehirn einfach abschalten. Und zwar
so rasch und konsequent, daß es keine Zeit hatte, neue
Schaltpulte zur Energieversorgung aufzubauen, während er die
alten abschaltete.
    Er begann an den Knöpfen zu drehen. Er drehte sie alle nach
links, bis sie zum Anschlag kamen. Er brauchte von einem Pult zum
nächsten nur zwei Schritte weit zu gehen, und schon nach einer
Minute hatte er mehr als zwanzig Knöpfe auf Null gedreht.
    Er wußte nicht, den wievielten er gerade in der Klaue hatte,
als es geschah.
    Draußen erstarb plötzlich der letzte Rest Helligkeit.
Das glühende Rot des Himmels erlosch. Die Stadt lag in völliger
Finsternis.
    Martin wandte sich um und schaltete zum erstenmal seit langen
Stunden seine Helmlampe wieder an. Er war nicht überrascht, als
er sah, daß ihr greller Lichtkreis in einer scharfen Bahn durch
das Dunkel stach.
    Der große Denker hatte das Bewußtsein verloren. Der
Weg in die Freiheit stand offen!

15.

    „Neunter Mai zweitausendsechsundachtzig, neunzehn Uhr
fünfzehn Terrania-Zeit. Aufzeichnung durch Thomas Keenan.
    Der Tag verlief im großen und ganzen ereignislos. Es gab die
üblichen Reibereien mit den
    Gols. Jedesmal, wenn eines der Bodenfahrzeuge sich weiter als bis
um die nächste Felsecke vom Schiff entfernt, tauchen sie auf und
fangen an, die Energie der diversen Schutzschirme in
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