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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums
Autoren: Susan Schwartz
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sehen. »Es geht um mehr als die Erde, Sirran.« Obwohl sie nicht abgehört wurden, blieb Belinkhar hartnäckig in ihrer Rolle als Gha'essold, vermutlich um später nicht durch ein Versehen aufzufallen. »Wir Mehandor haben gehofft, mit der Herrschaft des Regenten käme etwas Neues, Besseres. Stattdessen bildete sich eine Alleinherrschaft mit grausamen Auswüchsen. Wir, die Aras und zahlreiche andere Gruppen werden in ihren Rechten mehr und mehr beschnitten. Es gibt Kräfte im Adel Arkons, die weit progressiver und aufgeschlossener uns gegenüber sind.«
    »Kommen Sie zur Sache!«, forderte Atlan.
    »Tod«, sagte Belinkhar. »Wenn ich die Möglichkeit hätte, den Regenten umzubringen und zu entkommen, würde ich es tun. Ich weiß, was er angerichtet hat. In seinem Namen wurde gemordet. Er hat meiner Meinung nach ein solches Ende verdient.«
    Goratschin atmete tief ein. »Ich stehe auf Rhodans Seite. Ein Machtmittel zu besitzen bedeutet nicht, es zu missbrauchen.«
    Rhodan drehte sich zu Ishy Matsu um, die von Goratschin abgerückt war und nahe dem in der Wandung integrierten Getränkespender stand. Sie wirkte eingeschüchtert. »Deine Meinung?«
    Matsu berührte ihren kleinen Finger, dessen oberstes Glied fehlte. »Tod.«
    Goratschin öffnete den Mund einen Spaltbreit und schloss ihn wieder. Seine Hand fuhr in die Luft, suchte nach einer Geste und fand keine. Sie sank kraftlos zurück. »Ishy, das kannst du nicht ernst meinen!«
    »Warum nicht?« Matsus Stimme klang kalt. Ihre Haltung veränderte sich. Das Bild von der zurückhaltenden Japanerin, die keiner Fliege etwas zuleide tun würde, zerstob. »Manchmal muss man mit Gewalt vorgehen. Was denkst du, wo Staaten wie Japan heute wären, wenn es keine Vereinigungen wie die Yakuza gäbe? Gewalt und Kriminalität zu leugnen mag für Träumer angenehm sein. Aber es geht an der Realität vorbei. Der Regent hat Tausende getötet, wahrscheinlich noch weit mehr. Er hat sein Gesicht verloren. Wäre er ein Samurai oder Yakuza, hätte er sich selbst zu richten.«
    Rhodan nickte. Er hatte geahnt, dass Ishy Matsu sich in diesem Punkt gegen ihn stellen könnte.
    Während Goratschin fassungslos den Kopf schüttelte, dachte Rhodan an die warnenden Worte von Homer G. Adams, dem Administrator, der seine Fäden auf der ganzen Welt zog und sowohl Iwan Goratschins als auch Ishy Matsus Vergangenheit vor dem Aufbruch genaustens durchleuchtet hatte: »Sie hat den kleinen Finger verloren. Angeblich bei einem Unfall. Außerdem war sie Maklerin in einer bedeutenden amerikanischen Stadt, geschickt aus Tokio. Die Yakuza vermisst eine ihrer besten Mitarbeiterinnen in San Francisco, nachdem dort die Fantan alles Mögliche mitgenommen haben. Man hat sogar zwei Mitglieder in teuersten Maßanzügen in unsere schöne Stadt geschickt, um sich dort nach der Verschollenen umzusehen. Offensichtlich hat die Dame der Yakuza den Rücken gekehrt, was die Organisation nur ungern sieht. Ich habe die beiden aus Terrania verweisen lassen.«
    Die Yakuza sah sich als Erbe der Samurai. Rhodan wusste, dass die Organisation auch Gutes bewirkt hatte, so verrückt das in Anbetracht ihrer offenkundigen Kriminalität erscheinen mochte. Sie hatte sich in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich in den Wertpapier-, Immobilien- und Drogenhandel eingemischt und den japanischen sowie einen Teil des internationalen Marktes kontrolliert, aber auch Lösegelder bezahlt, wenn Japaner im Ausland in die Hände von fanatischen Erpressern gerieten und die Regierung sich von den Fatalisten distanzierte.
    Letztlich funktionierte die japanische Wirtschaft auch dank der Yakuza. In einem Land, in dem jede Art von Auseinandersetzung nach wie vor Schande bedeutete, boten sich ihr vielfältige Einsatzgebiete.
    Wie Rhodan es auch drehte und wendete, die Yakuza bot ein ambivalentes Bild, das nicht in ein Klischee von Schwarz und Weiß passte. Trotzdem war Matsus Entscheidung falsch. »Es steht uns nicht zu, über den Regenten zu richten. Wenn sich eine neue Regierung im Imperium etabliert hat, werden wir ihn ausliefern. Der Regent hat seine Verbrechen an Arkon begangen. Arkon muss über ihn richten.«
    »Sie sind überstimmt, Rhodan«, stellte Atlan trocken klar. »Ziehen Sie die nötigen Konsequenzen und bitten Sie Goratschin, vernünftig zu sein.«
    Der Purrer knurrte und peitschte den Schwanz ungehalten durch die Luft, dicht an Atlans Knien vorbei. »Chabalh Rhodan.«
    »Drei zu drei«, sagte Goratschin, der sich gefasst hatte. Sein Blick lag
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