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PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

Titel: PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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faszinierte der unheimliche Paitäcc mit seiner Idee eingepflanzter Dosanthi-Angstdrüsen und überzeugte Bully als knallharter Verhandler. Marc A. Herren zeigte, dass sich die Sayporaner mit der Spezialisierung ihrer Gesellschaft selbst ins Fleisch schneiden. Ich jedenfalls könnte mir vorstellen, dass Marrghiz mit den 40.000 Zapfenraumern auf Neptun einiges hätte anfangen können – wenn er denn davon gewusst hätte.
    In die gleiche Kerbe hieb Hubert Haensel in Band 2685 mit dem Eingreifen des Umbrischen Rates. Der Gendesigner-Beruf wurde vorgestellt, ohne die Schattenseiten auszusparen. Nach dem vorhersehbaren und langweiligen »Angriff der Nanokrieger« wurde in Wim Vandemaans 2687 die Macht Paichanders geradezu unspektakulär gebrochen. Der Siegelforscher und der »verrückte« (?) Yävtcai waren klasse. Dass sich Delorian in die lange Linie selbst ernannter Glücksbringer (ESTARTU, THOREGON, ES etc. pp.) einreihte, war aber enttäuschend, und dass man nach 2686 Bänden erstmals von Bullys Sohn las, war ein Witz.
    Danach bliesen QIN SHI und TANEDRAR zum Kampf. Dir, Arndt, muss ich sagen, dass Wiederholungen wie in »Die zweite Wirklichkeit« (S. 5/6 und 9) nicht zum Lesefluss beitragen. Das Ringen zweier Superintelligenzen auf eine verständliche Ebene runterzubrechen, ist sicher schwer, und die Pararealitäten in 2689/2690 waren gewiss lesenswerter als die Schlägerei des vorigen Zyklus. Ein moralisierender Rhodan mitten in einer Raumschlacht war aber auch nicht das Wahre. Zuletzt durfte Hubert das Geheimnis Partijans lüften – durchaus interessant!
    In »Winters Ende« strebte die Handlung dem Finale zu, die Nebenstory um die Estmon-Winters erinnerte indes an eine blutleere Folge einer kitschigen Daily Soap. Die »Meuterei auf der BASIS« mit putzig meuternden Passagieren gab dem Leser die Gelegenheit durchzuatmen; erstaunt war ich, dass die Leute auch im 15. Jh. NGZ noch falschen Stolz kennen und keine Stütze annehmen – sehr menschlich.
    Vom »Todeslabyrinth« fühlte ich mich trotz der retardierenden Momente wie Rouths Flucht vor den eigenen Erinnerungen gut unterhalten. Der Roman hielt die Balance zwischen Melancholie und Aufbruchsstimmung, zudem wurde das Rätsel um ALLDARS Verschwinden gelöst. So falsch lagen die Fagesy gar nicht, das gab einen Pluspunkt für die handlungsimmanente Ironie.
    MMT zitierte in »Totenhirn« die lustigste Szene des japanischen Monsterfilms und spiegelte sehr schön innere und äußere Konflikte in den Figuren Bull und Ankersen.
    »Delorian« (2696), als megalomanischer Superintelligenz-Manipulator der normalen menschlichen Moral scheinbar völlig fremd, zeigte erstaunlich nachvollziehbare, menschliche Hybris. Hubert Haensel schuf ein stimmiges Charakterbild zwischen all den Exposé-Bausteinen, mit denen lose Enden dieses und voriger Zyklen festgezurrt wurden. Eins a!
    Es folgte das große Finale mit dem Aufmarsch aller Beteiligten an und in der Anomalie. Die Weltengeißel wurde aus dem Spiel genommen, und plötzlich war auch die LEUCHTKRAFT wieder da und entpuppte sich als Riesengefahr.
    In Uwe Antons abschließendem Doppelband ärgerte sich Bully herrlich über die eigenen zynischen Gedanken. Ansonsten standen unsere Helden im Wesentlichen nur blöd herum und schauten sich irgendwelche Holos an, während der Expokrat souverän die Häkchen auf seiner To-do-Liste setzte und dabei auch Mondra loswurde.
    Und wir Leser wurden Zeugen des »umpfzigsten« Versuchs, Alaska aus der Serie zu schreiben, ohne seine Fans zu vergrätzen. Im Zweifelsfall wird er in einer der Pararealitäten der LEUCHTKRAFT einfach einen neuen Aktivator finden, ähnlich wie nun ARCHETIM von TAFALLA ersetzt wurde. Die Rückkehr des Solsystems muss mindestens anderthalb Monate dauern – Band 2667 endete ja Anfang März 1470 NGZ.
    Fazit: Ein Zyklus endet, der einen möglichen Weg aufzeigt, sich vom Einfluss der Hohen Mächte zu lösen, wie ja auch im Zusammenhang mit dem neuen Sol-Korpus TAFALLA angedeutet wurde. Die Romane waren überwiegend überzeugend, insbesondere Verena Themsen hat sich als tolle Verstärkung des Autorenteams erwiesen. Nahezu alle offenen Fragen wurden geklärt, die Zeitgefährten und die Degenese bleiben als Rätsel. Und ob Julian Tifflor seine in Band 2600 groß angekündigte Rolle für die Milchstraße tatsächlich noch irgendwann spielen wird?
     
    Zu den Sternen!
    Euer Arndt Ellmer
    Pabel-Moewig Verlag GmbH – Postfach 2352 – 76413 Rastatt –
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